Podolski hält einen Fußball in die Kamera mit Vodafone Logo für die Baller League
Auf dem Bild vom DAZN Unlimited-Artikel sind die Fußballstars Erling Haaland, Harry Kane, Kylian Mbappé und Florian Wirtz abgebildet. Von links nach rechts trägt Haaland das hellblaue Trikot von Manchester City, Kane das rote Trikot des FC Bayern München, Mbappé das weiße Trikot von Real Madrid und Wirtz das rote Trikot von Bayer Leverkusen. Die Spieler sind in dynamischen Posen dargestellt, vor einem hellen, himmlischen Hintergrund mit einem angedeuteten Stadion. Unten im Bild befinden sich die Logos von DAZN und der UEFA Champions League.

Vibrationen imitieren mit Prothesen Bewegungen

Die Fachzeitschrift Sci­ence Trans­la­tion­al Med­i­cine gewährte jüngst einen kurzen Ein­blick in die Zukun­ft der Prothe­sen. Danach ist es Forsch­ern gelun­gen, Arm­prothe­sen für die Träger fühlbar beziehungsweise wahrnehm­bar zu machen. 

Prothe­sen der mod­er­nen Medi­zin ermöglichen es, selb­st kom­plexe Bewe­gun­gen ohne Ein­schränkun­gen auszuführen. So sind beispiel­sweise Arm- oder Hand­prothe­sen tech­nisch so weit aus­gereift, um die motorischen Fähigkeit­en der men­schlichen Kör­perteile beina­he lebensecht nach­stellen zu kön­nen. Nur mit dem Feinge­fühl hapert es noch. Das Bedi­enen eines Smart­phones beispiel­sweise war Dir bish­er noch nicht möglich. Die Träger von Prothe­sen spüren die Prothe­sen nicht und kön­nen Bewe­gun­gen somit nicht natür­lich nachvol­lziehen. Ihnen fehlt es ganz ein­fach an kinäs­thetis­ch­er Wahrnehmung, also dem Bewe­gungsempfind­en des jew­eili­gen Körperteils.

Zu diesem Umstand haben Forsch­er nun einen Lösungsansatz entwick­elt. Für den Test dazu nah­men sowohl Men­schen mit kom­plet­ten Armam­pu­ta­tio­nen sowie Proban­den mit Ampu­ta­tio­nen ab dem Ell­bo­gen abwärts teil.

Mit Vibrationen Bewegungsempfinden imitieren

Um das Fühlen der Prothe­sen über­haupt erst möglich zu machen, sucht­en sich die Forsch­er zunächst Proban­den, deren Muskeln und sen­sorische Ner­ven­bah­nen um die Ampu­ta­tion herum noch intakt waren. Diese wur­den bere­its im Vor­feld durch oper­a­tive Ein­griffe so weit regener­iert, dass es den Teil­nehmern mith­il­fe neuer Prothe­sen möglich sein sollte, ihre kün­stlichen Glied­maßen per Hirnsignal zu steuern.

An den entsprechen­den Muskel­stellen bracht­en die Forsch­er nun kleine, bat­teriebe­triebene Geräte an, welche Vibra­tio­nen erzeugten und die Muskeln damit stim­ulierten. Diese Stim­u­la­tio­nen lösten im Gehirn eine Illu­sion von kinäs­thetis­chen Reizen aus, und schufen so die Fähigkeit, Bewe­gun­gen des Kör­perteils unbe­wusst zu kon­trol­lieren und zu steuern.

Prothesen wie ein echtes Körperteil wahrnehmen

Die Geräte ermöglicht­en es den Proban­den, Greif­be­we­gun­gen der Hand wahrzunehmen und intu­itiv auszuführen. Mit dieser neu gewonnenen Fähigkeit war es den Test­per­so­n­en außer­dem möglich, ihre Prothe­sen inklu­sive einzel­ner Fin­ger ziel­gerichtet und natür­lich zu steuern, ohne diese dabei im Blick behal­ten zu müssen. Eben fast so intu­itiv, wie bei einem natür­lichen Arm.

Von der erfol­gre­ichen Durch­führung waren selb­st die Forsch­er über­rascht. Sie rech­neten zwar damit, grundle­gende Reize mit Vibra­tio­nen imi­tieren zu kön­nen. Dass sie damit aber selb­st die einzel­nen Fin­ger der Hand für die Proban­den wieder wahrnehm­bar macht­en, lag außer­halb ihrer Erwartungen.

Prothesen der Zukunft sollen Berührungen fühlen

Zwar han­delt es sich bei der Imi­tierung von kinäs­thetis­chen Reizen bere­its um einen großen Erfolg, die Visio­nen der Medi­zin­er gehen allerd­ings noch weit­er. In der Zukun­ft sollst Du mit Prothe­sen näm­lich auch noch das tat­säch­liche Fühlen von Berührun­gen beherrschen und damit sämtliche Funk­tio­nen echter Kör­perteile kom­plett nach­stellen können.

Was hältst Du von den neuen Prothe­sen? Schreib es uns gerne in die Kommentare!


Titelfoto: istock

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