Virtual Reality
Urlaub vor dem Urlaub: Virtual und Augmented Reality in der Reisebranche
Der nächste Urlaub kommt. Und wo geht es dann hin? Bei dieser Frage wünschen sich viele Reisende Vorabinformationen in Form von AR- und VR-Erlebnissen. Welche Rolle die Technologien in der Reisebranche heute schon spielt, erfährst Du bei featured.
Wie Du mit Deiner VR-Brille einmal um die Welt reisen kannst, haben wir Dir schon gezeigt. Aber die Reisebranche kämpft um jeden Gast, wie der Adobe Travel Trends Report 2017: Europe belegt. Du kannst mittlerweile alles durchplanen. Die virtuelle Begehung des Kreuzfahrtschiffes ist da nur der logische nächste Schritt im Wohlfühltourismus.
Kein Neuland mehr: VR in der Reisebranche
Am liebsten wird VR-Technologie mit dem „Eintauchen in andere Welten“ beschrieben. Das klingt dann oft nach Videospielen und verrückten VR-Experiences. Viel pragmatischer gedacht, ermöglicht die virtuelle Realität das immersive Reisen an andere Orte. Reiseunternehmen nutzen die Technik vor allem, um Einstiegshürden zu überwinden.
Du weißt, was Du von Deinem Sommerurlaub erwartest. Mit kühlen Drinks am Pool liegen und ab und zu den Sand zwischen den Zehen spüren. Das ist alles sehr haptisch, zumindest für Dich. Reiseunternehmen können diesbezüglich lediglich mit Bildern und netten Worten argumentieren. An dieser Stelle helfen VR-Brillen. Mit ihren multisensorischen Möglichkeiten machen sie einen anderen Zugang zum potentiellen Urlaubsziel auf.
Ein Beispiel: Für viele Menschen ist eine Kreuzfahrt etwas Neues. Die Hemmschwelle, etwas Neues auszuprobieren, ist jedoch oft hoch, besonders wenn sie Geld kostet. Wenn die zweidimensionalen Bilder aus dem Prospekt nun aber bereits 360°-Ansichten von der MS Deutschland (Das Traumschiff) weichen, sieht die Sache womöglich schon anders aus. Um die VR-Technik in der Tourismusbranche zu etablieren, müssen aber vor allem die Big Player vorangehen - in diesem Fall sind das die Reisebüros.
Aufgerüstet: Reiseanbieter stattet 880 Büros mit VR-Brillen aus
Reisedienstleiser Thomas Cook Reisen startete die virtuelle Offensive bereits 2015. Zum Start testeten vier Büros die Technik. Ende 2017 waren es bereits 880 Büros, die dem Kunden zur Beratung die VR-Brille aufsetzen.
Das Unternehmen hat auch erkannt, dass ein Mehrwert dann entsteht, wenn man selbst etwas investiert. Und so gehen die Touren über bloße 360°-Fotos hinaus. Die knapp vierminütige Rundfahrt durch New York klappert wichtige Sehenswürdigkeiten ab und weckt Lust auf mehr. Das VR-Programm von Thomas Cook bietet also mehr als Eyecandy.
In anderen VR-Touren können sich Interessierte bereits in den Zimmern, Lobbys und Poolanlagen zahlreicher High-Class-Hotels umsehen.
Ersetzt die virtuelle Realität vielleicht bald das echte Reisen?
Bei der voranschreitenden Technologie kann man sich schon mal die Frage stellen, ob die virtuelle Realität in der Reisebranche vielleicht bald das physische Reisen ersetzt?
Stell Dir also vor, Du sitzt in Zukunft nur noch auf Deiner Couch und reist an alle Orte, die Du schon immer mal besuchen wolltest, ohne nie wirklich da gewesen zu sein. Eine etwas beängstigende Vorstellung, oder?
Dazu sagt Thomas-Cook-Experte Georg Welbers in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung: „Urlaub ist ein interaktives Erlebnis zwischen Menschen. Das lässt sich nicht ersetzen.“
Reiseführer der nächsten Generation: Augmented Reality in der Reisebranche
Während Virtual Reality bereits praktische Anwendung in den Reisebüros findet, eignet sich Augmented Reality vor allem für den Einsatz vor Ort.
Ein gutes Beispiel hierfür ist die Reise-App Yelp. Mit dieser kannst Du Deine Umgebung nach Highlights aus zahlreichen Bereichen absuchen, darunter Entertainment, Gastronomie und mehr. Der Clou: Die Augmented-Reality-Funktion Monocle zeigt Dir auf Deinem Bildschirm den direkten Weg zu Deinem Ziel, bei Bedarf aber auch andere Destinationen. Da die Daten bei vielen Augmented-Reality-Anwendungen in Echtzeit übers Netz abgerufen werden, schrecken potentielle Roaminggebühren Nutzer eventuell ab. Bei Vodafone ist das Roaming im EU-Ausland inklusive. Und für alles andere gibt es die passenden Tarifoptionen.
Und wohin geht die Reise nun?
Virtuelle Realität wird das physische Reisen sicherlich morgen und auch übermorgen nicht ersetzen. Aber es hilft bei der Entscheidungsfindung und kann Hürden überwinden. Unternehmen wie Airbnb sehen in der Technik auch einen potentiellen Mehrwert für Privatanwender. Zum Beispiel, um die angebotenen Unterkünfte noch attraktiver zu bewerben.
Doch sowohl bei VR als auch AR sehen sich die Reisedienstleister noch mit Herausforderungen konfrontiert. Noch sind die Anwendungen nicht ausgereift genug. Aber es ist wohl nur eine Frage der Zeit, bis Du Dich auf Dein 360-Grad Urlaubserlebnis freuen darfst.
Reise-Apps wie Yelp sind praktische Beispiele dafür, wie Augmented Reality in der Reisebranche Anwendung finden könnten. Im Idealfall gehst Du in zehn Jahren ins Reisebüro, checkst via VR-Brille Dein Wunschhotel aus und entdeckst per hauseigener AR-App Dein Reiseziel auf völlig neue Art und Weise.
Und bis dahin entdeckst Du in unserem Artikel Augmented City Trip die coolsten Reiseziele für VR-Enthusiasten.
Virtueller Preview vom Hotel und digitaler Touristenguide: Was hältst Du von Virtual und Augmented Reality in der Reisebranche? Wir freuen uns auf Deine Meinung in den Kommentaren.