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Trotz Streik ans Ziel: Alternative Reisemöglichkeiten für diese Woche
Liebe Bahnfahrer, dass Ihr Euch wegen des Streiks der GDL auf zahlreiche Ausfälle und Verspätungen gefasst machen müsst, wisst Ihr bereits. Für täglich mehrere Millionen Pendler, Geschäftsreisende und Urlauber der Deutschen Bahn bedeutet das Aufwand, Kosten und Ärger. Damit Du in den sechs Streik-Tagen sicher an Dein Reiseziel kommst, ohne Geld und Nerven zu verlieren, haben wir die besten Alternativen für Kurz- und Langstrecken für Dich zusammengefasst.
Ausfälle und Verspätungen von Dienstag bis Sonntag
Der Tarifkonflikt zwischen der Gewerkschaft Deutscher Lokführer (GDL) und der Deutschen Bahn (DB) nimmt kein Ende. Nach dem erfolglosen Tarifgespräch letzten Freitag, den 1.Mai, legt die GDL nun bereits zum achten Mal in dieser Tarifrunde den Personenverkehr lahm. Vom 5. Mai um 2 Uhr bis zum 10. Mai um 9 Uhr ist im Personenverkehr mit Ausfällen und Verspätungen zu rechnen. Die Bahn kündigte an, rund ein Drittel der Züge im Fernverkehr einzusetzen, im Nahverkehr abhängig von der Region 15 bis 60 Prozent der Züge. Der Streik ist der bislang längste in der Geschichte des Unternehmens.
Der Ersatzfahrplan der Deutschen Bahn
Die Ersatzfahrpläne werden nach und nach veröffentlicht, jeweils für zwei Reisetage im Voraus. Für den 5. und den 6. Mai ist der Fahrplan bereits online [4]. Die Bahn stellt außerdem zusätzliches Personal in den Betriebszentralen, Verkehrsleitstellen, Reisezentren und auf den Bahnhöfen bereit, damit Reisende gelenkt und informiert werden. Unter der kostenlosen Servicenummer 08000 99 66 33 können Kunden die aktuellen Fahrplanänderungen ebenfalls abrufen. Fahrgäste, die ihre Reise nicht antreten oder ihre Reise nicht wie geplant durchführen können, bekommen ihre Fahrkarte kostenlos erstattet. Bei Online-Tickets ist das hier möglich. Alternativ können Reisende den nächsten Zug nutzen. Die glücklichsten Nutzer der öffentlichen Verkehrsmittel sind diejenigen, die mit U-Bahn und Bus unterwegs sind. Beide Fortbewegungsmittel sind vom Streik nicht betroffen und fahren wie gewöhnlich.
Fernbusse als Ausweichmöglichkeit
Nicht nur auf gewöhnliche Linienbusse ist Verlass, auch Fernbusse offenbaren sich als Anlaufstelle für viele Betroffene. Sie wittern ihre Profitchance und rüsten auf, sodass genug Verbindungen und Plätze für Reisende zur Verfügung stehen. Leider werden aufgrund der erhöhten Nachfrage auch häufig die Tickets teurer. Flixbus, meinfernbus.de, ADAC Postbus, iDBUS oder deinbus.de sind einige der unzähligen Fernbusse, die Städte in ganz Deutschland anfahren und Dich alternativ zur Bahn ans Ziel bringen. Fernbus-Suchmaschinen wie busliniensuche.de oder fernbusse.de helfen Dir dabei, unabhängig von einem bestimmten Fernbus-Anbieter Verbindungen und Preise zu vergleichen. Tickets für Fahrten quer durch Deutschland, beispielsweise von Stuttgart nach Hamburg, gibt es bereits sehr günstig ab 12,50 Euro. Je nach Angebot bezahlst Du aber auch schon mal mehr.
Mit Mitfahrgelegenheiten gemeinsam ans Ziel
Reisen per Mitfahrgelegenheit ist meist genauso günstig oder nur geringfügig teurer als der Fernbus, dafür wahrscheinlich schneller. Du kannst Dich entweder bei einem Fahrer mit passender Route einquartieren oder bietest selbst einen Platz in Deinem Auto an, um Dir das Sprit-Geld mit den Mitfahrern zu teilen. Alternativen zu Deutschlands größter und kostenpflichtig gewordener Online-Mitfahrzentrale mitfahrgelegenheit.de gibt es wie Sand am Meer. Mitfahrzentrale.de, bessermitfahren.de, fahrgemeinschaft.de oder blablacar.de sind nur vier davon.
Die Alternative für Kurzstrecken: Carsharing und private Bahnunternehmen
Eine relativ neue Art der Autovermietung ist das Carsharing, das auch minutenweises Anmieten von Fahrzeugen flexibel möglich macht. Die Angebote Car2Go von Smart, Drive Now von BMW, Flinkster der Deutschen Bahn, Stadtmobil, cambio CarSharing, Greenwheels oder teilAuto sind besonders bei Kurzstrecken eine günstige Wahl. Man zahlt, zusätzlich zu Fixkosten wie Anmeldegebühr oder Monatsbeitrag, abhängig von genutzter Zeit und gefahrenen Kilometern einen bestimmten Betrag. Bei längeren Strecken ist allerdings fraglich, ob das eingesetzte Budget angemessen ist. Außerdem ist das Netz oft beschränkt und Du kannst das Auto nach der Nutzung nur in einem bestimmten Gebiet wieder abstellen. Eine weitere Variante für Kurzstrecken sind private Bahnunternehmen wie Interconnex, ODEG und Metronom, die trotz des Streiks der GDL vollen Einsatz zeigen. Da sie jedoch meist lokal verkehren, ist diese Variante für lange Strecken leider keine Alternative.
Mit Glück zum spontanen Billig-Flug
Mit innerdeutschen Flügen verschiedener Airlines reist es sich schnell, bequem und leider meist auch sehr kostenintensiv. Spontan-Reisende können aber von Resttickets profitieren, die kurzfristig sehr günstig verkauft werden. Manchmal hat man Glück – ein Blick ins Internet lohnt sich vielleicht.
Eine klassische, eine luxuriöse und eine sportliche Alternative
Klassisch, aber besonders bei langen Strecken eine günstige Wahl: das Mietauto. Autovermietungen wie Sixt oder Europcar, die Autovermietung von ADAC oder avis.de vermieten Autos stunden- oder tageweise – der Preis variiert je nach Auto und Mietzeit. Zugegeben, eine etwas luxuriöse Lösung, die vermutlich nur im Notfall oder wenn Geld keine Rolle spielt, in Betracht kommt: das Taxi. Manchmal gibt es auch Ruftaxis, die Dich zu bestimmten Zeiten und nach einem kurzen Anruf aufsammeln.
Du willst eigentlich nur zum nächsten Supermarkt oder in die nicht allzu weit entfernte Arbeit? Dann schwing Dich doch mal aufs Fahrrad. Das bringt den Kreislauf in Schwung und erspart Dir unnötigen Ärger an den Streik-Tagen. Für alle, die nicht verschwitzt in den Arbeitstag starten wollen: Mit E-Bikes kannst Du bei der Sportlichkeit ein wenig schummeln.
Der Markt von Fernbussen, Mitfahrzentralen, Carsharing und Mietautos ist groß und von Region zu Region unterschiedlich. Anders als beispielsweise bei Billigflügen oder privaten Bahnunternehmen sind diese drei Alternativen Standard und nicht vom glücklichen Zufall abhängig. Über das Internet kannst Du Dir mühelos Deine passende und preiswerte Verbindung heraussuchen – und das gilt nicht nur dann, wenn die Bahn mal wieder streikt.
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