Digital Life
Trend-Report 2021: So entwickelte sich die Telekommunikation
Die SMS feiert ihr Comeback, Glasfaser-Ausbau ist auf Rekord-Niveau und die Festnetz-Nutzung steigt wieder: Laut Bundesnetzagentur fordern Automatisierung und Globalisierung immer mehr Vernetzung und Digitalisierung. COVID-19 hat die Zeitenwende noch beschleunigt. Du fragst Dich, was kommt, bleibt und geht? Wir haben Dir den Trend-Report 2021 übersichtlich zusammengefasst.
Vernetzung und Digitalisierung stellen unsere Welt auf den Kopf. Surfen ist längst systemrelevant geworden ─ vom Homeoffice bis hin zu Treffen im virtuellen Raum. Der Trend-Report der Bundesnetzagentur für 2021 zeigt, wie schnell sich die Telekommunikation in Deutschland entwickelt.
11 Milliarden Euro in den Netzausbau investiert
Höher, schneller, weiter: Dazu braucht es noch besser ausgebaute Netze. Nur so schaffen Digitalisierung und Automatisierung das nächste Level – zum vernetzten Leben und Arbeiten. 2021 investierte Deutschland insgesamt 11 Milliarden Euro in den Ausbau von Breitbandnetz-Strukturen, Glasfaser- und Kabelnetzen. Im Mobilfunk wurde der Ausbau von leistungsstarken 5G-Netzen weiter vorangetrieben. Im Vergleich zu 2020 war das ein Investitions-Plus von zwei Prozent zum Vorjahr.
2,6 Millionen aktive Glasfaser-Anschlüsse – Tendenz steigend
Um die digitalen Ansprüche der Zukunft in Richtung Highspeed-Internet zu decken, ist der Ausbau von Glasfasernetzen notwendig. Nur so haben Millionen Menschen in Deutschland überall schnelles Internet und eine hohe Bandbreite. Ende 2021 wurden 2,6 Millionen Glasfaser-Anschlüsse genutzt. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Anstieg von über 600.000 Anschlüssen. Bereits verfügbar waren übrigens schon 8,4 Millionen Glasfaser-Anschlüsse.
Alle zuhause: 163 Milliarden abgehende Gesprächsminuten übers Festnetz
Auch im Pandemie-Jahr 2021 wurde wieder mehr über Festnetz telefoniert. Die Trendwende kam mit COVID-19, denn bis 2019 sank das Gesprächsvolumen über Festnetz. 2021 gab‘s dann etwa 102 Milliarden Gesprächsminuten, 2020 etwa 104 Milliarden. Über Mobilfunknetze im Inland wurden rund 163 Milliarden abgehende Gesprächsminuten geführt.
Du hast keine Vorstellung, wie viel das ist? Ungefähr 127 Gesprächsminuten monatlich pro SIM-Karte. Nicht wenig, wenn Du Dir überlegst, dass Du jeden Monat über zwei Stunden telefonierst! Fakt ist: Das Gesprächsvolumen im Mobilfunk ist deutlich höher als übers Festnetz. Aber das Verhältnis hat sich verändert.
100 Milliarden Gigabyte Datenvolumen zum Streamen und Klicken
Nicht nur das Gesprächsvolumen über Fest- und Mobilfunknetz steigt, sondern auch der Verbrauch an Datenvolumen. Kein Wunder: Ebenfalls die Gerätezahl pro Person erhöht sich kontinuierlich. Das festnetzbasierte Gesamtvolumen stieg auf 100 Milliarden Gigabyte (GB). Klingt viel? Ist viel!
Der durchschnittliche Verbrauch über Festnetz liegt damit bei 226 Gigabyte pro Breitbandkund:in im Monat. Ebenfalls zugenommen hat der Verbrauch an mobilen Daten. 2021 lag das Gesamtvolumen bei 5.457 Millionen Gigabyte. 2020 waren es noch 3.972 Millionen Gigabyte. Das ist ein Plus von 37 Prozent. Den Datenvolumen-Anstieg zeigt auch das Datenvolumen-Plus pro SIM-Karte im Monat mit einem Zuwachs von 39 Prozent im Vergleich zu 2020. Damit liegt der aktuelle Verbrauch pro Person bei durchschnittlich 4,3 Gigabyte im Monat.
SMS-Comeback: Ganze 7,8 Milliarden SMS verschickt
Die Überraschung des Jahres ist der SMS-Boom. Wer hätte an so ein Comeback geglaubt? Gerade in Zeiten von WhatsApp, Telegram und anderen Messengern. Die SMS hatten ihren Höhepunkt im Jahr 2012 mit 59,8 Milliarden verschickten Kurznachrichten. Danach sank die Zahl rapide Jahr für Jahr. Aus Handys zum Schreiben und Telefonieren wurden internetfähige Smartphones mit Entertainment-Faktor. Andere Kommunikationskanäle, wie WhatsApp oder Signal, setzten sich durch. Dann die Überraschung: Im vergangenen Jahr wurden wieder 7,8 Milliarden SMS verschickt. Das ist ein Plus von 0,8 Milliarden zu 2020. Grund dafür könnte auch die Zwei-Faktor-Authentifizierung sein, mit der sich Verbraucher:innen auf immer mehr Bezahlplattformen ausweisen.
Weg vom Tippen: Ein Anstieg von Sprachaufnahmen
Immer mehr nutzen ihre Stimme, statt Nachrichten zu tippen. Möglich machen das internetbasierte Services wie Voice over LTE (VoLTE) und in Zukunft auch Voice over New Radio (VoNR). Die Technologien bieten Dir eine gute Sprachqualität, einen schnellen Verbindungsaufbau und eine effiziente Bandbreitennutzung. Immer mehr Nutzer:innen haben ein solches VoLTE-fähiges Endgerät mit einem passenden Mobilfunk-Vertrag. 2020 waren es noch 45,7 Millionen Menschen und 2021 waren es schon 56,4 Millionen.
EU-Roaming boomt seit 2017: 149,3 Millionen Gigabyte
Seit 2017 surfst Du in der EU ohne Zusatzkosten. Das Prinzip Roam-Like-At-Home verbindet Dich so auch im Ausland bestmöglich. Die Nutzung mobiler Daten- und Sprachdienste nahm ab dann zuerst zu. Kurzzeitig kehrte sich der Trend 2020 um. Die Menschen blieben zuhause. 2021 die Wende: Der Datenverkehr im Ausland nahm um 69 Prozent zu: von 88,3 Millionen Gigabyte im Jahr 2020 auf 149,3 Millionen Gigabyte im Jahr 2021. Auch die Verbindungsminuten im Ausland stiegen um zehn Prozent: von 2.887 Millionen Minuten im Jahr 2020 auf 3.183 Millionen im Jahr 2021. Ebenfalls bei SMS im Ausland gab’s den Boom: plus 38 Prozent im Vergleich zum Vorjahr – von 110 Millionen auf 152 Millionen SMS.
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Zusammengefasst: Trend ist die Vernetzung in Echtzeit
Kannst Du Dir vorstellen, auch nur einen Tag offline zu sein? Für Millionen Menschen ist das unvorstellbar. Der digitale Wandel ist im Vollgas-Modus unterwegs. Vernetzungsprozesse, neue Technologien und veränderte Anforderungen wirken sich auf unser Leben aus – in Freizeit und Beruf. Egal, ob Glasfaser-Ausbau, Daten-Volumen, SMS, Sprachnachrichten oder EU-Roaming: Die Trend-Kurve geht in vielen Bereichen der Telekommunikation steil nach oben.
Hättest Du vor zehn Jahren gedacht, dass die Welt dauerhaft und überall vernetzt sein wird? Schreib uns Deine Meinung dazu in die Kommentare!