Time Machine: Europa baut sich eine Zeitmaschine
Podolski hält einen Fußball in die Kamera mit Vodafone Logo für die Baller League
Auf dem Bild vom DAZN Unlimited-Artikel sind die Fußballstars Erling Haaland, Harry Kane, Kylian Mbappé und Florian Wirtz abgebildet. Von links nach rechts trägt Haaland das hellblaue Trikot von Manchester City, Kane das rote Trikot des FC Bayern München, Mbappé das weiße Trikot von Real Madrid und Wirtz das rote Trikot von Bayer Leverkusen. Die Spieler sind in dynamischen Posen dargestellt, vor einem hellen, himmlischen Hintergrund mit einem angedeuteten Stadion. Unten im Bild befinden sich die Logos von DAZN und der UEFA Champions League.

Time Machine: So reist Du dank künstlicher Intelligenz durch die Geschichte Europas

Hast Du Dich bei einem Stadt­bum­mel auch schon mal gefragt, wie eine Straße wohl vor 100 Jahren aus­sah? Oder welche Per­sön­lichkeit­en und Ereignisse diesen Ort in unter­schiedlichen Epochen geprägt haben? Mit dem europaweit­en Pro­jekt „Time Machine“ soll solch­es Wis­sen mith­il­fe kün­stlich­er Intel­li­genz zusam­men­tra­gen und frei zugänglich gemacht wer­den. Wir zeigen Dir, wie sich Europa eine virtuelle Zeit­mas­chine baut. 

Wenn Du durch Europa reist, kannst Du bei Stadt­führun­gen jede Menge über Kul­turstät­ten und his­torische Orte ler­nen. Doch auch der beste City-Guide kann nicht das detail­re­iche, kom­plexe Drumherum aufzeigen, das diese Orte im Laufe der Jahrhun­derte zu dem machte, was sie heute sind. Das Pro­jekt Time Machine kön­nte das ändern. Mit kün­stlich­er Intel­li­genz (KI) soll das Inno­va­tion­spro­gramm den enor­men Daten­schatz der europäis­chen Geschichte dig­i­tal erschließen und neu zugänglich machen.

Bitte akzeptieren Sie die Nutzung von Drittanbieter-Einbindungen mit einem Klick auf den folgenden Button:

Virtuelle Zeitmaschine sammelt das Wissen der europäischen Geschichte

Ähn­lich wie bei dem franzö­sis­chen KI-Pro­jekt Iconem geht es auch bei Time Machine zunächst darum, das kul­turelle Erbe Europas dig­i­tal aufzu­bere­it­en und zu doku­men­tieren. Forsch­er aus ganz Europa entwick­eln und nutzen für das Pro­jekt KI-Tech­nolo­gien, um große Infor­ma­tion­s­men­gen aus kom­plex­en his­torischen Daten­sätzen in eine zen­trale Wis­sensquelle zu ver­wan­deln. Von mit­te­lal­ter­lichen Manuskripten und Objek­ten bis hin zu Smart­phone- und Satel­liten­bildern sollen unzäh­lige Frag­mente ein­be­zo­gen und auf­bere­it­et wer­den. Am Ende soll eine groß angelegte Rechen- und Dig­i­tal­isierungsin­fra­struk­tur die soziale, kul­turelle und geografis­che Entwick­lung Europas abbilden. So kön­ntest Du bald virtuell eben­so ein­fach durch die europäis­che Geschichte reisen, wie Du heute EU-Län­der durchquerst.

Das Werkzeug und Ziel: Fortschrittliche KI-Technologien 

Die KI-Algo­rith­men unter­stützen die Wis­senschaftler aktuell unter anderem dabei, alte Doku­mente nach Infor­ma­tio­nen zu durch­suchen. Während des zehn­jähri­gen Pro­jek­ts soll die KI-Tech­nolo­gie jedoch kon­tinuier­lich weit­er­en­twick­elt und zu ein­er der weltweit fortschrit­tlich­sten KI-Sys­teme aus­ge­baut wer­den. Mit Blick auf die bis­lang beispiel­lose Größenord­nung und Kom­plex­ität der Dat­en kön­nte die Time Machine-KI Europa sog­ar einen Wet­tbe­werb­svorteil im glob­alen KI-Ren­nen ver­schaf­fen. Zugle­ich soll die Ini­tia­tive verdeut­lichen, wie Investi­tio­nen auf diesem Gebi­et ein wirtschaftlich­er Motor für unter­schiedliche Branchen sein kön­nen. Denn durch die dig­i­tale Aufar­beitung und mit dem daraus gener­ierten Wis­sen kön­nten ganz neue Dien­stleis­tun­gen entste­hen – zum Beispiel für die Kreativwirtschaft, den Touris­mus oder auch Smart-City- und Umweltprojekte.

Mit Big Data der Vergangenheit zu Lösungen der Zukunft 

Für inno­v­a­tive Bil­dungsange­bote wie Online-Kurse, Sim­u­la­tio­nen und Apps kann Time Machine neues Mate­r­i­al her­vor­brin­gen, das eine aktive Auseinan­der­set­zung mit dem kul­turellen Erbe Europas fördert. Eben­so wären Sozial- und Geis­teswis­senschaftler mit der geball­ten Daten­quelle in der Lage, in einem bis­lang nie dagewe­se­nen Umfang und nie erre­ichter Tiefe für ihre Pro­jek­te zu recher­chieren. So kön­nte Time Machine auch neue Denkanstöße und strate­gis­che Antworten auf europaweite Her­aus­forderun­gen der Gegen­wart liefern – sei es im Bere­ich nach­haltiges Wach­s­tum, soziale Für­sorge oder auch Migra­tion und Integration.

Einzigartige Allianz europäischer Partner 

In Anbe­tra­cht dieses vielfälti­gen Poten­zials liegt auf der Hand, warum die Europäis­che Kom­mis­sion das Pro­jekt unter­stützt. Anfang 2016 sam­melte die EU-Kom­mis­sion Ideen zu wis­senschaftlichen und tech­nol­o­gis­chen Her­aus­forderun­gen. Nach ein­er Time-Machine-Kon­ferenz im let­zten Jahr wer­den nun 33 Kernin­sti­tu­tio­nen mit ein­er Mil­lion Euro gefördert. Ins­ge­samt sollen mehr als 300 Organ­i­sa­tio­nen aus 34 Län­dern an dem Vorhaben mitwirken. Bere­its beteiligt sind unter anderem sieben Nation­al­bib­lio­theken, 19 Staat­sarchive, 95 Hochschul- und Forschung­sein­rich­tun­gen, 30 europäis­che Unternehmen sowie 18 weit­ere staatliche Stellen und berühmte Museen wie der Louvre.

Mini-Zeitmaschinen für die große Zeitreise: Auch Du kannst mitmachen!

Gle­ichzeit­ig han­delt es sich bei dem Pro­jekt um ein stetig wach­sendes Städtenet­zw­erk, bei dem neben Wis­senschaftlern, Kul­turein­rich­tun­gen und Behör­den auch Frei­willige ein­be­zo­gen wer­den sollen. Bürg­er kön­nen sich vor Ort bei lokalen Time-Machine-Ini­tia­tiv­en ein­brin­gen. Diese entste­hen aktuell bere­its in größeren Städten wie Venedig, Ams­ter­dam, Jerusalem sowie Budapest und auch hierzu­lande in Regens­burg, Nürn­berg und Dres­den. Die Forsch­er hof­fen, dass die Com­mu­ni­ty schnell wach­sen wird und der Zeit­mas­chine zu ein­er Dimen­sion ver­hil­ft, mit der Du die europäis­che Geschichte schon bald in all ihrer Kom­plex­ität ken­nen­ler­nen und erkun­den kannst.

Gibt es in Dein­er Heimat­stadt einen Ort, dessen Ver­gan­gen­heit Dich beson­ders inter­essiert oder der für die Entwick­lung Europas wichtig sein kön­nte? Wir freuen uns auf Deinen Kom­men­tar und Deine Mei­n­ung zum Time-Machine-Projekt!

Das könnte Dich auch interessieren