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The Future is Exciting: Warum Medikamente künftig aus dem Meer kommen könnten
Wusstest Du, dass Gesundheit ein Menschenrecht ist? Trotzdem ist eine moderne Gesundheitsversorgung noch immer nicht für alle Menschen auf der Welt gleichermaßen selbstverständlich. Auf diese globalen Defizite möchte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) zum Weltgesundheitstag am 7. April aufmerksam machen und fordert Lösungen. Eine Voraussetzung dafür sind wirksame und vor allem bezahlbare Medikamente. In unserer Reihe #TheFutureIsExciting zeigen wir Dir heute, warum Forscher Arzneimittel der Zukunft auf dem Meeresboden suchen. Ready?
Durch Zufall entdeckte Alexander Fleming im Jahr 1928 einen neuartigen Wirkstoff, der Bakterien tötet: Penicillin rettete seither Millionen Menschen das Leben. Das Antibiotikum ist eine der größten medizinischen Errungenschaften des 20. Jahrhunderts. Doch schon Fleming warnte vor möglichen Resistenzbildungen – und behielt leider Recht. Bakterien sind wieder auf dem Vormarsch und Antibiotika verlieren durch Multiresistenzen zunehmend ihre Wirkung. Neue Medikamente müssen her – und dafür halten die Ozeane passende Lösungen parat. Im Video erfährst Du, warum in den Meerestiefen die Antibiotika der Zukunft schlummern.
Mittel gegen Multiresistenzen: Hochwirksame Wirkstoffe in 5.000 Metern Tiefe
Meerespflanzen und Organismen wie Algen sind für die Humanmedizin besonders interessant. Denn um sich gegen Feinde im Wasser zu verteidigen, bilden sie Abwehrstoffe, die um ein Vielfaches wirksamer sind als die von Organismen an Land. Wissenschaftler, Regierungen und Pharmaunternehmen aus aller Welt suchen deshalb am Meeresboden nach Mikroorganismen, aus denen sie die hocheffektiven Wirkstoffe extrahieren und Medikamente herstellen können. Dafür sammeln die Forscher in bis zu 5.000 Metern Tiefe mit speziellen Entnahmesystemen Proben von Schwämmen, Seesternen, Manteltieren und anderen Kleinstlebewesen. Der Weg vom Molekül zum Medikament ist allerdings ein langer, erfordert viele aufwändige Studien und teure Tests. Dass sich die Mühe lohnt, steht außer Frage: Obwohl gerademal ein Prozent der Ozeane erforscht ist, sind weltweit bereits sechs Medikamente aus Meeresextrakten in den Apotheken erhältlich.
Nicht nur zum Weltgesundheitstag: WHO fordert „Gesundheit für alle“
Neue Medikamente aus dem Meer bergen zwar enormes Potenzial für die Bekämpfung multiresistenter Erreger und die Behandlung unzähliger Krankheiten, sind allerdings kein Universal-Heilmittel für die globale Gesundheitsversorgung. Denn auch wenn es die Arzneimittel in den Handel schaffen, heißt das noch lange nicht, dass alle Menschen gleichermaßen Zugang zu ihnen haben und Gesundheitsleistungen in Anspruch nehmen können, ohne in finanzielle Not zu geraten. Genau diese Ungerechtigkeit möchte die WHO bekämpfen und macht zum Weltgesundheitstag am 7. April erneut auf die allgegenwärtige Problematik aufmerksam. Mit der internationalen Kampagne appelliert die Organisation insbesondere an Politiker in aller Welt, konkrete Maßnahmen zu ergreifen, die eine bezahlbare, hochwertige Gesundheitsversorgung für alle ermöglichen.
Future of Healthcare: Ein Problem bleibt
Traditionell veröffentlicht die WHO zum Weltgesundheitstag auch ihren World Health Statistics Report mit aktuellen Gesundheitstrends und Studienergebnissen zur globalen Entwicklung in unterschiedlichen Gesundheitsbereichen. In den vergangenen Jahren verlieh der Bericht auch immer wieder Flemings Warnung Nachdruck und verwies auf die zunehmende Bedrohung durch Multiresistenzen. Zumindest in diesem Punkt könnte die Forschung bald Lösungen anbieten – unter anderem mit neuen Antibiotika aus dem Meer.
Noch mehr spannende Innovationen rund um Deine aufregende Zukunft findest Du hier auf featured und auf Youtube in unserer Playlist „The Future is Exciting“.
Der medizinische und technische Fortschritt vollbringt schon heute immer wieder kleine Wunder. Was hältst Du davon, Medikamente der Zukunft in den Ozeanen zu suchen? Wir freuen uns auf Deinen Kommentar!