Digital Life
The Future is Exciting: Autonome Lieferroboter bringen Online-Einkäufe bis vor die Haustür
Online-Shopping ist bequem. Nur ein paar Klicks und schon ist der Warenkorb gefüllt und Deine Bestellung auf dem Weg. Doch vielleicht klingelt künftig nicht mehr der Paketbote an Deiner Haustür, sondern ein Lieferroboter auf Deinem Handy. Schnall Dich an! In unserer Reihe #TheFutureIsExciting zeigen wir Dir, wie die Zusteller der Zukunft aussehen könnten. Ready?
Kollege Roboter soll künftig Paketzusteller entlasten und Online-Einkäufe bis vor die Haustür bringen. Dank ausgefeilter Software, Sensorik und Kameras navigieren sich die autonomen Helfer immer besser selbstständig ans Ziel. Schwierig wird es jedoch in unübersichtlichen Umgebungen oder Innenräumen. Wissenschaftler der Technischen Universität Wien haben deshalb einen Roboter entwickelt, der seine Umgebung nicht nur „sieht“, sondern auch haptisch wahrnehmen kann.
„Transport Buddy“ soll Botengänge auf dem kurzen Dienstweg übernehmen
„Transport Buddy“ heißt der rollende Aktenschrank, der künftig autonom und möglichst gefahrlos Indoor-Botengänge erledigen soll. Wie viele seiner Kollegen ist der selbstfahrende Roboter mit einem Laserscanner und einer 3D-Kamera ausgerüstet, um sich zum Empfänger zu manövrieren. Im Gegensatz zu anderen autonomen Fahrzeugen soll sich der Transport Buddy aber auch in belebten Umgebungen wie Bürogebäuden und Messehallen bewegen können, ohne Menschen in die Quere zu kommen. Deshalb haben die Entwickler ihren technoiden Helfer mit der künstlichen Haut des Partner-Unternehmens Blue Danube Robotics ausgestattet. Die „Airskin“ soll nicht nur bei möglichen Zusammenstößen vor Verletzungen und Beschädigungen schützen, sondern verleiht dem Roboter einen zusätzlichen Sinn. Über die Haut kann er Berührungen wahrnehmen und soll sich zum Beispiel durch leichtes Anschubsen in die gewünschte Richtung lenken lassen. Damit es erst gar nicht zu einer Kollision kommt, erkennt der Roboter auch umherlaufende Menschen, analysiert ihre Bewegungen und versucht ihr Verhalten vorherzusehen, um ausweichen zu können.
Seine Praxistauglichkeit hat der Transport Buddy bereits in unterschiedlichen Testumgebungen bewiesen, unter anderem im Lager einer großen Lebensmittelkette und in einem hochfrequentierten Universitätsgebäude der TU Wien. Bis zu 100 Kilogramm Fracht soll der rollende Helfer künftig auf kurzem Dienstweg ausliefern und könnte uns damit im Arbeitsalltag viele Laufwege ersparen.
Dieses Ziel verfolgen auch die Entwickler der fahrerlosen Elektromobile Nuro und Starship, die im Video einen Eindruck davon geben, wie der Lieferservice der Zukunft aussehen könnte.
Essen auf autonomen Rädern: Roboter Nuro findet selbstständig ans Ziel
Der silberne Lieferroboter Nuro erinnert ein bisschen an eine rollende Lunch-Box. Und genau das ist er auch. Mit dem autonomen Elektromobil wollen zwei ehemalige Google-Ingenieure dafür sorgen, dass Lebensmittel und andere Bestellungen künftig schneller bei Dir sind. Dafür ist der fahrerlose Straßenflitzer mit Kameras, einem Radar und sogenannten LIDAR-Sensoren ausgerüstet. Diese „Light Detection And Ranging“-Technologie ermöglicht ein optisches Messverfahren, bei dem Objekte geortet und ihre Entfernungen im Raum gemessen werden. So weiß der Roboter genau, wo er sich gerade befindet, scannt während der Fahrt kontinuierlich seine Umgebung und erstellt ein dreidimensionales Bild. Hindernisse erkennt Nuro ebenso zuverlässig wie Ampelfarben und bewegt sich ohne menschliche Hilfe mit bis zu 56 Stundenkilometern ans Ziel.
Wenn der Lieferroboter klingelt
Nuro ist etwas schmaler als ein PKW und verstaut in seinem Frachtraum bis zu 100 Kilogramm Gepäck. Das reicht locker für die Wocheneinkäufe einer Großfamilie. Bevor der Lieferroboter bei Dir ist, kündigt er sich mit einer Benachrichtigung auf Deinem Smartphone an. Mit Hilfe eines mitgesendeten Codes kannst Du den Ladebehälter öffnen, entnimmst Deine Einkäufe und schon düst Nuro wieder davon. Wie gut das funktioniert, hat das gleichnamige Start-up aus dem Silicon Valley bereits bei großangelegten Probefahrten getestet. Künftig könnte Nuro nicht nur Einkäufe aus dem Online-Supermarkt nach Hause liefern, sondern auch andere Kurierfahrten übernehmen.
Starship: Fleißiger On-Demand-Zusteller für Kurzstrecken
Ein kleinerer Kollege aus Europa hat schon einige Kilometer Vorsprung: Starship ist der erste autonome Lieferroboter, der bereits in mehreren Städten weltweit im Einsatz ist und Anfang 2019 erfolgreich die Marke von über 30.000 ausgelieferten Bestellungen knackte. Das fahrerlose E-Mobil des estnischen Start-ups Starship Technologies transportiert bis zu drei Einkaufstaschen und ist im Schritttempo auf Gehwegen unterwegs. Damit ist der agile Lieferroboter für Zustellungen auf kurzer Strecke in einem Umkreis von rund sechs Kilometern prädestiniert. Unter anderem mit GPS und Ultraschallsensoren erstellt Starship eine 3D-Karte von seiner Umgebung, um sich selbstständig seinen Weg zu bahnen. Über die Starship-App auf Deinem iOS- oder Android-Gerät kannst Du Bestellungen aufgeben, die Route des Roboters verfolgen und bei seiner Ankunft die Ladeluke entsperren.
Schneller, günstiger, effizienter: Die Zukunft der Versandbranche rollt heran
Mit Blick auf das florierende Onlinegeschäft liegen die Vorteile der autonomen Zustellsysteme auf der Hand. Nuro, Starship und der Transport Buddy sind nicht die einzigen Anwärter, die Paketzusteller künftig entlasten könnten. Auch Amazon testet eine autonom rollende Kühlbox namens „Scout“. Das amerikanische Kurier- und Logistikunternehmen Fed-Ex hat hingegen „Roxo“ vorgestellt, der mit künstlicher Intelligenz (KI) die beste Route ermittelt und sogar Treppen steigen kann.
Noch mehr Innovationen für die aufregende Zukunft findest Du hier auf featured und in unserer YouTube-Playlist „The Future Is Exciting“.
Was würdest Du Dir von fahrerlosen Roboter-Kurieren liefern lassen? Wir freuen uns auf Deine Meinung in den Kommentaren!