Podolski hält einen Fußball in die Kamera mit Vodafone Logo für die Baller League
Auf dem Bild vom DAZN Unlimited-Artikel sind die Fußballstars Erling Haaland, Harry Kane, Kylian Mbappé und Florian Wirtz abgebildet. Von links nach rechts trägt Haaland das hellblaue Trikot von Manchester City, Kane das rote Trikot des FC Bayern München, Mbappé das weiße Trikot von Real Madrid und Wirtz das rote Trikot von Bayer Leverkusen. Die Spieler sind in dynamischen Posen dargestellt, vor einem hellen, himmlischen Hintergrund mit einem angedeuteten Stadion. Unten im Bild befinden sich die Logos von DAZN und der UEFA Champions League.

Street Art: Dieser Künstler malt animierte GIFs

Sein Alter und seinen bürg­er­lichen Namen gibt INSA nicht preis. Geboren ist er in Leeds, lebt aber schon seit langer Zeit in Süd-Lon­don. Ursprünglich kommt INSA aus der Sprayer-Szene, in der er begann, sich einen Namen zu machen. Mit­tler­weile ist INSA seit über zehn Jahren inter­na­tion­al bekannt.

Von der Straße ins Web.

Der Lon­don­er INSA gibt Street Art eine neue Dimen­sion: die der Bewe­gung. Denn seine Werke sind erst kom­plett, wenn er seine Wand­malereien in Form ani­miert­er GIFs im Inter­net präsen­tiert. So macht er aus Graf­fi­tis GIFi­tis. Das Prinzip: INSA malt ein Wand­bild, fotografiert es, über­malt es, fotografiert wieder und so weit­er. Anschließend mon­tiert er die Bilder am Com­put­er zu einem GIF, das in End­loss­chleife eine ani­mierte Sequenz zeigt.

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Wie kamst Du auf die GIFitis?

Ich trug den Gedanken schon länger mit mir rum. Und dann kam irgend­wann der Punkt, an dem mich die Sta­tik von Street Art lang­weilte. Klar, zuerst dachte ich, es ist eine Schande, soviel Arbeit in ein Riesen­mo­tiv zu steck­en und es dann auf ein kleines GIF zu reduzieren. Aber dann sagte ich mir: Warum soll ich nicht das Inter­net zum einzi­gen Mit­tel zu machen, um meine Arbeit zu betra­cht­en? Man kann natür­lich immer noch das reale Wandgemälde betra­cht­en, aber das gesamte Kunst­werk gibt es nur im Internet.

Street Art, die man nur im Inter­net sehen kann – ist das nicht paradox?

Ich denke, Inter­net ist der neue öffentliche Raum, so wie die Straße ein öffentlich­er Raum ist. Ich mag den Gedanken, dass ich das GIF auch ganz ein­fach wieder löschen kann. Ich finde, das sagt viel über die Kun­st in der heuti­gen Zeit aus.

Was inspiri­ert Dich?

Whoa, das ist eine große Frage! Ich bin von so vielem inspiri­ert. Jed­er Aspekt des täglichen Lebens inspiri­ert mich in gewiss­er Art und Weise.

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Wie planst Du ein GIFi­ti? Baust Du es erst am Com­put­er vor und überträgst es dann auf die Wand?

Ganz und gar nicht. Ich mache grobe Skizzen und zäh­le die Bilder, die ich brauche, damit das GIF end­los laufen kann. Ich sehe das alles vor meinem geisti­gen Auge. Nur manch­mal mache ich streck­en­weise einen Plan am Computer.

Wie ist der Moment für Dich, wenn Du das erste Mal das ani­mierte GIFi­ti siehst?

Das ist wahrschein­lich der beste Teil daran, wenn Du nach der tage­lan­gen harten Arbeit siehst, dass es funk­tion­iert. Dann weißt Du, dass es das wert war.

Welch­es Dein­er Werke ist Dein per­sön­lich­er Favorit?

Wahrschein­lich das Paris­er Schädel-GIF „C’est la vie”. Der ganze Hin­ter­grund ist ani­miert und davor rotieren neun trans­par­ente Schädel, durch die der Hin­ter­grund durchscheint.

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Welch­es war Dein ver­rück­testes GIF-Projekt?

Das war das acht­stöck­ige Hochhaus-Wand­bild in Tai­wan, das ich gemein­sam mit dem kali­for­nischen Kün­stler Mad­steez machte. Ich war dort zum zum Street-Art-Fes­ti­val Pow Wow ein­ge­laden. Als ich die Wand zugeteilt bekam, sagte ich dem Ver­anstal­ter, dass ich ein GIFi­ti machen möchte. Immer­hin hieß das, in sechs Tagen eine acht­stöck­ige Wand vier­mal zu bemalen. Und wir haben es geschafft.

Du designst inzwis­chen auch Mode, zum Beispiel High Heels, Leg­gings und Biki­nis. Was reizt Dich daran?

Mich inter­essieren zurzeit zwar eher meine GIFs, aber reizvoll ist das schon auch. Ich sehe die Teile nicht als Mode, son­dern als Kun­sto­b­jek­te. Ich bringe sie deshalb in lim­i­tiert­er Auflage raus. Sie sollen als Samm­ler­stücke gese­hen und mit Respekt behan­delt wer­den wie ein Kunstdruck.

Du warst 2013 für ein Kun­st­pro­jekt in Gam­bia. Sind andere Län­der eine Inspi­ra­tionsquelle für Dich?

Auf jeden Fall. Ich hoffe, dass ich, bevor ich sterbe, jeden Winkel dieser Erde besucht habe. Reisen gibt Dir ein größeres Ver­ständ­nis für die Men­schheit. Dinge, die die Leute in dein­er Eck­kneipe bewe­gen, sind nicht mehr so wichtig, wenn Du auf der anderen Seite der Erde unter­wegs bist.

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