Stolpersteine NRW Header
© WDR
Podolski hält einen Fußball in die Kamera mit Vodafone Logo für die Baller League
Auf dem Bild vom DAZN Unlimited-Artikel sind die Fußballstars Erling Haaland, Harry Kane, Kylian Mbappé und Florian Wirtz abgebildet. Von links nach rechts trägt Haaland das hellblaue Trikot von Manchester City, Kane das rote Trikot des FC Bayern München, Mbappé das weiße Trikot von Real Madrid und Wirtz das rote Trikot von Bayer Leverkusen. Die Spieler sind in dynamischen Posen dargestellt, vor einem hellen, himmlischen Hintergrund mit einem angedeuteten Stadion. Unten im Bild befinden sich die Logos von DAZN und der UEFA Champions League.

Stolpersteine NRW: Ein digitales Mahnmal gegen das Vergessen

Um aus der Ver­gan­gen­heit zu ler­nen, ist es wichtig, dass wir sie nicht vergessen. Dazu möchte das Pro­jekt „Stolper­steine NRW“ beitra­gen. Via App und Web­site macht ein Team des West­deutschen Rund­funks (WDR) mehr als 15.000 Stolper­steine dig­i­tal zugänglich und erzählt die Geschicht­en von Men­schen, die Opfer des nation­al­sozial­is­tis­chen Ter­ror-Regimes wurden. 

In den Jahren von 1933 bis 1945 wur­den Mil­lio­nen Men­schen von den Nation­al­sozial­is­ten ermordet. Allein der Holo­caust an europäis­chen Jud:innen zählt rund sechs Mil­lio­nen Opfer. Wo und wie haben die Ver­fol­gten gelebt? Was ist mit ihnen und ihren Fam­i­lien passiert? Das Pro­jekt Stolper­steine NRW macht ihre Schick­sale dig­i­tal erfahrbar.

Digitales Gedenken durch Stolpersteine NRW

Mit Stolper­steine NRW hat der WDR ein Pro­jekt gegen das Vergessen real­isiert. Per App und über den Brows­er kannst Du auf ein­er inter­ak­tiv­en Karte in ganz Nor­drhein-West­falen Stolper­steine suchen und Infor­ma­tio­nen zu den Lebens­geschicht­en der Opfer abrufen, denen die Tafeln gedenken. Jed­er der bis­lang 15.096 hin­ter­legten Stolper­steine erin­nert an einen Men­schen, der vom NS-Regime ver­fol­gt, ermordet oder in den Suizid getrieben wurde.

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Per App von Stolperstein zu Stolperstein

Unter­wegs kannst Du beson­ders ein­fach mit ein­er kosten­freien Android- und iOS-App Stolper­steine suchen. Dabei leit­en Dich kuratierte Routen und eine inte­gri­erte GPS-Nav­i­ga­tions­funk­tion von Stolper­stein zu Stolper­stein. Klickst Du sie an, wer­den die Schick­sale der Men­schen mit biografis­chen Tex­ten, Illus­tra­tio­nen, Hör­spie­len und his­torischen Fotos hör-, seh- und erleb­bar. Option­al kannst Du eine Daten­bank durch­suchen, die Infor­ma­tio­nen zu jedem einzel­nen Stolper­stein in NRW liefert. Ein inte­gri­ertes Glos­sar erk­lärt unbekan­nte Begriffe.

mobile Ansicht der Stolpersteine NRW Seite

Mit der Nav­i­ga­tions-Funk­tion kannst Du Stolper­steine in Dein­er Nähe find­en und Infos dazu ein­holen. — Bild: © WDR/­Jan-Philipp Behr

Analoges Mahnmal wird digital erfahrbar 

Unter­stützt wird das Stolper­steine-Pro­jekt von dem Kün­stler Gunter Dem­nig, der 1992 in Köln den ersten qua­dratis­chen Gedenkstein ver­legte. Drei Jahre später fol­gten die ersten Tafeln im heute gebräuch­lichen For­mat von zehn mal zehn Zen­time­tern – damals noch ohne behördliche Genehmi­gung. Heute ist das Ein­lassen der Steine in 257 Städten NRWs mit Erlaub­nis möglich. Die kleinen Mess­ingtafeln liegen meist vor dem let­zten frei gewählten Wohnort der NS-Opfer. Mit weit über 80.000 Stolper­steinen in 27 europäis­chen Län­dern gilt das Pro­jekt des Kün­stlers als das größte dezen­trale Mah­n­mal der Welt. Stolper­steine NRW erweit­ert dieses Werk erst­mals flächen­deck­end für ein Bun­des­land ins Digitale.

Mehr als 15.000 Stolpersteine: WDR recherchierte mit großer Unterstützung

Viele Dat­en des WDR-Pro­jek­ts basieren auf bis zu 30 Jahre alten analo­gen Akten von Gunter Dem­nig, die nun dig­i­tal­isiert und in die WDR-Daten­bank über­tra­gen wur­den. Par­al­lel dazu recher­chierte das Team gemein­sam mit Historiker:innen in zahlre­ichen Archiv­en: Zum Beispiel in der Holo­caust-Gedenkstätte Yad Vashem, im Gedenkbuch des Bun­de­sarchivs und im Arolsen Archives, dem Inter­na­tionalen Zen­trum über NS-Opfer. Auch pri­vate Ini­tia­tiv­en und kom­mu­nale Archive von Tageszeitun­gen stell­ten his­torisches Bild­ma­te­r­i­al zur Ver­fü­gung. Sie halfen außer­dem dabei, vorhan­dene Infor­ma­tio­nen zu den Biografien einzel­ner Men­schen zu ergänzen und gegebe­nen­falls zu korrigieren.

Künstler Gunter Demnig mit Stolpersteinen

Seit den 90er Jahren ver­legt der ursprüngliche Berlin­er Stolper­steine. — Bild: © WDR/Claus Langer

Die Idee, per­sön­liche Schick­sale und his­torische Ereignisse dig­i­tal erfahrbar zu machen, ist natür­lich nicht ganz neu. Auf fea­tured haben wir Dir schon einige span­nende Pro­jek­te vorgestellt, mit denen Zeit­geschichte dig­i­tal und inter­ak­tiv erleb­bar wird. Darunter zum Beispiel das Insta­gram-Pro­fil der ein­sti­gen Wider­stand­skämpferin Sophie Scholl, eine AR-Zeitreise zur Berlin­er Mauer oder eine virtuelle Tour durch das Köln der 1920er Jahre.

Hast Du die inter­ak­tive Karte von Stolper­steine NRW schon aus­pro­biert? Schreib uns, ob und warum es Dein­er Mei­n­ung nach mehr solch­er Pro­jek­te geben sollte! 

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