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Spielerwechsel bei mousesports: Wir stellen Dir das neue Team vor
mousesports startet jetzt mit einem neuen Team durch. An den PCs von Deutschlands erfolgreichster esports-Organisation sitzen ab sofort, neben zwei Spielern aus dem alten Team, auch drei neue Profi-Gamer. Wir stellen Dir die Counter-Strike-Talente vor und lassen die Jungs im Interview zu Wort kommen.
Schon seit Sommer 2017 unterstützt Vodafone mousesports als Hauptsponsor. Auch bei künftigen Turnieren wird das Vodafone-Logo die Shirts der mousesports-Spieler schmücken. Allerdings sitzen an den Mäusen ab sofort auch drei neue Spieler, die auf unterschiedliche Laufbahnen und Erfolge zurückblicken.
Die (nicht ganz neuen) Newcomer bei mousesports
Der gebürtige Niederländer Chris „chrisJ“ de Jong (geboren am 25. Mai 1990) ist bereits seit 2011 bei mousesports aktiv und Mitbegründer der Spielervereinigung Counter-Strike Professional Players’ Association (CSPPA). Künftig wird er das Team im Multiplayer-Shooter an der AWP (Arctic Warfare Police) und am Rifle unterstützen.
Finn „karrigan“ Andersen kam am 14. April 1990 als Sohn einer Deutschen und eines Dänen zur Welt. Seinen binationalen Wurzeln ist es zu verdanken, dass er fließend Dänisch, Deutsch und Englisch spricht. Von 2010 bis 2012 war er bereits zu Zeiten der 1.6-Version für mousesports im Einsatz, unterstützte das Team anschließend in CS:GO und 2014 als Stand-In. Fast nebenbei schloss das Multitalent 2015 sein Studium in Betriebswirtschaftslehre mit einem Master ab. Künftig spielt der 29-Jährige als In-game Leader und Rifler (Entry Fragger) im mousesports-Team.
Nachwuchs-Gamer Robin „ropz“ Kool (geboren am 22.Dezember 1999) ist 2017 aus Estland zur deutschen Erfolgsorganisation gewechselt und der erste Este, der ein Valve Major gespielt hat. Beim FaceIt London Major wurde sogar ein Player Profile über sein Leben erstellt. Künftig wird er für mousesports als Rifler (Lurker) sein geübtes Händchen an der Maus unter Beweis stellen.
Özgür „woxic“ Eker wurde am 2. September 1998 in der Türkei geboren und ist einer der wenigen Profi-Gamer, die mit der Maus in der linken Hand spielen. Wie er künftige Turniere mit links meistert, wird er bei mousesports als AWPer und Rifler (Entry Fragger) zeigen.
Last but not least: David „frozen” Čerňanský (geboren am 18. Juli 2002) startete in der Slowakei seine Counter-Strike-Karriere und war bereits im zarten Alter von 13 Jahren Teil des besten tschechoslowakischen Teams. Als jüngster Spieler in der mousesports-Geschichte übernimmt er nun die Rolle als Rifler (Entry Fragger).
Zwischen Talismanen und Trainingsstunden
Die Altersunterschiede und verschiedenen Backgrounds der fünf Jungs rütteln nicht an ihrem gemeinsamen Ziel, den Siegeszug von mousesports fortzusetzen. Im Interview geben sie ein paar persönliche Einblicke aus ihrem Alltag als Pro-Gamer, haben Tipps für junge Talente parat und verraten, warum sie sich eine esports-Karriere ohne Counter-Strike nicht vorstellen können.
Das Team steht Rede und Antwort
Was würdet ihr jungen Menschen raten, die selber Profi werden wollen?
Karrigan: Trainiere hart und suche Dir gute Teammitglieder, mit denen Du Dich weiter verbessern kannst. Sei offen dafür, Deine Fehler abzustellen. Am wichtigsten ist aber, im täglichen Training immer ein Ziel vor Augen zu haben und dieses erreichen zu wollen.
Ropz: Lebe am besten erstmal ganz normal Dein Leben weiter. Geh zur Schule, geh zur Arbeit und so weiter. Stecke viel Deiner Freizeit in ein Spiel und sieh dann einfach, wie gut Du wirklich bist und welche Möglichkeiten Du hast.
Was ist die schwierigste Hürde, die man auf dem Weg zum Profi nehmen muss?
Karrigan: Wenn man das Talent hat, dann gibt es gar nicht so viele Hürden. Eine der schwierigsten Sachen ist, in die FaceIT Pro League hineinzukommen. Dort werden die meisten Talente zu Profis. Darüber hinaus ist es nur schwierig, die richtigen Teammitglieder zu finden und sich gemeinsam immer weiter zu verbessern.
Ropz: Tatsächlich der Zufall. Man braucht etwas Glück und die richtige Chance. Viele haben das nötige Talent und die richtige Einstellung, aber es ist hart auf sich aufmerksam zu machen. Die Art und Weise wie ich zum Profi wurde, war auch eine große Mischung aus Glück und dem richtigen Timing.
Was ist das Komischste, was Du zu Turnieren mitnimmst?
Ropz: Also ich hatte mal einen komischen Witz zwischen mir und Sunny. Ein Teil davon war eine Adidas Einkaufstüte, in die ich drei Löcher für die Augen und den Mund geschnitten hatte. Die Tüte hatte ich ungefähr ein Jahr lang immer in meinem Gepäck dabei.
Wie viele Stunden täglich trainiert ihr? Wieviel habt ihr vor eurer Profikarriere gezockt?
Karrigan: Ich trainiere mindestens sieben Stunden pro Tag. Bevor ich Profi wurde, war es sogar noch länger.
Ropz: Im Moment circa sieben Studen pro Tag. Das variiert aber auch stark. Es können mal ein paar Stunden mehr, mal ein paar Stunden weniger sein. Bevor ich Profi wurde, war es ungefähr genauso.
Ihr seid ja vom Alter her sehr unterschiedlich. Macht ihr auch abseits des Jobs viel miteinander oder seht ihr Euch nur zum Zocken?
Karrigan: Wir verbringen natürlich viel Zeit zusammen, wenn wir ein Bootcamp haben oder in einem Turnier spielen.
ChrisJ: Zwischen den Turnieren und Bootcamps haben wir auf jeden Fall sehr viel Spaß.
Ropz: Wir chillen natürlich auch neben dem Spielen miteinander. Da wir aber alle gerne PC-/Videospiele spielen, hat das unterschiedliche Alter keinen großen Stellenwert. Wir haben alle den gleichen Humor, die gleiche Denkweise. Desto mehr Zeit wir zusammen außerhalb des Spiels miteinander verbringen, umso besser verstehen wir uns auch im Spiel.
Für welchen Sport, abgesehen von esports, interessierst du dich?
Frozen: Ich habe früher viel Fußball und Hockey gespielt. Das sind meine Favoriten.
Ropz: Fußball und Basketball. Immer, wenn ich etwas Freizeit habe, versuche ich mich mit Freunden für ein schnelles Spiel zu treffen.
Woxic: Fußball.
esportler ist ja immer noch eine eher ungewöhnliche Karriere. Wie haben eure Eltern reagiert?
Karrigan: Da es in Dänemark immer mehr in den Fokus rückt, wird es mehr und mehr normal. Meine Eltern haben mir gesagt, dass ich alles machen kann, was ich will, solange ich einen ordentlichen Schulabschluss mache.
ChrisJ: Tatsächlich ist es eher noch ungewöhnlich, aber ich habe auch den Eindruck, dass es normaler wird. Meine Eltern haben mich von Anfang an unterstützt. Sie wollten immer, dass ich das tue, was mir Spaß macht. Zudem haben sie gesehen, dass ich sehr entschlossen war, als ich damit begonnen habe, Profi werden zu wollen.
Ropz: Eltern wollen eigentlich immer das Beste für ihre Kinder. Sie waren erst etwas verwirrt darüber, wie die esports-Industrie funktioniert. Sobald sie mich aber bei einem Turnier haben spielen und Geld verdienen sehen, hatten sie es verstanden. Hinzukommt, dass im Moment alle bei dem Thema dazu lernen. Von daher denke ich nicht, dass viele Eltern ihren Kindern in Zukunft Chancen im esports verbauen werden.
Woxic: Wenn man nicht gerade in der Türkei lebt, kann man sich auf eine Karriere als esports-Pro konzentrieren. Aber Kinder sollten sich immer erst auf die Schule konzentrieren. Danach kommt das Hobby und eben alles andere, was man in der Freizeit macht. Wenn sich dann die Chance bietet, kann man auf jeden Fall der Karriere als esports-Profi nachgehen.
Könntet ihr auch vorstellen, einen anderen esport zu betreiben, wenn das Interesse an Counter-Strike nachlässt?
Karrigan: Ich kann es mir nicht vorstellen, weil ich Counter-Strike seit mittlerweile 18 Jahre spiele.
ChrisJ: Nein, ich bin auch viel zu alt, um noch mit einem anderen esports-Titel anzufangen und vor allem darin noch gut zu werden.
Frozen: Ich liebe nur Counter-Strike, also eher nicht.
Dass das Interesse an der beliebten Videospielserie nachlässt, ist ohnehin unwahrscheinlich – auch, weil das neue mousesports-Team alles daran setzen wird, den Titel als Deutschlands erfolgreichste esports-Organisation zu verteidigen.
In welchem Spiel hast Du das Potenzial zum Pro-Gamer? Schreib uns, ob Du Dir eine esports-Karriere vorstellen könntest.