Eltern-Ratgeber digital
Eltern-Ratgeber digital: So nutzt Dein Nachwuchs Smartphone und PC sicher
Kinder nutzen immer früher Smartphones, Tablets und PCs. Wir geben Dir einige Tipps, damit Du Deinen Sprössling mit gutem Gewissen die ersten Gehversuche im Internet machen lassen kannst.
Wer, so wie ich, Kleinkinder hat, kennt die Faszination, die Smartphones oder auch das auf dem Tisch stehen gelassene Notebook auf die Kleinen ausüben. Einmal nicht hingeschaut und schon rennt der Nachwuchs mit dem Handy weg, um sich in eine Ecke zu verziehen und erst einmal wild alle Apps auszuprobieren. Durch die einfachen
Bedienfunktionen kommen auch schon Kleinkinder in Kontakt mit Apps denn die bunten Kästchen und Bilder sind auch zu verlockend. Da kann es schon einmal vorkommen, dass die Kleinen ungewollt Telefonbuchkontakte anrufen, was halb so schlimm ist, wenn es zufällig die Oma oder die Tante ist. Und natürlich finden Kinder schön blinkende Werbebanner ganz toll. Einmal draufgeklickt, landen sie dann im Appstore bzw. Playstore. Problemtisch wird es dann, wenn die Kleinen bei Apps auf gewalthaltige oder pornographische Inhalte stoßen, die für sie nicht geeignet sind.
Aber zum Glück gibt es einige Möglichkeiten, um Smartphones, Tablets und PCs kindersicher zu machen.
Wie richte ich eine Kindersicherung im Smartphone ein?
Mit Windows, iOS und Android lässt sich auf dem Smartphone eine Kindersicherung einrichten. Das geht relativ einfach. Wenn Du ein Windows Phone hast, gehst Du folgendermaßen vor. Wechsel vom Startbildschirm nach rechts in die Anwendungsliste und öffne „Einstellungen“. Dort tippst Du den Punkt „Kinderecke“ an und klickst dann auf „Weiter“. Jetzt kannst Du Apps, Spiele, Videos oder Musik aus, auf die Dein Kind einen Zugriff haben soll. Dann nur noch fertigstellen und die Kinderecke ist eingerichtet. Am besten Du richtest auch gleich ein Passwort für den Sperrbildschirm ein. Die Kleinen gelangen dann trotzdem zur Kinderecke, indem sie auf dem gesperrten Startbildschirm nach links wischen.
Ähnlich funktioniert es bei Android. Hier kannst Du einen Kinderbereich anlegen, indem Du die kostenlose App „Kids Place“ herunterlädst. Darin kannst Du ebenfalls festlegen, auf welche Anwendungen Dein Kind zugreifen kann. In den Einstellungen kannst Du noch die Hometaste sperren, so dass Kinder den für sie bestimmten Bereich auf dem Smartphone nicht verlassen können.
Und auch das iPhone lässt sich kindgerecht einstellen. So wie beim Windows Phone musst Du hierzu in die Einstellungen. Im Menüpunkt „Einschränkungen“ kannst Du angeben, welche Apps Dein Kind nicht nutzen darf. Hierzu tippst Du auf „Einschränkungen aktivieren“ und gibst einen vierstelligen Code ein. Außerdem kannst Du Apps, Filme oder Musik mit einer Altersbeschränkung versehen.
Unerwünschte Apps vom Smartphone löschen
Endlich das erste eigene Smartphone für den Nachwuchs. Auf jedem Smartphone sind allerdings schon einige Apps vorinstalliert. Wenn Du zum Beispiel noch nicht möchtest, dass Dein Kind bereits soziale Netzwerke nutzt, solltest Du etwa die Facebook- oder Youtube-App löschen bzw. deaktivieren. Bei Android gehst Du dazu folgendermaßen vor. Öffne die Einstellungen und tippe im Bereich Anwendungen auf den „Anwendungsmanager“. Dort siehst Du unter „Installierte Apps“ alle auf Deinem Smartphone installierten Anwendungen. Hier kannst Du jetzt auf „Deinstallieren“ tippen. Sollte das nicht möglich sein, kannst Du alle „Aktualisierungen deinstallieren“ und die App deaktivieren.
Bei einem Windows Phone wechselst Du von der Startseite nach rechts in die Liste der installierten Apps. Hier suchst Du nach der App, die Du löschen möchtest. Halte einige Sekunden den Finger auf dem App-Symbol bis ein Auswahlmenü erscheint. Hier kannst Du jetzt die Option „Deinstallieren“ wählen.
Beim iPhone ist das Löschen vorinstallierter Apps nicht ganz so einfach. Bislang war das ohne weiteres sogar überhaupt nicht möglich.
Suchmaschine im Browser ersetzen
Damit Deine Kleinen nicht auf für sie ungeeignete Inhalte beim Surfen stoßen, ersetze die voreingestellte Suchmaschine im Browser durch eine spezielle Kindersuchmaschine, wie www.fragFINN.de. Diese Suchmaschinen basieren auf geprüften Webseiten. Für ältere Kinder mit Surf-Erfahrung kannst Du Filter in den Suchmaschinen für Erwachsene aktivieren, beispielsweis bei Google SafeSearch.
Was fürs Smartphone gilt, gilt auch für den PC
Natürlich kannst Du auch Deinen PC kindersicher machen. Seit Windows 10 findest Du die Familien-Features in Deinem Microsoft-Konto. Hier kannst Du Kinderkonten einrichten und verwalten. Dabei lassen sich folgende Dinge einstellen:
- Festlegen von Zeitlimits
Damit Dein Kind es am PC nicht übertreibt, kannst Du unter Computerzeit auf Einstellungen klicken und hier ein Zeitlimit einschalten. Dabei kannst Du die entsprechenden Zeiten selbst bestimmen. - Internetnutzung kontrollieren
Wenn Du sichergehen willst, dass Dein Kind nur geeignete Webseiten besucht, kannst Du bei Webbrowsen auf Einstellungen klicken und den Schalter „Ungeeignete Websites blockieren“ aktivieren. Darüber hinaus kannst Du hier selbst Seiten eingeben, die blockiert werden sollten. Alternativ kannst Du auch einzelne Websites erlauben und den Rest blockieren. - Kontrolle über Spiele und Programme
Damit Dein Kind nicht wahllos Apps herunterlädt und installiert, kannst Du auch hier vorsorgen. Im Menüpunkt „Apps und Spiele“ kannst Du in den Einstellungen den Schalter umlegen, so dass die Sprösslinge nur noch altersgerechte Apps angezeigt bekommen.
Um generelle Sicherheitsrisiken zu beseitigen, kannst Du Dir die kostenlose und anerkannte Jugendschutzsoftware von JusProg runter laden oder das Sicherheitspaket von Vodafone nutzen, in dem ein Antiviren-Programm mit einem maßgeschneiderten Kinderschutz kombiniert wird. Den Kinderschutz kannst Du bei der Installation aktivieren und anschließend an die jeweiligen Schutzanforderungen für (Klein-)Kinder, Jugendliche und Erwachsene anpassen. Damit lassen sich übrigens auch „hauseigene“ Modems sowie Easybox und Kabelrouter nachrüsten. Und auch wenn Deine Kinder online fernsehen, kannst Du etwas für ihre Sicherheit tun. Mit GigaTV von Vodafone kannst Du verhindern, dass Deine Kids beim Zappen über ungeeignete Inhalte stolpern.
Generell gilt: Klare Absprachen treffen
Die EU-Initiative klicksafe.de und der Elternratgeber SCHAU HIN! ratenEltern dazu, klare Absprachen mit ihren Kindern in Hinsicht auf die Internetnutzung zu treffen. So kannst Du beispielsweise Surfziele und Surfzeiten vereinbaren. Wichtig sei aber, die Kinder bei der Internetnutzung zunächst nicht alleine zu lassen und die Absprachen auch zu kontrollieren. Der beste Schutz sei, so die Experten, eine vertrauensvolle Beziehung zwischen Eltern und Kind. Interessiere Dich dafür, was Dein Kind im Netz erlebt, und gib ihm das Gefühl, dass es bei Problemen immer zu Dir kommen kann.
Mehr Infos findest Du hier: