Podolski hält einen Fußball in die Kamera mit Vodafone Logo für die Baller League
Auf dem Bild vom DAZN Unlimited-Artikel sind die Fußballstars Erling Haaland, Harry Kane, Kylian Mbappé und Florian Wirtz abgebildet. Von links nach rechts trägt Haaland das hellblaue Trikot von Manchester City, Kane das rote Trikot des FC Bayern München, Mbappé das weiße Trikot von Real Madrid und Wirtz das rote Trikot von Bayer Leverkusen. Die Spieler sind in dynamischen Posen dargestellt, vor einem hellen, himmlischen Hintergrund mit einem angedeuteten Stadion. Unten im Bild befinden sich die Logos von DAZN und der UEFA Champions League.

Sharing is caring – Wie geteiltes Wissen die Welt optimiert

Der Trend, dass sich Men­schen mith­il­fe ihrer Mobil­tele­fone „ver­messen”, ist ein wichtiger Trend. Denn er bringt Erken­nt­nis­gewinn – und das nicht nur für die Nutzer selbst.

Zahlen lügen nicht und mit ein­er soli­den Wis­sens­ba­sis lassen sich ein­fach bessere Entschei­dun­gen tre­f­fen. Wenn meine App anzeigt, dass ich jeden Tag viel weniger schlafe als gedacht, dann gehe ich daraufhin vielle­icht ein Stünd­chen früher schlafen. Aber diese ganzen Dat­en nützen wohl nur mir alleine. Oder kann ich mit meinen eige­nen Mess­dat­en die Welt zu einem besseren Ort machen?

Der unab­hängige Strate­gieber­ater in Sachen Gesund­heit, Maarten den Braber, ist davon fest überzeugt. “Erken­nt­nisse, die sich auf Deine Dat­en stützen, kön­nen für eine kleine Gruppe ander­er Men­schen in ein­er ver­gle­ich­baren Sit­u­a­tion sehr nüt­zlich sein.” Den Braber ist ‚Quan­ti­fied Self’-Experte und Ver­anstal­ter der europäis­chen Quan­ti­fied-Self-Kon­ferenz, die alljährlich im Mai in Ams­ter­dam stat­tfind­et. Der Begriff beze­ich­net das Messen und Mon­i­tor­ing Dein­er Gesund­heit mit Hil­fe von Soft­ware wie zum Beispiel Apps und Smart­watch­es und ist Aus­gangspunkt der nieder­ländis­chen Quan­ti­fied-Self-Bewe­gung.

Patientien wie Du und ich

Eine Ini­tia­tive, die Dat­en von Pri­vat­per­so­n­en dazu nutzt, um anderen zu helfen, ist die Web­site PatientsLikeMe.com, über die Patien­ten ihre eige­nen Gesund­heits­dat­en mit anderen teilen können.

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Jamie Hey­wood hat ‚Patients­LikeMe’ gegrün­det, nach­dem bei seinem Brud­er die Motoneu­ron-Erkrankung diag­nos­tiziert wurde. Eigentlich sollte die Seite Patien­ten als Infor­ma­tion­squelle dienen und Hey­wood hoffte, darüber Behand­lungsan­sätze für seinen Brud­er zu find­en. Mit­tler­weile zählt die Seite mehr als 200.000 Mit­glieder und hat die Art und Weise, wie Patien­ten ihre Lebenssi­t­u­a­tion man­a­gen, nach­haltig verän­dert. Aber auch die Forschungsmeth­o­d­en des Gesund­heitswe­sens haben sich dadurch gewan­delt. Außer­dem hil­ft das Teilen von Real-Time-Dat­en, die Behand­lung der Patien­ten zu opti­mieren. Denn das Teilen solch­er Dat­en ermöglicht eine weltweite Zusammenarbeit.

Durch die bre­it­ere Daten­ba­sis wird die Forschung beschle­u­nigt, was wiederum neue Ther­a­piefor­men ermöglicht. Die Web­seite motiviert Patien­ten, ihre per­sön­lichen Erfahrun­gen und Gesund­heits­dat­en zu teilen. Besuch­er find­en auf der Seite Infor­ma­tio­nen zu ihren Krankheit­en, Behand­lungsmöglichkeit­en und kön­nen sich mit Men­schen in ähn­lich­er Sit­u­a­tion vernetzen.

Weltverbesserer

Die Busi­ness­web­site ‚CNN Mon­ey’ nan­nte Patients­LikeMe “eine von 15 Fir­men, die die Welt verän­dern wer­den”. Hey­wood glaubt, dass Ärzte auf Basis der online gesam­melten Dat­en schneller neue Behand­lung­sop­tio­nen find­en und Diag­nosen definieren kön­nen. Durch das Teilen von Dat­en öffnet man das bis dahin geschlossene Gesund­heitssys­tem. Man lernt, was bei anderen funk­tion­iert, verbessert den Dia­log zwis­chen Patient und Arzt und trägt dazu bei, Ther­a­pi­en in Reko­rdzeit mark­treif zu machen.
Dies ist allerd­ings nur möglich dank hil­fs­bere­it­er Mit­glieder, die bere­it sind, sen­si­ble Infor­ma­tio­nen über ihre Behand­lung, Symp­tome und Befunde zu teilen. Auf Basis dieser Dat­en testet und entwick­elt Patients­LikeMe gemein­sam mit Ärzten neue Mess­meth­o­d­en. Ein Beispiel dafür ist ein Forschung­spro­jekt, in dem unter­sucht wird, ob von einem Zit­tern in der Stimme auf den Erkrankungs­grad von Parkin­son-Patien­ten geschlossen wer­den kann. Dieses Pro­jekt ver­lei­ht Parkin­son­pa­tien­ten im wahrsten Sinne des Wortes eine Stimme, indem es Auf­nah­men von Tele­fonge­sprächen und von Patien­ten beschriebene Symp­tomen nutzt, um das Fortschre­it­en der Erkrankung zu tracken.
Der Wis­senschaftler Max Lit­tle, der das Pro­jekt leit­ete, sagt dazu: „Als öffentlich geteilte Infor­ma­tion kön­nen die gesam­melten Dat­en sehr vie­len Einzel­nen helfen, indem sie die kollek­tive Intel­li­genz nutzen. Um die Wis­senschaft voranzubrin­gen, müssen die Wis­senschaftler die Forschung demokratisieren und aufhören, dem eige­nen Ruhm nachzujagen.”

Neben Patients­LikeMe gibt es mit iSpex in den Nieder­lan­den auch eine Ini­tia­tive, die Men­schen dazu aufruft, mith­il­fe ihres Smart­phones den Fein­staubge­halt in ihrer Umge­bung zu messen. iSpex nutzt die gesam­melten Dat­en zur Erstel­lung von Karten für Men­schen mit Ast­ma oder Lun­gen­prob­le­men, die von den Infor­ma­tio­nen prof­i­tieren können.

je-marche-je-quantifie-je-maigris

Open Data

Die größten Daten­samm­ler sind Behör­den. Sie sam­meln per­so­n­en­be­zo­gene Dat­en, aber auch Infor­ma­tio­nen von großer gesellschaftlich­er und wirtschaftlich­er Rel­e­vanz. Wenn diese Behör­den­in­for­ma­tio­nen als Daten­sätze veröf­fentlicht wer­den, die sich dig­i­tal ver­ar­beit­en lassen, dann spricht man von ‘Open Data’.

Open Data ebnen unter anderem den Weg für neue Pro­duk­te und Dien­stleis­tun­gen. Die App ‘Zon­nen’ (deutsch: ‘son­nen’) ist ein schönes Beispiel dafür: Sie zeigt für den eige­nen Stan­dort an, wie stark die UV-Strahlung ist und wie lange Du Dich son­nen kannst, bevor Du einen Son­nen­brand bekommst.

Die App stützt sich auf Open Data, den aktuellen UV-Index des KNMI (Königlich­es Nieder­ländis­ches Mete­o­rol­o­gis­ches Insti­tut), Dat­en der nieder­ländis­chen Kreb­shil­fe sowie auf Dat­en der WHO.

Ein Großteil der Infor­ma­tio­nen des öffentlichen Sek­tors ist noch nicht dig­i­tal erschlossen. Sobald aber die wertvollen und gesellschaft­srel­e­van­ten Infor­ma­tio­nen für jed­er­mann zugänglich sind, kön­nen Schulen miteinan­der kom­mu­nizieren, um die Qual­ität des Unter­richts zu verbessern, Bürg­er kön­nen Ärzte und Kranken­häuser ver­gle­ichen und selb­st eine geeignete Behand­lung finden.

Zukunftsmedizin

Wenn Pri­vatleute und Behör­den Dat­en teilen, dann bietet das unzäh­lige Vorteile. Forschung­sprozesse wer­den beschle­u­nigt und neue Behand­lungsmeth­o­d­en lassen sich schneller und kostengün­stiger entwick­eln. Zudem ver­ste­hen Kranken­häuser und Phar­main­dus­trie Krankheit­en und die eige­nen Erfahrun­gen von Patien­ten mit einem offe­nen Mod­ell bess­er. Diese Erfahrun­gen sind genau die Art Feed­back, durch die das Gesund­heitswe­sen schlagkräftig bleibt. Und nicht zulet­zt prof­i­tieren auch die Patien­ten von ein­er opti­mierten Medizin.

Indem wir selb­st Dat­en sam­meln und mit entsprechen­den Ini­tia­tiv­en teilen, kön­nen wir dazu beitra­gen, das Gesund­heitssys­tem zu verbessern. Außer­dem eröff­nen “Open Data”-Start-ups zahlre­iche Möglichkeit­en, neue Apps zu entwick­eln, die ein­er großen Gruppe von Men­schen zugute kom­men kann.

Fotos: Google / iStockphoto

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