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Schon gehört? In drei Schritten Deinen eigenen Podcast erstellen und veröffentlichen
Du fesselst Dein Umfeld mit witzigen Alltags-Anekdoten oder kennst Dich in einem Thema richtig gut aus? Dann wird es Zeit, dass Du Dir publikumswirksam Gehör verschaffst! Podcasts sind für immer mehr Creator das Mittel der Wahl, um ihre Message und Meinung mit der Welt zu teilen. Wir zeigen Dir, wie Du Deinen eigenen Podcast erstellen und veröffentlichen kannst.
Der Podcast-Trend ist ungebrochen. Laut einer Umfrage des Digitalverbands Bitkom hört mittlerweile jeder vierte Deutsche (26 Prozent) Podcasts. Bei den 14- bis 29- Jährigen ist es sogar gut die Hälfte, ergab die ARD/ ZDF-Onlinestudie im vergangenen Jahr. Du möchtest dieses wachsende Publikum für Dich und Deine Inhalte gewinnen? Wir zeigen Dir, wie es geht.
Wie erstelle ich einen Podcast? Die Vorbereitung:
Bevor es losgeht, solltest Du natürlich wissen, worum es in Deinem Podcast gehen soll. Von unterhaltsamen Alltagsgeschichten und Comedy über Lifestyle- und Business-Tipps bis hin zu Reise-Reportagen, Sport, Kultur und Crime ist bei Podcast-Inhalten nahezu alles möglich. Wichtig ist nur, dass Du authentisch bleibst und Dich in Deinem Thema gut auskennst. Podcasts folgen nicht unbedingt einem Skript, leben aber von gutem Storytelling. Wenn Du Interviews führen möchtest, überlegst Du Dir am besten im Vorfeld ein paar Fragen. Außerdem sollte Dir klar sein, dass das Podcasten keine einmalige Geschichte ist. Um Abonnenten zu gewinnen, brauchst Du Ausdauer und solltest möglichst regelmäßig neue Episoden hochladen. Diese müssen nicht lang sein: laut der Bitkom-Studie liegt die ideale Podcast-Länge durchschnittlich bei 13 Minuten.
Schritt 1: Die Aufnahme – Kein Tonstudio? Kein Problem!
Guter Sound ist beim Podcast essenziell – doch dafür musst Du nicht tief in die Tasche greifen. Statt Tonstudio und teurem Equipment brauchst Du nur einen ruhigen Raum und kannst einfach zu Hause loslegen. Wenn Du Deinen Podcast professioneller aufziehen möchtest, empfiehlt sich ein externes Aufnahmegerät oder USB-Mikrofon. Für die erste Probeaufnahme reicht auch Dein Smartphone. Kommen in Deinem Podcast mehrere Gesprächspartner zu Wort, sollte jeder ein eigenes Mikrofon bekommen. Hilfreich ist ein sogenannter Wind- oder Pop-Schutz, der die Umgebungsgeräusche bei der Aufnahme dämpft. Auch Vorhänge und Teppiche im Raum sorgen für eine bessere Akustik.
Stimmen nun die Bedingungen für Deinen Podcast? Dann geht es an die Aufnahme.
Hast Du Dich für einen externen Recorder entschieden, kannst Du den Ton direkt über das Gerät aufzeichnen. Die fertige Audiodatei wird entweder auf dem internen Gerätespeicher oder einer externen SD-Karte gespeichert. Das Gleiche gilt für Aufnahmen mit Deinem Smartphone. Bei einem Samsung-Smartphone kannst Du die vorinstallierte App „Diktiergerät“ nutzen; bei einem iPhone zeichnest Du Deinen Podcast über die App „Sprachmemos“ auf. Anschließend überträgst Du die Audiodateien auf Deinen Computer für die weitere Bearbeitung.
Für die Aufnahme mit einem USB-Mikrofon wird das Gerät direkt an Deinen Computer angeschlossen. Hier brauchst Du noch eine Software, um den Ton aufzeichnen zu können. Dafür kannst du entweder die vorinstallierten Programme für die Tonaufzeichnung nutzen oder externe Programme für die Audiobearbeitung.
Der Vorteil an externer Software: Sie enthält mehr Features und Du kannst im Anschluss an Deine Aufnahme im Programm weiterarbeiten und sparst Dir die Zeit, um alle Audiodateien zu kopieren.
Schritt 2: Die Nachbearbeitung – Kostenlose Audio-Software für das Feintuning
Bist Du mit Deinem eingesprochenen Text oder Interview zufrieden, geht es an die Nachbearbeitung. Um Lautstärken anzugleichen, Hintergrundrauschen zu entfernen und Effekte einzufügen, brauchst Du die passende Audio-Software. Kostenfreie Programme wie Audacity oder Apples Pendant Garageband sind relativ leicht zu bedienen, bringen aber alle notwendigen Funktionen für den Schnitt und die Postproduktion mit. Hast Du für ein Interview mehrere Mikrofone genutzt, kannst Du die Sprachaufnahmen auf einzelnen Tonspuren bearbeiten, schneiden und zeitlich aufeinander abstimmen. Am Ende exportierst Du alles als MP3-Datei – und schon kannst Du Deinen Podcast veröffentlichen!
Wenn Du für Deinen Podcast ein Intro oder einen Jingle suchst, kannst Du Dir für wenig Geld eine spezielle GEMA-Lizenz besorgen. Voraussetzung ist nur, dass Du mit Deinem Podcast keine kommerziellen Ziele verfolgst, also keine größeren Einnahmen generieren möchtest. Eine kostenlose Auswahl lizenzfreier Musik und Soundeffekte steht auch in der Audio-Bibliothek von YouTube zum Download bereit.
Schritt 3: Die Veröffentlichung: RSS-Feed zulegen
Um Deinen Podcast zu veröffentlichen, brauchst Du zunächst einen RSS-Feed, also eine Art URL-Adresse für Deine Audiodateien. Diesen Podcast-Feed kannst Du entweder mit kostenlosen Online-Tools wie RSS Builder oder RSS-Writer erstellen oder über einen spezialisierten Hosting-Service wie Podcaster, Podigee, Buzzsprout und Libsyn. Vorteil dieser Hosts ist, dass Du nicht nur einen eigenen RSS-Feed bekommst, sondern auch Speicherplatz für Deine Audiodateien. Bei vielen Anbietern ist dieser Service in den ersten Monaten sogar kostenlos. Praktisch sind Hosting-Plattformen auch, weil sie meist eine direkte Verknüpfung zu Streaming-Portalen ermöglichen, so dass Du Deinen Podcast ganz einfach auf Spotify, iTunes und Co. veröffentlichen kannst.
Get started: Podcast auf Spotify, iTunes und Co. hochladen
Wenn Du mit Deinem Podcast ein möglichst großes Publikum erreichen möchtest, kommst Du an Spotify nicht mehr vorbei. Allein bei dem schwedischen Streaming-Anbieter hat sich die Zahl der Angebote seit 2018 mehr als verzehnfacht. Laut eigenen Angaben sind inzwischen über 22.000 deutschsprachige Formate abrufbar.
So lädst Du Deinen Podcast bei Spotify hoch:
- Registriere Dich auf der Webseite „Spotify for Podcasters“ mit Deiner E-Mail-Adresse, Apple ID oder Deinem Facebook-Account.
- Gib Deinen RSS-Feed ein.
- Du erhältst nun einen Verifizierungscode an Deine E-Mail zugeschickt.
- Bestätige mit dem Verifizierungscode Deinen Podcast.
Neue Folgen werden dann automatisch auf Spotify veröffentlicht, so dass Du diese nicht jedes Mal separat hochgeladen musst. Ebenso einfach kannst Du Deinen Podcast auf anderen Streaming-Portalen wie Deezer, Soundcloud und iTunes hochladen. Die jeweiligen Webseiten für Creator leiten Dich Schritt für Schritt durch die Anmeldung.
Dein Podcast auf allen Kanälen
Damit Dein Podcast trotz der wachsenden Konkurrenz Gehör findet, lohnt es sich, ihn nicht nur fleißig in den sozialen Netzwerken wie Facebook, Twitter und Instagram zu promoten, sondern auch in speziellen Podcast-Verzeichnissen wie Stitcher und Podcast.de. Hast Du eine eigene Website oder einen Blog, kannst Du Deinen Podcast zum Beispiel bei WordPress mit entsprechenden Plug-ins einbinden. Auch auf Deinem YouTube-Channel lässt sich der Podcast mit einem Icon positionieren.
Wenn Du schon länger über einen eigenen Podcast nachdenkst, ist jetzt die beste Gelegenheit, um Dich als Creator auszuprobieren. In Zeiten von Corona freuen sich Deine Hörer sicherlich über neuen Content und gute Unterhaltung. #StayHome #WeKeepYouGoing