Digital Life
Roomscale VR – wie die virtuelle Realität jetzt noch realer wird
Als Oculus kürzlich ein Update veröffentlichte, sorgte das vor allem bei Kennern für ein Raunen. Die Mutter der VR-Headsets ist jetzt ready für Roomscale VR. Aber was bedeutet das eigentlich und für wen kommt das infrage? Hier erfährst Du mehr.
Du rennst durch die Wüste, fliegst durch intergalaktische Raumschlachten und teleportierst durch Fantasywelten – hinter der Brille drückst Du A und den Joystick nach vorne. Roomscale VR ändert das. Ab jetzt zeigst Du in beiden Welten nämlich vollen Körpereinsatz.
Roomscale VR – Mach Dir Deine Grenzen selbst
VR-Headset ist nicht gleich VR-Headset. Vor allem in der Art und Weise, wie Bewegung umgesetzt wird, unterscheiden sich die Geräte. Mobile Headsets wie das Samsung Gear VR haben diverse Sensoren für Richtung, etc. (z.B. Gyrosensor) verbaut. Die errechnen die Bewegungen des Headsets und übertragen sie in die virtuelle Welt.
Noch präziser jedoch funktionieren die großen Brüder, wie zum Beispiel HTC Vive und Oculus Rift. Externe Tracking-Sensoren / Infrarot-Kameras erfassen das Headset und bestimmen seine Position im Raum („Positional Tracking“). Dafür befinden sich kleine Infrarot-LEDs im Headset. Dieses Konzept ermöglicht auch Roomscale VR.
Bei Roomscale VR vermessen die Sensoren den vorhandenen Raum und übertragen diese Fläche dann in die virtuelle Welt. Sprich: 3m² in der Realität sind auch 3m² in der VR. Dies ermöglicht es Dir, Dich in der digitalen Welt authentisch zu bewegen. Laufen bedeutet laufen und nicht drücken.
The Oculus Rift now officially supports room-scale VRhttps://t.co/yxNbOaHACW #VR #roomscale @OculusRift pic.twitter.com/hsI63KlpfB
— Spectral VR (@goSpectral) 27. Mai y017
Der einzig wahre Grund für einen Hobbykeller
Da drängelt sich das Offensichtliche auf: Platzmangel. „Roomscale VR“ scheint das Thema 2017 zu werden. Im besten Falle auch für die Baumärkte. Spätestens seit dem Oculus mit dem Update auf v1.15 das Rift-System für roomscale-fähig erklärt hat, müssen sich VR-Fans überlegen, wie groß die Unendlichkeit ist. Und ob man dabei gegen Möbel stoßen kann.
Bei Roomscale-VR-Action-Games (ein echter Scrabble-Tipp) solltest Du sicherstellen, dass Du einen Raum nutzt, in dem keine Legosteinchen auf dem Boden liegen oder Omis teures Ming-Vasen-Imitat im Weg herumsteht. Der Spielspaß wird eventuell auch leicht getrübt, wenn Du inmitten der unendlichen Weiten doch nur einen Aktionsradius von einer Armlänge hast. Obwohl… Bei dem Spiel „A Chair in a Room: Greenwater“ reicht das womöglich sogar aus.
Quelle: YouTube / Wolf & Wood
In seiner Artikel-Reihe Oculus Roomscale – Tips for Setting Up a Killer VR Room empfiehlt das Team drei Sensoren für eine optimale Roomscale-Erfahrung.
WorldSense: Ermöglicht Google Daydream Roomscale ohne externe Sensoren?
Schon der Hyper-Reality-Park The Void zeigt, wie viel dynamischer eine Simulation ist, wenn Dein Körper auch Dein Controller ist. Auf seiner Website kündigt Google unter dem Schlagwort WorldSense ein Headset an, dass roomscale-fähig ist, dabei aber keine Sensoren benötigt. Mehr Details zu dem Projekt gab Google bisher nicht preis. Allerdings wäre es eine echte Revolution im VR-Bereich, wenn ein Open World Game tatsächlich auch die ganze Welt als Spielfläche nutzen könnte. Weitere Infos folgen sicherlich bald, denn mobiler VR-Spaß ohne Grenzen (buchstäblich) könnte das finale Verkaufsargument für Virtual Reality sein. Brille auf und los.
Zimmerst Du schon an einem VR-Raum oder ist Dir die analoge Reality genug? Wir freuen uns auf Deinen Kommentar.