ANYbotics Rettungsroboter
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Podolski hält einen Fußball in die Kamera mit Vodafone Logo für die Baller League
Auf dem Bild vom DAZN Unlimited-Artikel sind die Fußballstars Erling Haaland, Harry Kane, Kylian Mbappé und Florian Wirtz abgebildet. Von links nach rechts trägt Haaland das hellblaue Trikot von Manchester City, Kane das rote Trikot des FC Bayern München, Mbappé das weiße Trikot von Real Madrid und Wirtz das rote Trikot von Bayer Leverkusen. Die Spieler sind in dynamischen Posen dargestellt, vor einem hellen, himmlischen Hintergrund mit einem angedeuteten Stadion. Unten im Bild befinden sich die Logos von DAZN und der UEFA Champions League.

Rettungsroboter: Hightech-Helden im Einsatz für humanitäre Hilfe

Sie spüren Ver­mis­ste auf, bergen Ver­schüt­tete, löschen Brände, ret­ten Ertrink­ende und liefern Hil­f­s­pakete: Ret­tungsro­bot­er sind bei immer mehr Hil­f­s­mis­sio­nen im Ein­satz. Ob im Wass­er, am Boden oder in der Luft – Es ist kaum zu glauben, was die High­tech-Helden alles können.

Im Jan­u­ar 2018 steuerte ein aus­tralis­ch­er Ret­tungss­chwim­mer eine Drohne über das aufgepeitschte Meer der Nord­küste von New South Wales. Das unbe­man­nte Luft­fahrzeug (UAV) warf einen Schwimmkör­p­er ab und ret­tete damit zwei Jugendlichen in Seenot das Leben. Schon damals war diese Ret­tungsak­tion wed­er ungewöhn­lich noch eine Aus­nahme. Robot­er und Drohnen sind seit mehreren Jahren bei Ret­tungsmis­sio­nen im Ein­satz und haben sich in den ver­gan­genen Jahrzehn­ten enorm weit­er­en­twick­elt – nicht zulet­zt durch den Fortschritt von Kün­stlicher Intel­li­genz. Wir zeigen Dir tech­noide Ret­ter, die aus­rück­en, wenn es für men­schliche Ein­satzkräfte gefährlich wird.

Hybrider Wasserroboter: EMILY rettet Menschen in Seenot

Wenn Verunglück­te bei unruhigem See­gang oder stark­er Strö­mung zu ertrinken dro­hen, zählt jede Sekunde. Bei der Ret­tung von Men­schen, die in Flüssen oder auf offen­er See in Not ger­at­en, kommt bere­its seit 2011 der hybride Wasser­ro­bot­er von Hydronal­ix zum Ein­satz. Die fer­nges­teuerte Schwimm­bo­je namens EMILY (Emer­gency Inte­grat­ed Life­sav­ing Lan­yard) fungiert als Ret­tungs­boot, das bis zu fünf Per­so­n­en aufnehmen kann. 2015 half der Wasser­ro­bot­er zum Beispiel dabei, syrische Geflüchtete vor der Küste Griechen­lands sich­er an Land zu bringen.

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Schwimmender Roboter-Schwarm: TEMP baut Rettungswege

Ger­ade nach Über­schwem­mungen oder Katas­tro­phen in küsten­na­hen Regio­nen sind Straßen für Ret­tungskräfte häu­fig versper­rt oder zer­stört. Wo es an Infra­struk­tur für human­itäre Hil­fe fehlt, kön­nte die Schwarmintel­li­genz von TEMP (Tacti­cal Expand­able Maritime Plat­form) weg­weisend sein. Die manövri­er­fähi­gen Robot­er wer­den vor Ort zu Wass­er gelassen und verbinden sich zu schwim­menden Plat­tfor­men. Über diese sollen Helfer:innen zu den Ver­let­zten gelan­gen oder Hil­f­s­güter trans­portieren können.

Laufroboter auf vier Beinen

An den Robot­er­hund Spot von Boston Dynam­ics, der bere­its die Polizei in NRW unter­stützt, erin­nert der Vier­bein­er von DEEP Robot­ics. Der Helfer mit dem sper­ri­gen Namen „Juey­ing X20“ navigiert sich autonom ans Ziel, erk­limmt Stei­gun­gen und schleppt schwere Aus­rüs­tung wie Sauer­stoff­flaschen. Das macht ihn zu einem ide­alen Helfer bei Rettungseinsätzen.

Zu der ersten Gen­er­a­tion dieser Laufro­bot­er gehörte ANY­mal, den ein Team der ETH Zürich entwick­elt hat. Der gelenkige Vier­bein­er kann unter anderem Trep­pen steigen und sprin­gen. Bei Wet­tbe­wer­ben wie der europäis­chen ERL Emer­gency hat der autonome Ret­tungsro­bot­er schon mehrfach gezeigt, wie er zum Beispiel bei der Suche und Bergung verunglück­ter Per­so­n­en in alpinen Regio­nen aushelfen kann.

Der Ein­satzz­weck der ANY­mal-Robot­er-Lösung ist über­wiegend in der rou­tinemäßi­gen Inspek­tion von großen indus­triellen Anla­gen und Maschi­nen. — Bild: ANY­botics

Wasser marsch: Roboter im Feuerwehrdienst

Das Feuer, das 2019 große Teile der Kathe­drale Notre-Dame zer­störte, hätte noch schlim­mer kom­men kön­nen, wenn nicht der feuer­feste „Colos­sus“ von Shark Robot­ics die Paris­er Feuer­wehr unter­stützt hätte. Der fer­nges­teuerte Löschro­bot­er speit nicht nur Wass­er, son­dern kann auch Aus­rüs­tung trans­portieren und in Bere­iche vor­drin­gen, die für Men­schen zu gefährlich sind, um mit Kam­er­abildern einen Ein­druck von der Sit­u­a­tion zu geben.

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Auch das Unternehmen Howe & Howe Tech­nolo­gies schickt mehrere fer­nges­teuerte Feuer­wehrro­bot­er ins Ren­nen: Die Ther­mite-Mod­elle wur­den speziell entwick­elt, um Indus­triebrände und deren Fol­gen zu bekämpfen.

Elektronische Spürnase „erschnüffelt“ Vermisste

Bei der Suche nach Erd­beben- oder Law­inenopfern kann bis­lang kein Robot­er mit dem Spürsinn eines Ret­tung­shun­des mithal­ten. Das kön­nte sich aber bald ändern, denn Forschende der ETH Zürich haben hochsen­si­ble Gassen­soren entwick­elt, die kle­in­ste Men­gen men­schlich­er Stof­fwech­sel­pro­duk­te wie Aze­ton, Ammo­ni­ak und Iso­pren wit­tern sollen. Kom­biniert mit han­del­süblichen CO2- und Feuchtigkeitssen­soren kön­nte das neue Mess­gerät annäh­ernd so zuver­läs­sig arbeit­en wie das vier­beinige Vor­bild. Kün­ftig kön­nten Robot­er und Drohnen mit der Schnüf­fel-Sen­sorik aus­ges­tat­tet wer­den, um nach Ver­schüt­teten oder Ver­mis­sten zu suchen.

Rettende Technik auf Kettenrädern

Der japanis­che Ret­tungsro­bot­er Quince war ein­er der ersten, der sich sou­verän durch Schutt und Geröll den Weg zu Ein­sat­zorten bah­nte und sich damit zum Beispiel für den Ein­satz nach Erd­beben qual­i­fizierte. Seine Nach­fol­ger haben bere­its viel dazugel­ernt: Soge­nan­nte SAR-Robot­er (Search And Res­cue) „wit­tern“ zwar noch keine Ver­schüt­teten unter eingestürzten Gebäu­den, dafür aber explo­sive Gase und andere Gefahrstoffe.

In diesem Job praxis­er­probt sind zum Beispiel die unbe­man­nten Boden­fahrzeuge (UGVs) von AeroVi­ron­ment. Die fer­nges­teuerten Robot­er sind auf Ket­ten­rädern unter­wegs und ermöglichen es, gefährliche Mis­sio­nen aus sicher­er Dis­tanz auszuführen. Sie entschär­fen zum Beispiel Spreng- oder Brand­sätze, nehmen Gefahrstoffe auf und beseit­i­gen diese.

Auch hierzu­lande arbeit­en und forschen Entwickler:innen an Robot­ern für unter­schiedliche Ein­satzz­wecke. In Dort­mund wurde 2018 das erste Ret­tungsro­botik-Zen­trum Deutsch­lands eröffnet. Hier erproben Expert:innen Ret­tungsro­bot­er auf bre­it­er Ebene der zivilen Gefahren­ab­wehr – sei es bei Feuer, der Suche nach Ver­mis­sten oder beim Auf­spüren von Giftstoffen.

Erste Hilfe aus der Luft: Drohnen im Notdienst

Vor allem mit fliegen­den Kol­le­gen haben Ret­tung­steams mit­tler­weile viel Praxis­er­fahrung. Schon Ende 2016 hat die Regierung des Lan­des Malawi mit Unter­stützung des Kinder­hil­f­swerks Unicef den ersten Drohnen-Kor­ri­dor des Kon­ti­nents eingewei­ht. Der Kor­ri­dor soll eine kon­trol­lierte Plat­tform bieten, um die Nutzung von Drohnen für die Gemein­schaft auszutesten.

Auch in Deutsch­land starten bere­its fer­nges­teuerte Ret­tungsas­sis­ten­ten zu Unglück­sorten und Katas­tro­phenein­sätzen. Die Such- und Ret­tungs­drohnen von Micro­drones geben zum Beispiel bei Unfällen einen Überblick, spüren mit ein­er Wärme­bild­kam­era Ver­mis­ste auf, liefern Hil­f­s­güter oder wer­fen Ret­tungs­bo­jen für Men­schen in Seenot ab. Gesellschaft bekom­men die fliegen­den Helfer unter anderem vom Air­Ro­bot aus Arns­berg (NRW) oder den SAR-Drohnen von Air­borne Robot­ics aus Kla­gen­furt, die eben­falls aus der Luft bei Ret­tung­sein­sätzen assistieren.

Von der Tierwelt inspiriert: Rettende Allrounder an Land und im Wasser

Inspi­ra­tion für neue High­tech-Helfer find­en Entwickler:innen häu­fig im Tier­re­ich. Dazu gehört zum Beispiel der Snake­bot von Forschen­den der Pri­vatu­ni­ver­sität CMU in Penn­syl­va­nia, der bere­its archäol­o­gis­che Aus­grabun­gen unter­stützt und Kernkraftwerke inspiziert hat. Vorder­gründig soll der fer­nges­teuerte Robot­er mit Kam­era und Laser-Tech­nolo­gie kün­ftig bei Such- und Ret­tungsmis­sio­nen helfen. Mit seinen flex­i­blen Gelenken kriecht und schlän­gelt er durch Trüm­mer, klet­tert und kann mit­tler­weile sog­ar schwim­men.

Viel­seit­ig ein­set­zbar sind auch die winzi­gen RoboBees vom Wyss Insti­tute in Har­vard. Die Drohnen wiegen weniger als ein Zehn­tel Gramm, sind etwa halb so groß wie eine Büroklam­mer und fliegen mit „kün­stlichen Muskeln“ sowie zwei hauchdün­nen Flügeln, die 120-mal pro Sekunde schla­gen. Mit diesen Eigen­schaften kön­nten die RoboBees nicht nur bei Such- und Ret­tungsak­tio­nen helfen, son­dern auch bei der Bestäubung von Nutzpflanzen.

Welchen Ret­tungsro­bot­er find­est Du beson­ders cool? Kennst Du weit­ere span­nende Beispiele? Schreib es uns in die Kommentare!

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