Podolski hält einen Fußball in die Kamera mit Vodafone Logo für die Baller League
Auf dem Bild vom DAZN Unlimited-Artikel sind die Fußballstars Erling Haaland, Harry Kane, Kylian Mbappé und Florian Wirtz abgebildet. Von links nach rechts trägt Haaland das hellblaue Trikot von Manchester City, Kane das rote Trikot des FC Bayern München, Mbappé das weiße Trikot von Real Madrid und Wirtz das rote Trikot von Bayer Leverkusen. Die Spieler sind in dynamischen Posen dargestellt, vor einem hellen, himmlischen Hintergrund mit einem angedeuteten Stadion. Unten im Bild befinden sich die Logos von DAZN und der UEFA Champions League.

Re:publica 2017: Die digitale Zukunft im Zeichen der Liebe

Ver­schickst Du auch öfter mal ein :* oder <3? Sehr gut, denn in Zeit­en von Cyber-Mob­bing, Fake-News und Hass-Tiraden kann ein biss­chen Liebe im Netz nicht schaden – und es gibt sie, wie zulet­zt die Dig­i­tal Con­ven­tion re:publica in Berlin zeigte. Unter dem Mot­to „Love Out Loud“ trafen erneut Wis­senschaft, Tech­nik und Kun­st aufeinander. 

Wenn sich Cryp­to-Spezial­is­ten, Daten­jour­nal­is­ten, Kün­stlerkollek­tive und Spitzen­poli­tik­er die Büh­nen teilen, kann eigentlich nur die re:publica der Grund sein. Was vor elf Jahren als Klassen­tr­e­f­fen der Blog­ger-Szene begann, hat sich zur größten Inter­netkon­ferenz Europas gemausert. Vom 8. bis 10. Mai trom­melte das Media-Event erneut die Dig­i­tal Soci­ety aus aller Welt nach Berlin. Das diesjährige Mot­to „Love Out Loud” war nicht nur unüberse­hbares State­ment, son­dern auch tonangebend.

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#rp17: Let’s talk about… 

… dig­i­tale Grun­drechte, Big Data und Smart Mobil­i­ty oder auch Trolltänze, Wahlkampf-Bots und die Macht der Algo­rith­men: Wer bei einem Besuch auf der re:publica durch­blick­en wollte, war mit einem dig­i­tal­en Guide gut berat­en. Denn zum The­ma Dig­i­tal­isierung und Ver­net­zung gab es mas­sig zu ent­deck­en und vor allem viel Gesprächsstoff: Über 1.000 inter­na­tionale Red­ner stell­ten in Vorträ­gen und Work­shops ihre The­o­rien, Visio­nen oder auch Sor­gen zur dig­i­tal­en Net­zkul­tur und High­tech-Zukun­ft vor. Vor allem Wis­senschaftler, Inter­ne­tak­tivis­ten sowie Medi­en­schaf­fende und -Kün­stler füll­ten das reich­haltige Pro­gramm. So brachte die re:publica erneut Men­schen unter­schiedlich­ster Back­grounds zusam­men. Kle­in­ster gemein­samer Nen­ner: das Inter­esse, sich kon­tro­vers über gesellschaftliche und tech­nis­che Entwick­lun­gen auszu­tauschen. Klingt trock­en? Weit gefehlt, denn die meis­ten Ref­er­enten wussten ihr Pub­likum dur­chaus mit grif­fi­gen The­sen und Emo­tio­nen zu bewegen.

Good morn­ing #rp17. ❤️ Time to #LOVE­out­LOUD.

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LOL – Love Out Loud für eine gepflegte Netzkultur

Da echauffierten sich Medi­en­the­o­retik­er über „Strate­gien für eine kri­tis­che Inter­netkul­tur“, mit Shoutouts riefen andere zur „dig­i­tal­en Kon­ter­rev­o­lu­tion“ auf, während eine Bühne weit­er ein möglich­er „Klassenkampf der Robot­er“ auf der Agen­da stand. Es wurde gegen Kriege getrollt, poli­tis­che Marken­ver­ant­wor­tung gegen ein „Hat­ev­er­sit­ing“ gefordert und über Gren­zen der Mei­n­ungs­frei­heit oder „ras­sis­tis­che Algo­rith­men“ disku­tiert. Brechend voll war der Saal zum Beispiel beim Vor­trag „Etwas Empirie: Was wir wirk­lich über Fil­terblasen, Fake-News und die dig­i­tale Öffentlichkeit wissen“.

Tja, was wis­sen wir? Von grotesken Beschimp­fun­gen über bezahlte Stim­mungs­mache bis zu Cyber-Mob­bing ist längst nicht mehr nur das Dark­net voller Schmud­d­eleck­en. Was kann die dig­i­tale Gesellschaft ent­ge­genset­zen? Tol­er­anz, Ver­stand und Liebe ist die Antwort auf der re:publica. Im Fokus standen Lösungsan­sätze für ein men­schlicheres Miteinan­der und Sol­i­dar­ität in der dig­i­tal­en Welt. Ein durchgängiger Tenor: Hin­ter Hate Speech, Shit­storms und Fake News stecke ein gesellschaftlich­es Prob­lem. Neben der Frage nach men­schlichem Geis­tesver­mö­gen und Engage­ment kam aber auch die Rolle tech­nol­o­gis­ch­er Entwick­lun­gen wie Fil­ter-Algo­rith­men, Cyber-Bots und zunehmende Daten­ströme auf den Tisch.

Zwischen künstlicher Intelligenz, Datenkontrolle und digitaler Selbstbestimmung

Längst ist das The­ma Kün­stliche Intel­li­genz (KI) nicht mehr nur beliebter Hol­ly­wood-Stoff. Gle­ich mehrere Ses­sions zum Forschungs­stand und mögliche Ein­satzfelder neu­ronaler Net­ze, Robotik und dem Inter­net of Things (IoT) stießen bei der re:publica in die Tiefe der Materie vor. Neben den Poten­tialen für die Pro­duk­tion und Smart Soci­ety von mor­gen blieben vor allem die Debat­ten zur Ver­schmelzung von Men­sch und Mas­chine nicht ohne kri­tis­che Fra­gen zum Recht auf gedankliche Selbstbestimmung.

Auch die Poli­tik mis­chte in diesem Jahr fleißig mit: Gle­ich mehrere promi­nente Spitzen­poli­tik­er nutzten die Gele­gen­heit, über Star­tups, Wirtschafts- und Inno­va­tions­förderun­gen zu referieren, darunter Bun­de­sar­beitsmin­is­terin Andrea Nahles und Bun­deswirtschaftsmin­is­terin Brigitte Zypries. Thomas de Maiz­ière hielt als erster Innen­min­is­ter einen Impulsvor­trag und stellte sich in ein­er Podi­ums­diskus­sion unter anderem harsch­er Kri­tik zu Cyberka­paz­itäten und dem Datenschutz.

Innen­min­is­ter de Maiz­ière im net­zpoli­tis­chen Dia­log auf der #rp17. #LOVE­out­LOUD ? Jan Zappner

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Gemeinsame Impulse – über das World Wide Web hinaus 

Fest ste­ht, dass die Auswirkun­gen der Dig­i­tal­isierung auf Wirtschaft, Arbeit und das tägliche Miteinan­der kein nationales, son­dern europäis­ches und sog­ar glob­ales The­ma sind. Mit Unter­stützung des Auswär­ti­gen Amts bemüht sich das For­mat re:connecting EUROPE deshalb um den Auf­bau eines europaweit­en Net­zw­erks zur Förderung der Kreativwirtschaft – auch mit der Idee, ein angek­nack­stes Europa durch Ver­net­zung von Forschung und Tech­nik zusam­men­führen. Eben­so brachte die Sub­kon­ferenz Glob­al Inno­va­tion Gath­er­ing (GIG) erneut Entschei­dungsträger, Hack­er und Unternehmer aus aller Welt im „Mak­er­space“ zusam­men, um Know-how und Inno­va­tion­sid­een auszutauschen.

Eine physische Plattform zum Diskutieren, Stöbern und Ausprobieren

Wie umfan­gre­ich die Dig­i­tal­isierung mit­tler­weile alle Lebens­bere­iche tang­iert, zeigten allein die zahlre­ichen Pro­gramm-Tracks der re:publica. Beispiel­sweise standen beim For­mat re:health Aspek­te zur Gesund­heit in der ver­net­zten Welt auf dem Plan, re:learn hielt Debat­ten zur dig­i­tal­en Bil­dung bere­it und im Law Lab tasteten sich Teil­nehmer an das unüber­schaubare Feld von Social Media-Recht­en vor. Für die rund 8.000 Besuch­er der Con­ven­tion gab es aber nicht nur viel zu hören, son­dern auch zu ent­deck­en. Als Schnittstelle von Kul­tur, Tech­nolo­gie und Gesellschaft ließ zum Beispiel der Zukun­ftsspielplatz Labore:tory immer­sive AR- und VR-Anwen­dun­gen für Games, Videos und raum­greifende Kun­stin­stal­la­tio­nen aus­pro­bieren. Bei der Son­der­ausstel­lung Sub:marine kon­nten die Besuch­er während­dessen in Tech­nolo­gien der Meeres­forschung eintauchen.

Ihren tra­di­tionellen Ausklang fand die re:publica am Mittwochabend mit ein­er Clos­ing Cer­e­mo­ny. Vor­bei ist es in diesem Jahr aber noch nicht, denn schon im Sep­tem­ber geht die #rp17-Com­mu­ni­ty auf Klassen­fahrt zu Schwest­er­fes­ti­vals nach Dublin und Thessaloniki.

Bis dahin wer­den sicher­lich noch zahlre­iche Kuss-Emo­jis, Herz-Sym­bole und LOLs aus­ge­tauscht. Denn egal wie viele Abgründe sich manch­mal im Netz auf­tun: Wo es Schat­ten gibt, ist bekan­ntlich immer auch Licht.

Love ist all arround? Wie siehst Du es? Wie viel Liebe hat die dig­i­tale Welt zu bieten? Wir freuen uns über her­zliche Kommentare! 

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