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Podolski hält einen Fußball in die Kamera mit Vodafone Logo für die Baller League
Auf dem Bild vom DAZN Unlimited-Artikel sind die Fußballstars Erling Haaland, Harry Kane, Kylian Mbappé und Florian Wirtz abgebildet. Von links nach rechts trägt Haaland das hellblaue Trikot von Manchester City, Kane das rote Trikot des FC Bayern München, Mbappé das weiße Trikot von Real Madrid und Wirtz das rote Trikot von Bayer Leverkusen. Die Spieler sind in dynamischen Posen dargestellt, vor einem hellen, himmlischen Hintergrund mit einem angedeuteten Stadion. Unten im Bild befinden sich die Logos von DAZN und der UEFA Champions League.

Project Soli: Googles Mini-Radar für die nächste Generation der Gestensteuerung

Wie wäre das? Du drehst die Musik über einen unsicht­baren Regler lauter, schal­test das Licht mit ein­er leicht­en Hand­nei­gung aus und hörst Sprach­nachricht­en mit einem Fin­ger­schnips ab? Das klingt für Dich nach Hokus­pokus à la Har­ry Pot­ter? Beim Project Soli hat Google eine Radar-Tech­nolo­gie entwick­elt, die diese „magis­che“ Gesten­s­teuerung möglich macht. 

Mehr als drei Jahre ist es her, dass Google bei sein­er Entwick­lerkon­ferenz I/O 2015 eine neue Nah­feld-Radartech­nolo­gie ankündigte. Beim Project Soli tüftelte die Forschungsabteilung ATAP (Advanced-Tech­nol­o­gy-and-Projects-Divi­sion) an ein­er berührungs- und laut­losen Eingabe­meth­ode für smarte Geräte. Jet­zt gab die US-Behörde FCC (Fed­er­al Com­mu­ni­ca­tions Com­mis­sion) grünes Licht für die Inno­va­tion, mit der Google die Gesten­s­teuerung auf ein neues Lev­el heben könnte.

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Project Soli: Googles Fingerzeig in die Zukunft

Stell Dir einen unsicht­baren Knopf vor, den Du drückst, indem Du Deinen Dau­men und Zeigefin­ger aneinan­der tippst. Oder wie wäre es mit einem virtuellen Schiebere­gler, den Du mit ein­er schweben­den Hand in der Luft nach oben oder unten ziehst? Genau das ist die Idee beim Project Soli. Das Konzept ermöglicht die Inter­ak­tion mit Geräten ohne das übliche Tip­pen, Klick­en und Wis­chen. Statt auf Kam­eras wie bei der Kinect-Steuerung von Microsoft set­zt Google bei der Gesten­erken­nung allerd­ings auf eine energieef­fiziente Radar-Technologie.

Gesten als virtuelle Eingabe-Tools: So funktioniert’s

Das ATAP-Team hat einen Sen­sor entwick­elt, der über ein Mini-Radar den Bewe­gun­gen Dein­er Hand fol­gt und aus­ge­führte Gesten erken­nt. Dafür sendet der Sen­sor in einem bes­timmten Bere­ich elek­tro­mag­netis­che Wellen aus und analysiert, wie Objek­te inner­halb dieses Are­als das Sig­nal streuen und reflek­tieren. Daraus erken­nt die Soft­ware spez­i­fis­che Eigen­schaften wie die Größe, Form, Ent­fer­nung und Geschwindigkeit des Objek­ts. So ver­fol­gt und erken­nt der Soli-Sen­sor dynamis­che Gesten, kann feine Unter­schiede Dein­er Fin­ger- und Hand­be­we­gun­gen wahrnehmen und in Eingabebe­fehle übersetzen.

Energieeffizient und flexibel: Mini-Radar mit großem Potenzial

Zukun­ftsweisend ist das Project Soli vor allem, weil Google diese kom­plexe Radar-Tech­nolo­gie auf die Größe eines Cent-Stück­es geschrumpft hat. Das gesamte Sys­tem ist auf einen winzi­gen Chip kom­prim­iert, was zum einen den Energie­ver­brauch reduziert, zum anderen die möglichen Ein­satzbere­iche erhe­blich aus­dehnt. So kön­nte die Tech­nolo­gie nicht nur in Smart­phones oder Spielkon­solen ver­baut wer­den, son­dern auch in sehr kleinen IoT-Geräten ohne Dis­play – beispiel­sweise in Fit­nesstrack­ern, Laut­sprech­ern oder smarten Mode-Accessoires.

Wie das ausse­hen kann, demon­stri­erte unter anderem LG auf der Google I/O 2016 mit dem Pro­to­typen ein­er Smart­watch, der die Project-Soli-Sen­soren bere­its inte­gri­erte. Das Video von The Verge gibt einen kleinen Vorgeschmack.

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FCC-Freigabe: Project Soli könnte bald in Serie gehen

Dass die offizielle Ein­führung dieser Tech­nolo­gie trotz­dem auf sich warten ließ, lag an der fehlen­den Genehmi­gung der FCC-Behörde. Da die Soli-Sen­soren beson­ders hohe Fre­quenzbän­der nutzen, um die Genauigkeit der Gesten­erken­nung und damit der Eingaben zu verbessern, gab es Bedenken hin­sichtlich der Stärke der vorhan­de­nen Strahlung. Nun hat Google nachjustiert und eine Son­der­genehmi­gung erhal­ten – unter anderem, weil das öffentliche Inter­esse an der Tech­nolo­gie beson­ders groß sei. Damit ste­ht dem Ziel, die Mini-Radare auch außer­halb der Labore einzuset­zen, nichts mehr im Weg – was aber noch nicht heißen muss, dass die Project-Soli-Sen­soren schon in Googles näch­stes Pix­el-Flag­gschiff Einzug hal­ten werden.

Project Jaquard macht’s vor: I/O-Innovationen erobern den Markt

Wie schnell es mit der Mark­treife ein­er ATAP-Entwick­lung tat­säch­lich gehen kann, zeigte das Project Jaquard, das Google eben­falls bei sein­er I/O 2015 vorstellte. Hier entwick­elte das ATAP-Team einen leit­fähi­gen High­tech-Faden, der die Gerätes­teuerung über tex­tile Ober­flächen ermöglicht. Das mark­treife Ergeb­nis ist die Levi’s Com­muter Jacke, über dessen Ärmel Du Dein Smart­phone bedi­enen kannst, ohne es in die Hand zu nehmen.

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Egal, ob Du kün­ftig mit Gesten virtuelle Eingaben simulierst oder Du Dein Out­fit als Steuerzen­trale nutzt: Google wird offen­bar nicht müde, was die Entwick­lung inno­v­a­tiv­er Eingabe- und Steuerung­stech­nolo­gien ange­ht. Wir dür­fen ges­pan­nt sein, was das ATAP-Team in Zukun­ft austüftelt.

Spiel­erei oder eine Idee mit Zukun­ft? Schreib uns, was Du von Googles Project Soli hältst und welche Geräte Du gerne per Fin­gerzeig steuern kön­nen würdest.

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