Podolski hält einen Fußball in die Kamera mit Vodafone Logo für die Baller League
Auf dem Bild vom DAZN Unlimited-Artikel sind die Fußballstars Erling Haaland, Harry Kane, Kylian Mbappé und Florian Wirtz abgebildet. Von links nach rechts trägt Haaland das hellblaue Trikot von Manchester City, Kane das rote Trikot des FC Bayern München, Mbappé das weiße Trikot von Real Madrid und Wirtz das rote Trikot von Bayer Leverkusen. Die Spieler sind in dynamischen Posen dargestellt, vor einem hellen, himmlischen Hintergrund mit einem angedeuteten Stadion. Unten im Bild befinden sich die Logos von DAZN und der UEFA Champions League.

Phubbing - Sprich ruhig weiter. Ich hör dir zu.

#nich­so­geil. Phub­bing ist für einige selb­stver­ständlich, für andere DIE soziale Unsitte des 21. Jahrhun­derts. Dein Gegenüber schaut während des Gesprächs auf sein Smart­phone, wis­cht, tippt und scheint viel fasziniert­er vom Screen zu sein - als von Dir. Aber ist man ein Morala­pos­tel, wenn man Phub­bing störend find­et? Wer hat Recht und wer hat Unrecht? Das sagen wir Dir hier.

Du befind­est Dich in einem Gespräch mit einem Fre­und. Wie lief die Uni? Wie ist das neue Game? Frauen sind komisch. Ihr führt also eine Kon­ver­sa­tion. Inmit­ten dieses angeregten Gespräch­es zückt Dein Gegenüber sein Smart­phone. Du hältst kurz inne. Plöt­zlich kommt DER Satz und er bren­nt in den Ohren: „Sprich ruhig weit­er. Ich hör Dir zu.“

Wie selb­stver­ständlich fotografiert er dabei seinen Kaf­fee, teilt ihn auf Insta­gram und Twit­ter – #cof­fee­time – und lässt seine Face­book-Fre­unde daran teil­haben, dass er ger­ade mit Dir einen Kaf­fee trinkt. „:D – aufgeregt. Endlich wieder schnack­en mit meinem Besten“. Ein klar­er Fall von Phub­bing. Das kann einem die Feiertagslaune verhageln.

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Es begann mit einem Hoax…

Phub­bing ist ein Kof­fer­wort, zusam­menge­set­zt aus den Worten phone und snub­bing – also jeman­den abweisen. Es beschreibt kurz und tre­ff­sich­er die Unsitte, den Gesprächspart­ner ganz oder teil­weise zu ignori­eren – zu Gun­sten des eige­nen Smartphones.

2013 ging die Ini­tia­tive „Stop Phub­bing“ um den Globus. Der aus­tralis­che Stu­dent Alex Heigh, als ange­blich­er Stu­dent der Ini­tia­tive, machte von sich reden.  Zeitun­gen, Online-Medi­en, Radiosender: Alle berichteten über Phub­bing, inter­viewten den Stu­den­ten und set­zten sich ver­mehrt mit der mod­er­nen Kom­mu­nika­tion auseinan­der. Phub­bing war in aller Munde. Und dabei war die ganze Aktion nicht weniger als ein geschick­ter Marketing-Schachzug.

Die aus­tralis­che Wer­beagen­tur McCann bekam 2012 den Auf­trag, eine Kam­pagne für das Mac­quar­ie Dic­tio­nary, das aus­tralis­che Wörter­buch, zu entwer­fen. Im Zuge dessen ‚baut­en’ Sprach­wis­senschaftler und Werbe­strate­gen an der Uni­ver­si­ty of Syd­ney das Wort Phub­bing zusammen.

Der kurze Film „A Word is Born“ fasst die Kam­pagne nochmal zusam­men. Ein Blick lohnt sich.

#stopphubbing

Auf der Web­site stopphubbing.com bietet eine Hand­voll augen­zwinkern­der Möglichkeit­en, jeman­den auf seinen sozialen Makel aufmerk­sam zu machen. Du füllst einen Lück­en­text aus – Name, Aktiv­itäten, Loca­tions - und et voila: Der gemeine Phub­ber bekommt eine Email. Er wird gebeten sich beim näch­sten Tre­f­fen wenig­stens fünf Minuten Zeit zu nehmen, ohne Smart­phone. Öffentliche Loca­tions bedi­enen sich ein­fach der down­load­baren Poster a la „Atten­tion Phub­bers: No Tweet­ing. No Face­book. No Insta­gram. No Foursquare. No Sex­ting. - Respect the food, the music and the com­pa­ny you’re in.“ Auf Hochzeit­skarten find­et man sub­tiles a la „You belong here. Your Phone doesn’t.“

Richtig zur Sache geht’s an der Wall of Shame. Vielle­icht ist das etwas drastisch. Fotos von ver­meintlichen Phub­bern wer­den hochge­laden und die Phub­ber damit öffentlich gebrand­markt. Vor­sicht: Daran kann eine Fre­und­schaft ver­mut­lich genau so schnell zer­brechen wie am Phub­bing selbst.

Im End­ef­fekt erset­zt ver­mut­lich nichts das direk­te Gespräch. Geht auf den Fre­und, die Fre­undin zu und sprich sie darauf an. Das mag etwas #old­school sein, aber ver­mut­lich immer­noch der beste Weg.

stop-phubbing-campaign

Smartphone-Knigge

Wann darf ich was und wann sollte ich mit dem Sta­tus-Update noch warten? Unser klein­er Smart­phone-Knigge hil­ft weiter.

Ich erwarte eine wichtige Nachricht
Ihr wartet auf eine wichtige Mail oder SMS vom Chef oder Kol­le­gen? Gib Deinem Gegenüber einen kurzen Hin­weis. Dieser wun­dert sich nicht, wenn Du aufs Smart­phone schaust. Die Sit­u­a­tion wird entspan­nter. Außer­dem kann es gle­ich ein ganz neues Gespräch ankurbeln.

Ein wichtiger Anruf: Ist es unhöflich diesen anzunehmen?
Jemand ist krank? Der Babysit­ter ruft an? Der Chef aus dem neuen Büro? Nie­mand wird es euch verü­beln wenn Du das Gespräch ent­ge­gen­nimmst. Entschuldige Dich kurz, geh vielle­icht raus und sag Dein­er Begleitung, dass Du gle­ich wieder da bist. Wenn Du einen wichti­gen Anruf erwartest, kannst Du am Anfang ein­fach eine kurze Info geben. Der / die andere wird Ver­ständ­nis haben und sich darüber freuen, dass Du es nicht für eine Selb­stver­ständlichkeit gehal­ten hast.

Smart­phone in der Vorlesung?
Sicher­lich gibt es Dozen­ten denen das egal ist. Die meis­ten jedoch find­en es ein­fach nur unhöflich, wenn die Masse während der Vor­lesung twit­tert, sich von niedlichen Katzen­videos bespaßen lässt oder auf Face­book bekan­nt gibt, dass sie ger­ade in eben dieser Vor­lesung sitzen und twittern.

Kom­mu­nika­tion­spausen in Meetings
Die Pro­jek­t­gruppe trifft sich. Das Tre­f­fen ist wichtig. Alle sind konzen­tri­ert, aber so ganz ohne Smart­phone wollen die meis­ten Leute eben doch nicht durch den Nach­mit­tag kom­men. Plan Kom­mu­nika­tion­spausen ein. Und wenn die neuen Tweets und Ins­ta-Pics abgear­beit­et sind, find­et sich in der Pause sicher­lich noch die eine oder andere Kommunikationsmöglichkeit.

NO GO!
Du sitzt im Bus, der Bahn und das Smart­phone klin­gelt: Alle Beteiligten um Dich herum wollen nur bed­ingt wis­sen, warum die Beziehung nicht mehr funk­tion­iert, was es zum Abend­brot gibt oder warum Dein Gesprächspart­ner „diese Tus­si unbe­d­ingt anzeigen“ muss. Pri­vat­ge­spräche gehören in einen pri­vat­en Raum.

Kopfhör­er sind zu unbe­quem und Dein Gesprächspart­ner muss diesen neuen Song ein­fach hören? Ja, aber bitte nicht im vollen Restau­rant. Die fre­undlichen Damen und Her­ren um Dich herum mögen Helene Fis­ch­er vielle­icht doch nicht so sehr wie Du.

Die Par­ty muss doku­men­tiert wer­den. Das Aus­blasen der Geburt­stagskerzen geht natür­lich mit einem Self­ie ein­her. Nach­fol­gende Gen­er­a­tio­nen wer­den Dir danken, aber die aktuelle find­et es schade, dass Du auf der super Par­ty kaum richtig mit­ge­feiert hast, weil Du ständig am Smart­phone gehangen und alles und jeden fotografiert hast. Mach ein Foto weniger, lass das Phone in der Tasche und redet doch lieber mit der attrak­tiv­en Gast­ge­berin oder dem attrak­tiv­en Gast­ge­ber, die oder der Dich schon seit zwei Stun­den anlächelt.

Bild „Stop phub­bing” by stopphubbing.com

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