Digital Life
Neue Highlights beim Internet der Dinge
Was tut sich eigentlich beim Internet der Dinge? Wir haben uns ein paar knackige Ideen herausgepickt: vom smarten Vorhängeschloss bis zur Straßenlaterne mit Steckdose. Auf geht’s.
Noke – das smarte Allzweckschloss
Durch Kickstarter hat FŪZ Designs über 600.000 US-Dollar durch Crowdfunding eingesammelt. Das ist das Sechsfache der erforderlichen Summe. Trotzdem haben die Jungs aus Utah sich nicht abgesetzt, sondern entwickeln fleißig weiter an Noke. Das smarte Schloss gibt es in verschiedenen Formen, zum Beispiel als einfaches Vorhängeschloss oder auch als Bügelschloss für Dein Bike. Juliana verrät Dir in ihren Innovationen und Kuriositäten, wie Noke genau funktioniert.
Hübsch und sicher wie Online-Banking: Noke kommt in verschiedenen Formen.
Novi Security – intelligente Raumüberwachung
Noch haben viele von uns nicht das Bedürfnis, jeden Winkel unseres Hauses oder unserer Wohnung mit Kameras zu überwachen. Wer allerdings mal aus dem Urlaub in eine verwüstete Wohnung zurückgekehrt ist, möchte das vielleicht diskret verändern – oder räumt vor dem nächsten Urlaub einfach mal auf. Für den Einbruchsfall kommt Novi Security in Frage. Zurecht ist Novi Security eines der vier coolsten Start-ups der CeBIT 2015
Novi ist klein, leicht und auch portabel – dem Einsatz in einer Mietwohnung steht nichts im Weg.
Cozify: Die finnische Universalsteuerung für Dein Zuhause
So übertrieben gut die neuen vernetzten Geräte auch sind, beinahe jedes kommt mit seiner eigenen App daher. Wir riechen sofort zwei dicke Nachteile: Du knallst Dein Smartphone mit unzähligen Apps voll und dann lassen sich die einzelnen Gadgets gar nicht so richtig smart nutzen, weil sie nicht untereinander kommunizieren können. Der Geruch dieser Nachteile ist bis nach Finnland hochgezogen und von dort kommt auch die Lösung: Cozify. Was die Universal-Fernbedienung für Deinen Fernseher, Receiver und Hi-Fi-Anlage ist, bringt Cozify dem Internet der Dinge. Das Ziel ist es, jedes smarte Gerät ansteuern und verwalten zu können – egal, welche Technologie dahintersteckt oder welcher Hersteller das Produkt gefertigt hat. Außerdem sollst Du alle Komponenten auch miteinander verbinden können – erst dann wird aus unterhaltsamer Spielerei ein smartes Zuhause. Bereits jetzt sind die Partner Osram, Sonos und Belkin mit dabei. Osram selbstverständlich für intelligente Beleuchtung, Sonos mit dem Multiroom-Audiosystem und Belkin mit der WeMo-Reihe. Dazu gehören smarte Steckdosen, Schalter und Kameras.
Jetzt schon vielseitig: Vorne auf dem Tisch Sonos-Boxen und Belkin-Geräte, im Hintergrund Lampen von Osram – alles smart steuerbar mit Cozify, dem weißen Gerät in der Tischmitte links neben den Bonbons.
In Zukunft gilt es, neue Partner zu gewinnen und immer mehr Komponenten kompatibel zu machen. Wir drücken die Daumen. Wer sich jetzt schon für Cozify entscheidet, bleibt immer auf dem aktuellen Stand – und zwar nicht bloß durch Software-Updates, sondern auch mit neuer Hardware, wenn sich zum Beispiel neue Standards etablieren, die einen neuen Chip benötigen.
Evercam – mehr als nur Sicherheit
Ungefähr alle Kameras sollen etwas überwachen. Als wir am Stand von Evercam nachfragten, was an dieser Technologie denn nun so besonders innovativ sei, sprudelte Marco Herbst https://twitter.com/marcoherbst direkt los: Die Sache auf dem Kamera-Markt ist heutzutage noch so, wie es der Handymarkt vor den Zeiten eines App Stores oder Play Stores war, nämlich komplett fragmentiert und nicht miteinander kompatibel. Mit Evercam soll sich das ändern und dadurch Kosten gesenkt werden. Evercam als Plattform, die mit jeder Kamera kompatibel ist, sozusagen. Es geht dabei in erster Linie überhaupt nicht um Sicherheit oder Überwachung. Vielmehr sollen Kameras an immer mehr Einsatzorten für unterschiedliche Zwecke benutzt werden. Eine Textilreinigung hat zum Beispiel einen roten Buzzer auf dem Tresen. Wenn Du dort Deine Kleidung abgibst, drückt der Mitarbeiter mehrmals den Buzzer und Deine Kleidung wird fotografiert – so ist nach der Reinigung klar, wie Du dein Zeug abgegeben hast und wer im Zweifel Dein Lieblingshemd oder Deine Lieblingsbluse ruiniert hat. Weitere Beispiele findest Du auf evercam.io
Ubitricity: Ich lade an meiner Laterne
Nicht für Dein Zuhause, sondern für unterwegs präsentiert Ubitricity die Laterne 2.0: Die smarte Straßenbeleuchtung wird als Ladestation für Elektrofahrzeuge genutzt. Durchaus clever, denn so müssen keine neuen Kabel in den Boden, sondern nur ein paar Veränderungen am Straßenrand vorgenommen werden. Schon jetzt ist die Handhabung einfacher als Benzin tanken oder einparken: Intelligentes Ladekabel anschließen, aufladen, fertig. Die Technik regelt den Rest für Dich – Autorisierung, Freischaltung und Übertragung der Verbrauchsdaten erfolgt vollautomatisch. Per App greifst Du bequem darauf zu.
So leicht wie Tütensuppe: Klappe auf, Kabel drüber, fertig – Ubitricity zeigt auf der CeBIT einen innovativen Auflade-Ansatz für Elektrofahzreuge.
Der Clou ist das intelligente Ladekabel, das die Abrechnung zum Kinderspiel macht. Bislang wird noch fleißig mit RFID-Karten hantiert und aufwendige Ladeumgebungen geschaffen. Das macht niemandem Spaß und ist zudem auch noch ziemlich teuer. Ubitricity kann die Kosten nach eigenen Angaben um bis zu 90 Prozent senken. Durch diesen Ansatz können flächendeckend unzählige neue Ladestationen entstehen – im Prinzip überall, wo eben ein Elektrofahrzeug parkt.
Wir sind gespannt, welche der ganz frischen Innovation es als erstes auf den Markt schafft und welche uns am Ende alle noch einmal überrascht. Fest steht: Das Internet der Dinge macht riesige Sprünge und die CeBIT war ein ausgezeichnetes Trampolin.
Header-Foto: iStockphoto