Digital Life
Nerdvana Cologne: Robs Trip zur Gamescom – Tag 1
In Köln findet auch dieses Jahr die Gamescom, die größte Messe rund um elektronische Unterhaltungsmedien der Welt, statt. Ich statte dem Mekka der Videogamer einen Besuch ab und darf Dir jetzt schon mal meine ersten Eindrücke zuteil werden lassen.
Es ist Mittwoch. Nein, ich komme nicht aus Köln. Nein, ich bin kein Messefanatiker. Deshalb bin ich auch ganz froh über das Privileg, als Fachbesucher durch die Hallen wackeln zu dürfen. „Wackeln“ deshalb, weil ich bei dem ganzen Gestaune und Nach-oben-Geschaue fast das Gleichgewicht verliere. Meine erste Gamescom in Köln. Aufregend.
NintenNO
Für meinen ersten Standbesuch habe ich einen Klassiker gewählt: Nintendo – in der Business Area. Ich schleiche um einen großen Bunker herum. Ich bin mit meinem Star-Wars-Shirt zum Glück nicht der Einzige, der nicht ganz nach Business aussieht.
Durch den Eingang werfe ich einen Blick ins Innere. Da wird Sekt geschlürft, während Videospieltrailer mit Mario laufen.
Ich nähere mich dem Eingang. „Haben Sie einen Termin?“
„Ich bin Fachbesucher.“
„Aber ein Fachbesucher ohne Termin.“
Alles klar. Verstanden. Kein Termin – kein Zutritt.
Menno. Schmollend wechsle ich die Hallen.
Halle 5.2: Zwischen Deadpool, Crèpes und Warcraft
Ich betrete die Halle 5.2 etwas verhalten. Einige Stände sind noch gar nicht richtig fertig, als ich an ihnen vorbeischlendere. In vollem Gange hingegen ist die WCA (World Cyber Arena), wo sich zwei Gamer bei einer Partie Warcraft die Zaubersprüche um die Ohren hauen. Ich setze mich, schaue dabei zu, wie Magier sich tödliche Gefechte mit Kampfpandas geben (auf einem Riiiesenbildschirm) und habe fernab des Business-Trubels das erste Mal richtiges Gamescom-Feeling. Als ich kurz nach rechts schaue, sehe ich einen wuchtigen Herrn mit Gandalf-Gedenkbart, Camouflage-Hose und roten Lackstiefeln mit 12-Zentimeter-Absätzen. Die Gamescom lohnt sich eben nicht nur wegen der Aussteller – die bunten Besucher sind das zweite große Highlight.
Mein Magen meldet sich zu Wort. Und während die Schlange am Wurststand endlos lang ist, scheint sich niemand für die Crèpes zu interessieren. Selbst Schuld. Plötzlich kommen mir zwei knapp bekleidete Damen mit Elfenohren entgegen. Hallöchen Köln. Keine zwei Meter weiter erblicke ich einen Transformer. Neben diesem Transformer steht der Marvel-Comic-Superheld Deadpool. Und daneben: Marvels Catwoman-Pendant Black Cat. Wow. Ein Selfie muss sein.
Nach dem Super-Selfie präsentiert mir ein Assassin’s Creed-Fan stolz sein detailliertes Kostüm. Der nette Herr, mit dem ich im USK-18-Bereich eine Runde Mortal Kombat 9 daddele, klärt mich kurz auf: Das ist hier ist der Cosplay-Bereich. In Halle 5.2 geht ab Donnerstag richtig die Gaudi ab. Überall Cosplayer/innen (das Wort setzt sich übrigens aus ‚Costume’ und ‚Play’ zusammen) aus allen Bereichen, von Videospielen bis Animes.
Und dann ist das noch die untere Etage…
Halle 5.1 – The Place to be
Ich fahre eine Etage tiefer und komme aus dem Strahlen gar nicht mehr raus. Shirts, Figuren, Heimvideo, Comic – von Merch bis Manga hat diese Ebene alle Möglichkeiten, Dir zwei Monatsgehälter aus den Rippen zu leiern und Dich vollkommen neu einzukleiden.
Von allen angesagten Superhelden bis hin zu den Minions gibt es die popkulturell wichtigsten Motivgeber auf Shirts, Hosen, Geldbörsen, Taschen und sogar Kimonos. Ich bin geflasht und verquatsche mich an einem Anime-Stand mit einem Verkäufer. Wir stellen fest, dass die Genres Action und Horror im Anime-Bereich ziemlich gewachsen sind. Ich flüchte schnell aus diesem Gewölbe … aus purer Angst, den Laden sonst leer zu kaufen.
Pomp, Gekröse und das Glashaus
Eine Weile schaue ich unseren Freunden von Rocketbeans TV bei ihrer Live-Sendung zu, die sie noch bis Sonntag aus einem wunderhübschen Glashaus bringen. Vielleicht rücke ich dem Team morgen ja etwas näher auf die Pelle. Heute will ich aber alle Hallen abklappern und stolpere über pompöse Inszenierungen bei Kriegssimulationen, schnuckelige Trailer von Spielen wie Anno 2205, dem neuesten Tomb-Raider-Ableger und auch dem neuen Grafik-Wunder Need for Speed – Street Icons.
Irgendwann geht ein fabelhafter, wenn auch anstrengender, erster Gamescom-Tag zu Ende, und obwohl meine Füße bald anfangen, selbst Kostüme zu tragen, freue ich mich wie ein kleines Kind auf morgen.
Stattest Du der Gamescom auch einen Besuch ab? Worauf freust Du Dich am meisten? Wir philosophieren gerne mit Dir in den Kommentaren.