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London testet Navigationssystem für Blinde
Damit blinde und sehbehinderte Menschen der Großstadt-Alltag erleichtert wird, testet London ein neues Blindenleitsystem. Das „Wayfinder“-System soll ihre Nutzer via Bluetooth durch den Londoner Nahverkehr lotsen, metergenaue Angaben zu Fußwegen machen und langfristig für mehr Mobilität und Unabhängigkeit sorgen.
Bluetooth-Sender als Wegweiser
Verspätete U-Bahnen, Umleitungen und Baustellen: Um sich im täglichen Großstadt-Dschungel zurechtzufinden, bedarf es gute Nerven und einem geschärften Blick. Gerade für sehbehinderte Menschen ist die Orientierung in einer Großstadt ohne fremde Hilfe nicht möglich. Mit dem Navigationssystem „Wayfinder“ soll London nun blindenfreundlicher werden. Zahlreiche Bluetooth-Sender, die im gesamten Londoner Verkehrsnetz installiert wurden, versorgen die Nutzer mit Informationen, die per Handy-App und Headset empfangen werden können. Metergenau und ohne fremde Hilfe können sich blinde und sehbehinderte Menschen so selbstständig und sicher durch das Netz des Londoner Nahverkehrs bewegen und werden über Verspätungen, Ausfälle oder Streckenumlegungen auf ihrem Weg informiert. Präzise Befehle wie „Laufe vorwärts bis zu Treppe am Ausgang“ sollen in den exakt vermessenen Räumen für Orientierung sorgen und den sichersten und einfachsten Weg weisen.
Vorreiter San Francisco
Ein ähnliches Blindenleitsystem wurde im Herbst 2014 am Flughafen San Francisco installiert und getestet. Sehbehinderte und Blinde können sich dort selbstständig in den Flughafenhallen bewegen und erhalten, wie auch in London, alle Informationen per Bluetooth-Verbindung via Smartphone und Headset.
Noch sind London und San Francisco Vorreiter. Denkbar wäre aber ein flächendeckendes Sendernetz, das blinden und sehbehinderten Menschen zukünftig in allen Städten die Wege durch Supermärkte, Bahnhöfe und auf der Straße erleichtert und ihnen ein sicheres und zugleich autonomeres Leben ermöglicht.
Foto: Wayfindr, Youtube