KI in der öffentlichen Verwaltung
Podolski hält einen Fußball in die Kamera mit Vodafone Logo für die Baller League
Auf dem Bild vom DAZN Unlimited-Artikel sind die Fußballstars Erling Haaland, Harry Kane, Kylian Mbappé und Florian Wirtz abgebildet. Von links nach rechts trägt Haaland das hellblaue Trikot von Manchester City, Kane das rote Trikot des FC Bayern München, Mbappé das weiße Trikot von Real Madrid und Wirtz das rote Trikot von Bayer Leverkusen. Die Spieler sind in dynamischen Posen dargestellt, vor einem hellen, himmlischen Hintergrund mit einem angedeuteten Stadion. Unten im Bild befinden sich die Logos von DAZN und der UEFA Champions League.

Künstliche Intelligenz in der öffentlichen Verwaltung: Wie KI unterstützen kann

Chat­bots, Date­n­analyse oder automa­tisierte Abläufe: Kün­stliche Intel­li­genz (KI) kann auch im öffentlichen Sek­tor Bürger:innen und Beamt:innen unter die Arme greifen und Prozesse opti­mieren. In eini­gen Behör­den ist KI schon heute im Dienst: ob im Bürg­er­büro, bei der Agen­tur für Arbeit oder bei Bun­des­be­hör­den. Welche Vorteile kann die Tech­nolo­gie bieten und wo liegen ihre Gren­zen? Wir geben Dir einen Überblick zu KI in der öffentlichen Verwaltung. 

Diese Sit­u­a­tion hast Du sicher­lich auch schon erlebt: Du musst eine Behör­de­nan­gele­gen­heit erledi­gen, machst einen Ter­min beim Amt, ziehst vor Ort eine Num­mer und sitzt eine gefühlte Ewigkeit im Warte­bere­ich. Doch das kön­nte sich in Zukun­ft vielle­icht ändern. KI in der öffentlichen Ver­wal­tung kön­nte dazu beitra­gen, dass Prozesse schneller und rei­bungslos­er ablaufen. Dabei geht es nicht um eine bloße Effizien­zsteigerung, son­dern darum, die Qual­ität der Ver­wal­tungsar­beit zu verbessern.

Wie KI-Assistenten Behördengänge vereinfachen können

Online führen Dich KI-Chat­bots schon lange durch dig­i­tale Anmelde- oder Bestell­prozesse. Warum soll­ten Dich die virtuellen Assis­ten­ten nicht auch bei bürokratis­chen Angele­gen­heit­en unter­stützen kön­nen? Daran arbeit­en bere­its einige Unternehmen wie der Anbi­eter Mater­na, der ein dig­i­tales Assis­ten­zsys­tem für den Bürg­erser­vice entwick­elt hat. Der KI-basierte Chat­bot soll zum Beispiel orts- und zeitun­ab­hängig Fra­gen von Bürger:innen beant­worten: Was mache ich, wenn ich meinen Per­son­alausweis ver­loren habe? Wie melde ich meinen Wohn­sitz um? Welche Unter­la­gen brauche ich für den Antrag ein­er Bau­genehmi­gung? Solche und ähn­liche Fra­gen kön­nen KI-Chat­bots in der öffentlichen Ver­wal­tung rund um Uhr klären, Dir somit Wartezeit­en ers­paren und Ser­viceleis­tun­gen für Bürger:innen ver­füg­bar­er machen. Dieses Ziel ver­fol­gt auch der Behör­den-Bot Govii. Dieser kann in ver­schiedene Plat­tfor­men inte­gri­ert wer­den und soll die Inter­ak­tion mit der öffentlichen Ver­wal­tung vereinfachen.

Chatbot beantwortet Kundenfragen

KI-Chat­bot für den First-Lev­el-Sup­port. Kannst Du Dir das vorstellen?

Chatbots für einen barrierefreien Austausch mit Ämtern

Eben­so kön­nen Chat­bots beim Aus­füllen von Anträ­gen helfen. Denn Amts­deutsch, das für viele Bürger:innen ohne­hin schw­er ver­ständlich ist, ist für Men­schen mit ein­er geisti­gen oder sprach­lichen Ein­schränkung erst recht oft eine Her­aus­forderung. In diesem Fall kön­nten Chat­bots zu mehr Bar­ri­ere­frei­heit und Ver­ständlichkeit beitra­gen. Einen Schritt in diese Rich­tung geht das Start-ups Aleph Alpha mit ihrem Assis­ten­ten Lumi. Seit Okto­ber 2022 unter­stützt die deutsche Aus­führung von Chat­G­PT Bürger:innen in Hei­del­berg bei Behör­dengän­gen und beant­wortet indi­vidu­elle Fra­gen. Dabei soll der Assis­tent Sprach­bar­ri­eren und andere Hür­den im Aus­tausch mit der Ver­wal­tung abbauen.

Warum der Chat­bot von Aleph Alpha schon mit Chat­G­PT mithal­ten kann, erfährst Du in unserem Über­sichts-Artikel.

KI statt Kartei-Chaos: Technologie optimiert die Datenanalyse

In Bun­des­be­hör­den wer­den eben­falls Ein­satzmöglichkeit­en von Kün­stlich­er Intel­li­genz erprobt. Das Infor­ma­tion­stech­nikzen­trum Bund, kurz ITZ Bund, erar­beit­et KI-Sys­teme für ver­schiedene Anwen­dungs­fälle, die zur Lösung konkreter Her­aus­forderun­gen in der Bun­desver­wal­tung beitra­gen sollen. Zu diesen Her­aus­forderun­gen gehört zum Beispiel die Ver­ar­beitung und Analyse großer, unstruk­turi­ert­er Daten­men­gen, mit denen fast alle Behör­den tagtäglich zu kämpfen haben. Das ITZ Bund unter­stützt unter anderem das Bun­deszen­tralamt für Steuern (BZSt) beim automa­tis­chen Infor­ma­tion­saus­tausch inner­halb der EU. Dabei wertet ein KI-Tool die Steuergestal­tung aus allen EU-Mit­glied­staat­en aus und liefert ein umfassendes Bild, das eine gerechtere Besteuerung im Bin­nen­markt ermöglichen soll.

KI ordnet Daten für öffentliche Verwaltung

Eine KI für Datenord­nung kann viel Arbeit ersparen.

KI beim Zoll: Mit Muster- und Bilderkennung Produktfälschungen auf der Spur

Auch für den Zoll stellt das ITZ Bund eine KI-Lösung bere­it – hier allerd­ings für die Bild- und Mus­ter­erken­nung oder auch die Iden­ti­fizierung von Objek­ten. Genauer gesagt, soll die KI in der öffentlichen Ver­wal­tung dabei helfen, Pro­duk­t­fälschun­gen zu ent­lar­ven und Marken­pira­terie zu bekämpfen. Mit dem KI-Sys­tem wer­den Waren beim Zoll visuell erfasst und mit ein­er großen Daten­bank abgeglichen. Die Tech­nolo­gie ord­net das Pro­dukt ein­er erkan­nten Marke zu und gibt Hin­weise, wie wahrschein­lich es ist, dass es sich um ein Orig­i­nal han­delt. Die finale Ein­schätzung, ob es sich um eine Fälschung han­delt und wie dann vorge­gan­gen wird, liegt jedoch weit­er­hin bei den Zollbeamt:innen.

Teilautomatisierte Systeme erledigen monotone Aufgaben

Auf ähn­liche Weise kön­nte KI auch in kom­mu­nalen Ämtern die Date­n­analyse und -ver­ar­beitung vere­in­fachen, um Fachkräfte bei Rou­tineauf­gaben zu ent­las­ten. Immer­hin wer­den jedes Jahr allein bei den Sozial- und Arbeit­sämtern Mil­lio­nen Anträge auf Rente, Sozial­hil­fe und andere Leis­tun­gen oder Änderun­gen gestellt. Entsprechend groß ist die Menge an Dat­en, die erfasst und aus­gew­ertet wer­den muss. Dabei kön­nte KI den Sachbearbeiter:innen zeit­in­ten­sive, sich wieder­holende und monot­o­ne Arbeit abnehmen, zum Beispiel den Abgle­ich von Infor­ma­tio­nen in ver­schiede­nen Sys­te­men. Die Tech­nolo­gie kann aber auch Dat­en verknüpfen, Zusam­men­hänge erken­nen und eine solide Daten­ba­sis bere­it­stellen, die zu mehr Objek­tiv­ität und Fair­ness bei Entschei­dun­gen führt.

Bis­lang wer­den KI-Sys­teme in der öffentlichen Ver­wal­tung noch sel­ten einge­set­zt. Mar­ti­na Hof­mann, Geschäfts­bere­ich­slei­t­erin Busi­ness Intel­li­gence der Bun­de­sagen­tur für Arbeit, sieht aber enormes Poten­zial. Welch­es das ist, hat sie in ihrem Vor­trag „Erfahrun­gen mit KI in der Bun­de­sagen­tur für Arbeit“ geteilt.

Welche Voraussetzungen muss KI in der öffentlichen Verwaltung erfüllen?

Trotz all der Möglichkeit­en sind sich die meis­ten Entwickler:innen und Expert:innen hierzu­lande einig, dass der Ein­satz von KI einen klaren Rah­men braucht, der sich an ethis­chen Werten und Prinzip­i­en ori­en­tiert. Das Bun­desmin­is­teri­um für Arbeit und Soziales (BMAS) beschäftigt sich inten­siv mit der Frage, wie KI die Ver­wal­tung im Dien­ste der Men­schen mod­ernisieren kann. Es gin­ge vor allem darum, Leitlin­ien für die Prax­is zu entwick­eln, die einen ver­ant­wor­tungsvollen, diskri­m­inierungs­freien Umgang mit Kün­stlich­er Intel­li­genz ermöglichen. Eben­so beto­nen Expert:innen die Notwendigkeit, dass KI-Mod­elle trans­par­ent und erk­lär­bar bleiben.

Wie über­all, wo der Ein­satz dieser Tech­nolo­gie derzeit disku­tiert und erprobt wird, gilt auch in der öffentlichen Ver­wal­tung: Kün­stliche Intel­li­genz kann bes­timmte Abläufe beschle­u­ni­gen und einige Prozesse vere­in­fachen. Sie ist aber kein All­heilmit­tel und wird längst nicht alle Tätigkeit­en gle­ich gut aus­führen. Manche Auf­gaben lassen sich tat­säch­lich auch gar nicht automa­tisieren, hält Diplom-Psy­chologe David Kre­mer fest.

Hättest Du bei Behör­dengän­gen gerne Unter­stützung von Kün­stlich­er Intel­li­genz? Teile Deine Mei­n­ung in den Kommentaren!

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