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Podolski hält einen Fußball in die Kamera mit Vodafone Logo für die Baller League
Auf dem Bild vom DAZN Unlimited-Artikel sind die Fußballstars Erling Haaland, Harry Kane, Kylian Mbappé und Florian Wirtz abgebildet. Von links nach rechts trägt Haaland das hellblaue Trikot von Manchester City, Kane das rote Trikot des FC Bayern München, Mbappé das weiße Trikot von Real Madrid und Wirtz das rote Trikot von Bayer Leverkusen. Die Spieler sind in dynamischen Posen dargestellt, vor einem hellen, himmlischen Hintergrund mit einem angedeuteten Stadion. Unten im Bild befinden sich die Logos von DAZN und der UEFA Champions League.

Künstliche Intelligenz in der Pflege: Diese KI-Technologien unterstützen Senior:innen

Eini­gen Senior:innen und Men­schen mit Behin­derung fällt es teil­weise schw­er, ihren All­t­ag allein zu bewälti­gen. Alltägliche Dinge wie das Ein­nehmen von Tablet­ten oder Zäh­neputzen kön­nen zu großen Her­aus­forderun­gen wer­den. Kün­stliche Intel­li­genz in der Pflege kann Senior:innenen und Men­schen mit Behin­derung dabei helfen, ihren All­t­ag autonom zu gestal­ten. Wir stellen Dir smarte Tech­nolo­gien für hil­fs­bedürftige Men­schen vor.

Junge Men­schen inte­gri­eren smarte Anwen­dun­gen wie Sprachas­sis­ten­ten oder Organ­i­sa­tions-Apps ganz beiläu­fig in ihren All­t­ag. Ältere Men­schen kön­nen sich dabei manch­mal schw­er­er tun, dabei bieten neueste Tech­nolo­gien ger­ade für sie viele Chan­cen und Möglichkeit­en auf ein selb­st­ständi­geres Leben. Dig­i­tale Inno­va­tio­nen mit der Unter­stützung Kün­stlich­er Intel­li­genz (KI) schaf­fen neue Möglichkeit­en der Selb­st­bes­tim­mung, Selb­sthil­fe und Selb­st­ständigkeit. Sie kön­nen das tägliche Leben unter­stützen, indem sie helfen, kog­ni­tive und kör­per­liche Ein­schränkun­gen zu über­winden. Hier stellen wir Dir einige der neuesten Entwick­lun­gen der KI in der Pflege vor.

Stürze verhindern mit KI

Stürze kön­nen für Senior:innen sehr gefährlich wer­den. Mit fortschre­i­t­en­dem Alter und Krankheits­grad wächst auch die Gefahr, hinzufallen.

Das Start­up Lin­dera hat eine App entwick­elt, die Betrof­fene und Pflegekräfte dabei unter­stützt, das Sturzrisiko zu senken. Die Lin­dera-App analysiert ver­schiedene Fak­toren des Gang­bildes, wie Schrit­tlänge, -höhe und Hüft­beu­gung per Videoauf­nahme. Aus den Bild­dat­en erstellt die KI eine 3D-Grafik. Dazu füllen Patient:innen oder Pfle­gende einen Frage­bo­gen zu den Gesund­heits­beschw­er­den aus. Aus diesen Dat­en errech­net die App, wie hoch das Sturzrisiko liegt. Dies hil­ft dabei gezielte, indi­vid­u­al­isierte Präven­tiv­maß­nah­men vorzunehmen und gemein­sam mit den Patient:innen genaue Absprachen zu treffen.

Mehr als 350 Pflegeein­rich­tun­gen und Ther­a­piezen­tren haben bere­its damit begonnen, die Anti-Sturz-App zu nutzen.

Anne, die smarte Assistentin für Senior:innen

Das iHome­Lab der Schweiz­er Hochschule Luzern hat mit „Anne‟, beziehungsweise „Anne light‟ eine dig­i­tale Assis­tentin entwick­elt, die älteren Men­schen Unter­stützung bei dig­i­tal­en All­t­agss­chwierigkeit­en leis­ten kann. Anne erscheint als fre­undlich­es Gesicht auf einem han­del­süblichen Tablet und hil­ft den Nutzer:innen per Sprach­s­teuerung bei vie­len Prob­le­men: Sie spricht Erin­nerun­gen und Ter­mine laut aus, startet Video-Calls auf Zuruf oder schal­tet das Radio ein. Bald soll die KI-Pflege­as­sis­tentin auch in der Lage sein, sich mit Gesund­heits- und Aktiv­ität­strack­ern sowie mit Smart-Home-Anwen­dun­gen und anderen Apps zu verbinden.

Billie, der smarte Senior:innen-Sekretär

Ein ähn­lich­es Pro­jekt wurde vor einiger Zeit vom Pro­jekt Kom­pass des Teams Kog­ni­tive Inter­ak­tion­stech­nolo­gie (CITEC) an der Uni­ver­sität Biele­feld in Koop­er­a­tion mit den Bodelschwingh­schen Stiftun­gen Bethel ges­tartet. Bil­lie nen­nt sich der Avatar, der in einem extra gebaut­en Sekretär erscheint oder in einen Mon­i­tor einge­speist wer­den kann. Bil­lie plant Ter­mine und Einkäufe, erin­nert die Senior:innen an die täglichen Medika­mente oder sagt ihnen, dass sie sich mal wieder bei Fam­i­lie und Fre­un­den melden soll­ten. Erste Ver­suche haben gezeigt, dass viele ältere Men­schen sich schnell an die KI gewöh­nen und sog­ar eine per­sön­liche Beziehung zu ihr aufbauen.

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Smartphone-App als Sehhilfe

Für Sehbe­hin­derte gibt es eine Smart­phone-App von Microsoft, die ihnen im All­t­ag weit­er­helfen kann. See­ing AI macht sich eine Kün­stliche Intel­li­genz zunutze, um die Außen­welt in Worte zu fassen. Mit der Kam­era kön­nen Nutzer:innen die Umge­bung scan­nen und erk­lärt bekom­men, was sie vor sich haben. Die KI liest Texte vor – ob hand­schriftlich oder getippt – sie erken­nt Far­ben, Lichtver­hält­nisse, Gegen­stände und Men­schen. Wird ein Self­ie mit der App gemacht, gibt es neben dem Foto eine Beschrei­bung des Gesicht­es und welche Emo­tion die KI in dessen Aus­druck inter­pretiert. Auf Wun­sch kön­nen Nutzer:innen Gesicht­sauf­nah­men in der App spe­ich­ern, die diese dann später wieder­erken­nt. See­ing AI gibt es bere­its kosten­los für Win­dows und iOS. Für Android gibt es eine Testver­sion, eine Alter­na­tive im Play Store ist Envi­sion AI (kostenpflichtig). Die Sprachaus­gabe ist derzeit nur auf Englisch, also für deutsche Texte eher ungeeignet.

GigaCube

Fotografie trotz motorischer Einschränkungen

Es gibt eine Rei­he von Krankheit­en und Syn­dromen, bei denen die Betrof­fe­nen ihre Hände nicht mehr richtig still­hal­ten kön­nen. Das ist beson­ders bei der Bedi­enung von Smart­phones und ander­er Gad­gets ein Hin­der­nis. Aber auch dafür kön­nen Kün­stliche Intel­li­gen­zen im wahrsten Sinne des Wortes Hil­festel­lun­gen liefern. KI-gestützte Kam­era­soft­ware kann heutzu­tage selb­st stark verwack­elte Fotografien aus­gle­ichen. Diese Tech­nolo­gie macht es sog­ar Parkinson-Patient:innen möglich, auf Foto-Safari zu gehen. Der von der Ner­venkrankheit betrof­fene Wild­nis-Fotograf David Plum­mer nutzt beispiel­sweise Huawei Smart­phones mit KI-Unter­stützung, um beein­druck­ende Schnapp­schüsse in der Natur zu machen.

Künstliche Intelligenz in der Pflege für ein selbstbestimmtes Leben

Die Anwen­dungsmöglichkeit­en für Kün­stliche Intel­li­gen­zen in der Pflege und zur Unter­stützung eingeschränk­ter Men­schen sind sehr viel­seit­ig. Die intel­li­gen­ten Anwen­dun­gen helfen sowohl Betrof­fe­nen mit Schwierigkeit­en im alltäglichen Leben als auch denen, die auf­grund ein­er Ein­schränkung ihrer Lei­den­schaft nicht mehr oder nur schwierig nachge­hen kön­nten. Und wir ste­hen erst am Anfang dieser Entwick­lung. Wie wird die Zukun­ft erst aussehen?

Hast Du schon Erfahrun­gen im Umgang mit KIs für Senioren:innen gemacht? Welche Entwick­lun­gen sind für Dich beson­ders span­nend? Schreib uns Deine Mei­n­ung in die Kommentare!

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