Digital Life
Kochen und Kellnern mit KI: Künstliche Intelligenz in der Gastronomie
Die Küche ist längst nicht mehr nur uns Menschen vorbehalten. Künstliche Intelligenz (KI) hilft mancherorts schon fleißig mit. Ob beim Servieren, Zubereiten oder bei der Kreation neuer Gerichte. Doch wie viel Gourmet steckt eigentlich in künstlicher Intelligenz?
Können Roboter sich wirklich gute Rezepte ausdenken? Und bieten Robo-Kellner tatsächlich echten Service am Tisch? Finden wir es heraus. Wir zeigen Dir spannende KI-Projekte aus der Gastronomie.
Strono: Die kreative Rezept-KI
Man verrühre ein paar hundert Rezepte in einem Topf voller KI-Codes, lasse alles kurz durchziehen und fertig ist Strono. Studenten des Massachusetts Institute of Technology (MIT) in den USA haben auf diesem Weg eine kreative Rezept-KI entwickelt. Was sich die KI allerdings ausgedacht hat, ist teilweise gar nicht mal so lecker. Denn trotz wirklich umfangreichem Theorie-Wissen hat eine KI nun einmal keinen echten Geschmackssinn. Deshalb sind die Pizza-Rezepte der künstlichen Intelligenz eher als Vorschlag zu bewerten.
Glücklicherweise haben sich die MIT-Studenten fachkundigen Rat bei dem Restaurant Crush Pizza gesucht, sodass mit ein wenig Feintuning wirklich ein paar kurios-leckere Spezialitäten herauskamen. Welche Pizza-Zutaten Strono zusammengewürfelt hat? Zum Beispiel eine Variante mit Blaubeeren, Spinat und Feta. Oder eine KI-Pizza mit Pfirsich, Avocado und Bacon. Das wohl abgefahrenste und gleichzeitig beliebteste Pizza-Rezept war mit italienischer Wurst, Garnelen und Marmelade. Die Kombinationen machen schon ein wenig neugierig, oder?
Moley MK1: Die Roboter-Küche für Dein Zuhause
Mit zwei riesigen Robo-Armen nimmt Dir Moley MK1 das Kochen (und das anschließende Putzen) komplett ab. Du brauchst bloß alle notwendigen Zutaten in Reichweite aufzustellen und der Roboter-Küche das gewünschte Rezept verraten. Schon macht sich der mechanische Chefkoch mit einer großen Portion künstlicher Intelligenz ans Werk.
Das fertige Essen soll genauso lecker schmecken, wie ein Profi-Koch es kredenzen würde. Und wenn die Robo-Küche von Moley schon im Privaten super funktioniert, dann sollte sich die künstliche Intelligenz in der Gastronomie wahrscheinlich auch wohlfühlen, oder? Vielleicht arbeiten dann nicht nur zwei, sondern gleich 20 Arme gemeinsam und bekochen ihre Gäste auf höchstem Niveau. Wir warten es gerne geduldig ab, denn die Moley MK1 befindet sich gerade noch in der Entwicklung. Noch in diesem Jahr soll allerdings der Vorverkauf starten. Wer weiß, womöglich zaubert die KI dann schon in den ersten Haushalten das Weihnachtsessen.
Spyce: Das Restaurant mit Roboter-Köchen
Dass es richtig lecker werden kann, wenn vier Maschinenbau-Absolventen ein Restaurant gründen, zeigt Spyce. Die vier Ingenieure kochen nämlich nicht selbst, sondern haben dafür einen Roboter mit künstlicher Intelligenz entwickelt. Beim Besuch bekommst Du statt einer klassischen Speisekarte ein Tablet in die Hand gedrückt. Dort wählst Du bequem mit einem Fingertipp eins von sieben Gerichten des Hauses aus. Anschließend bereitet der Küchenchef die Gerichte vor Deinen Augen zu.
Die etwas monströse Erscheinung soll bis zu 200 Gerichte pro Stunde schaffen. Im Inneren rotieren hierfür sieben Woks gleichzeitig. Deine Mahlzeit landet nach der Zubereitung verzehrfertig in einer Schüssel. Ob es schmeckt? Bei einem Besuch in Boston kannst Du Dich selbst vom Robo-Essen überzeugen.
Zume Pizza: KI backt Pizza während der Fahrt
Beim US-Start-up Zume Pizza arbeiten Menschen und Roboter eng zusammen. Die Idee: Die Bestellungen kommen in der Zentrale an und erst unterwegs backt ein Roboter im Foodtruck die Pizza fertig. So kommt sie wirklich ofenfrisch beim Kunden an. Eigentlich ist das Backen während der Fahrt in den USA verboten. Doch Zume Pizza setzt eine ganz spezielle Roboter-Technik ein, die von den Behörden zugelassen wurde.
Zume Pizza hat außerdem noch eine KI entwickelt. Anhand von umfangreichen Informationen – unter anderem zu Wochentag und Wetter – schaut die künstliche Intelligenz in die Zukunft und prognostiziert das Bestellaufkommen ganz genau. So weiß Zume Pizza vorab schon ziemlich genau, wann wo welche Pizza bestellt werden wird. Diese Technologie dürfte für die gesamte Branche interessant sein. Vielleicht würde die KI ja auch vorhersagen können, dass in Deutschland gerade jemand über den Geschmack einer Wurst-Garnelen-Marmelade-Pizza nachdenkt.
Gastro-Robos in China kochen und kellnern
Im chinesischen Kunshan setzt ein Restaurantbesitzer auf androides Personal. Hier kochen und servieren mittlerweile Roboter die Speisen. Natürlich unter Aufsicht von menschlichem Personal. Doch die kleinen Helfer verstehen auch über vier Dutzend Alltagssätze und können mit den Gästen kommunizieren.
Für einen reibungslosen Betrieb benötigen sie allerdings noch Hilfe. Putzig sehen sie auf jeden Fall aus, doch das Augenmaß und den Charme eines Menschen können sie bislang längst nicht ersetzen.
Was hältst Du von künstlicher Intelligenz in der Gastronomie? Serviere uns Deine Meinung frisch in die Kommentare.