James Bond (Daniel Craig) und die Agentin Paloma (Ana de Armas) sitzen an einer Bar.
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Podolski hält einen Fußball in die Kamera mit Vodafone Logo für die Baller League
Auf dem Bild vom DAZN Unlimited-Artikel sind die Fußballstars Erling Haaland, Harry Kane, Kylian Mbappé und Florian Wirtz abgebildet. Von links nach rechts trägt Haaland das hellblaue Trikot von Manchester City, Kane das rote Trikot des FC Bayern München, Mbappé das weiße Trikot von Real Madrid und Wirtz das rote Trikot von Bayer Leverkusen. Die Spieler sind in dynamischen Posen dargestellt, vor einem hellen, himmlischen Hintergrund mit einem angedeuteten Stadion. Unten im Bild befinden sich die Logos von DAZN und der UEFA Champions League.

James Bond 007: Keine Zeit zu sterben in der featured-Filmkritik: Nur noch eine Kugel im Lauf

Daniel Craigs let­zter Ein­satz als James Bond soll noch ein­mal alle Reg­is­ter ziehen, damit seine Ära mit Bravour endet. Ob ihm das gelingt, ver­rat­en wir Dir in unser­er spoil­er­freien Filmkri­tik zu „James Bond 007: Keine Zeit zu sterben“.

James Bond (Daniel Craig) genießt seinen Ruh­e­s­tand gemein­sam mit sein­er großen Liebe Madeleine Swann (Léa Sey­doux). Aber es bleibt für einen ehe­ma­li­gen Top-Agen­ten nie lange ruhig. Die Idylle wird gestört, als James und Madeleine nur knapp ein­er Horde Auftragskiller:innen entkom­men, die offen­bar Teil der Geheimor­gan­i­sa­tion Spec­tre sind. Diese Aktion rüt­telt sein Pri­vatleben ordentlich durcheinan­der und die Beziehung find­et ein jäh­es Ende. Fünf Jahre später kehrt Bond endgültig zurück in sein altes Agen­ten-Leben. Sein CIA-Kol­lege Felix Leit­er (Jef­frey Wright) braucht Bonds Hil­fe, um die Pläne des neuen, mys­ter­iösen Super­schurken Lyut­sifer Safin (Rami Malek) zu durchkreuzen. Dieser ver­fügt über eine neue Tech­nolo­gie, die der gesamten Men­schheit äußerst gefährlich wer­den kann.

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Welche Rolle spie­len dabei Blofeld (Christoph Waltz), Spec­tre und Madeleine? Das ver­sucht Bond mith­il­fe von bis­lang unbekan­nten Mitstreiter:innen, wie der neuen Dop­pel-Null-Agentin Nomi (Lashana Lynch) und alt­bekan­nten Fig­uren, wie der Forsch­er Q (Ben Whishaw) herauszufinden.

James Bond 007: Keine Zeit zu sterben – Auf zum letzten Gefecht

Immer wieder musste der Kinos­tart von James Bond 007: Keine Zeit zu ster­ben ver­schoben wer­den, die Erwartun­gen wuch­sen und der 25. James Bond-Film ver­sucht nun genau diesen Erwartun­gen gerecht zu wer­den. Das zweiein­halb-Stun­den-Epos knüpft dabei an die Geschehnisse aus „Spec­tre“ an und spin­nt ger­ade die per­sön­liche und oft­mals deut­lich zu emo­tionale Geschichte von James fort. Wir empfehlen Dir daher „Spec­tre“ noch ein­mal anzuschauen, bevor Du in den neuen Bond-Film gehst. Ohne ein Rewatch kön­nte es näm­lich etwas kom­pliziert wer­den, die Geschichte von Keine Zeit zu ster­ben zu ver­ste­hen. Denn während im ersten Drit­tel des Films auch Neulinge der Bond-Rei­he durch grandios gedrehte Action und wahres Agen­ten­feel­ing auf ihre Kosten kom­men, wird es danach kompliziert.

Viel Neues, wenig Altes

Frische Gesichter, wie Lashana Lynch als neue Dop­pel-Null-Agentin Nomi tre­f­fen auf alte Bekan­nte wie Ralph Fiennes als M oder Nao­mi Har­ris als Miss Mon­eypen­ny. Selb­st Christoph Waltz als Blofeld ist wieder mit von der Par­tie. Aber nicht er ist es, der als Bösewicht im Zen­trum ste­ht, son­dern Rami Malek als Lyut­sifer Safin. Seine Motive sind nicht nur schwach, son­dern tat­säch­lich ger­adezu lang­weilig und uns hätte es gere­icht, wenn weit­er­hin Blofeld im Zen­trum der fiesen Machen­schaften ges­tanden hätte. So wird ein neuer Gegen­spiel­er einge­führt, den es nicht gebraucht hätte und der, ger­ade im let­zten Drit­tel durch schi­er end­lose Mono- und Dialoge mit Bond den Film unnötig her­auszögert. Ganz im Gegen­satz zu ein­er Neben­rol­lenüber­raschung: Ana de Armas als kuban­is­che Geheim­a­gentin Palo­ma spielt in den weni­gen Minuten auf der Lein­wand alle anderen an die Wand. Im wahrsten Sinne des Wortes. Sie ver­sprüht den Charme und Witz durch knack­ige Sätze und grandiose Action. Ger­ade das fehlt Daniel Craig.

Die kubanische Geheimagentin Paloma (Ana de Armas) in "Keine Zeit zu sterben".

Die kuban­is­che Geheim­a­gentin Palo­ma (Ana de Armas). — Bild: © 2021 DANJAQ, LLC AND MGM. ALL RIGHTS RESERVED.

Komplexität ohne wirkliche Substanz

Keine Zeit zu ster­ben führt nicht nur neue Charak­tere ein, son­dern verzettelt sich an vie­len Stellen durch neue Ebe­nen, die einge­führt wer­den, wie die Beziehung zwis­chen Madeleine und James, die zusät­zliche Span­nung erzeu­gen soll, aber schlussendlich nur nervt. Das liegt vor allem daran, dass diese einge­set­zten Ebe­nen zwar der ganzen Geschichte etwas mehr Tief­gang geben wollen, das Ziel aber durch zu wenig Sub­stanz ver­fehlt. Der Film hätte auch ohne sie funk­tion­iert. Keine Zeit zu ster­ben ist ger­ade dann stark, wenn Regis­seur Cary Joji Fuku­na­ga auf alt­be­währte Rezepte set­zt: Bond, wie er im Aston Mar­tin sitzend ver­sucht, seinen Weg mit Mini-Guns in den Schein­wer­fern freizuschießen oder wenn er M auf sein über­bor­den­des Trinkver­hal­ten bei ein­er Besprechung hin­weist. Das sind die Momente, in denen der Film wirk­lich gut ist.

Bösewicht Safin (Rami Malek) im James-Bond-Film "Keine Zeit zu sterben".

Dies­mal bekommt es Bond mit Lyut­sifer Safin (Rami Malek) zu tun. — Bild: © 2021 DANJAQ, LLC AND MGM. ALL RIGHTS RESERVED.

Zu wenig Charme, zu viel aufgeblähte Story

Lei­der sind diese Momente viel zu sel­ten und nicht nur Bond, son­dern die Sto­ry befind­et sich oft im Leer­lauf und wirkt träge. Die emo­tionale Ebene, in der wir miter­leben, wie sich Bond mehr seinen Gefühlen und zwis­chen­men­schlichen Beziehun­gen hin­gibt, wirkt aufge­set­zt. Der Zen­it hier­für war für uns allerd­ings bere­its bei „Sky­fall“ erre­icht. Keine Frage: Die Entwick­lung weg von alten Rol­len­klis­chees heißen wir gut, daher ziehen wir auch den Hut vor der Entschei­dung, dass Bond in Keine Zeit zu ster­ben durch seine jahre­lange Abwe­sen­heit beim MI:6 durch eine Frau erset­zt wurde. Den­noch geht uns nach dem ersten Drit­tel zu viel des Bond-Charmes ver­loren. Das fan­gen dann auch keine Wen­dun­gen und Ereignisse à la „Game of Thrones“ mehr auf. So geht die Craig-Ära lei­der etwas unbe­friedi­gend zu Ende, allerd­ings lässt uns der harte Schnitt auf eine echte Neuerung für die zukün­fti­gen Bond-Filme hoffen.

Haben wir Dir jet­zt Lust auf James Bond gemacht? Kein Prob­lem. Keine Zeit zu Ster­ben und alle anderen Bond-Filme gibt es übri­gens auch auf GigaTV.

James Bond 007: Keine Zeit zu sterben 
Genre: Action/Thriller
Bun­desstart: 30. Sep­tem­ber
Laufzeit: 163 Minuten
FSK: ab 12 Jahren freigegeben
Regie: Cary Joji Fukunaga
Drehbuch: Neal Purvis, Robert Wade

James Bond begleit­et Dich schon seit Dein­er Kind­heit? Ver­rate uns, welch­er Bond-Streifen Dir am besten gefällt!

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