Digital Life
Humanoider Roboter wird zum Hit
Er ist gerade einmal 1,20 Meter groß, lächelt zurückhaltend und schaut Dich mit seinen kugelrunden schwarzen Augen aufmerksam an. Der kleine Roboter „Pepper“ hat eine ganz eigene Art der künstlichen Intelligenz und spielt sich auffallend schnell in die Herzen seiner Besitzer.
Knapp ein Jahr ist es her, dass der japanische Konzern SoftBank seinen Roboter Pepper der Öffentlichkeit vorgestellt hat. Er sollte der erste emotionale Android werden und erregte von Beginn an Aufmerksamkeit. Jetzt hat das Unternehmen den kleinen Freund in Japan auf den Markt gebracht und bereits in der ersten Minute 1000 Exemplare verkauft. Pepper hat damit die Erwartungen des Konzerns weit übertroffen und dazu geführt, dass derzeit keine Bestellungen mehr angenommen werden. Mit diesem Erfolg scheinen die Roboter nun endgültig im Alltag angekommen zu sein.
Der Roboter mit Herz
Was muss ein Roboter können, um ein Verkaufsschlager zu werden? In Japan sollte er anscheinend den Platz eines Freundes einnehmen. Denn genau das soll Pepper machen. Er kann weder Kisten schleppen, noch aufräumen oder das Essen an den Tisch bringen. Peppers Talente liegen anderswo. Das drollig dreinblickende Kerlchen ist durch seine Algorithmen so programmiert, dass er die Emotionen seines Besitzers durch Mimik und Stimmlage erkennen und so auf ihn reagieren kann. Es entsteht eine täuschend echte Interaktion, die einer menschlichen Kommunikation wohl sehr nahe kommt. Durch die süßen Augen und das kindliche Aussehen könnte der Besitzer schnell vergessen, dass hier eine Maschine mit ihm spricht.
Kritik an dem Roboter
Der kleine Pepper und seine Schöpfer mussten bei der Vorstellung vor einem Jahr allerdings harsche Kritik einstecken. Der Roboter sei mit seinen umgerechnet knapp 1400 Euro viel zu günstig, um hochwertige Technik bieten zu können. Tatsächlich ist Pepper für einen humanoiden Roboter vergleichsweise erschwinglich. Doch jeder Käufer muss mit monatlich laufenden Kosten von etwa 180 Euro rechnen, um das kleine Kerlchen am Laufen zu halten: So viel Geld schlucken nämlich Cloud-Service und Garantieleistungen. Zusätzlich stehen den japanischen Käufern bereits jetzt 200 Apps im Appstore zur Verfügung, die Pepper kontinuierlich aufrüsten und dem Android sogar eine individuelle Persönlichkeit bescheren sollen.
Ein Roboter erobert die Welt
Nachdem Pepper in Japan mehr als erfolgreich lanciert wurde, wird nun auch der im Sommer anstehende Verkaufsstart in den USA mit Spannung erwartet. Ob die Amerikaner auch so positiv auf den Roboter reagieren, bleibt abzuwarten. Eines ist jedoch klar: Pepper bringt Bewegung in die Robotik-Branche. Neben dem Haushaltsroboter Jibo und dem sehr ähnlichen Androiden Tao ist Pepper bereits einer von vielen Androiden, die in den letzten zwei Jahren entwickelt wurden. Sie alle vereint eine immer ausgereiftere Technik, die wir sonst nur aus Science Fiction-Filmen kennen. Der überragende Erfolg des kleinen Pepper zeigt, dass die Menschen mittlerweile mehr als bereit sind, einen humanoiden Roboter in ihrem Leben zu begrüßen.
Fotos: Aldebaran Robotics