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„Hellboy – Call of Darkness“: Trailer, Rückblick und Vorschau zur düsteren Comicadaption
Am 11. April diesen Jahres kämpft sich der Dämon mit der starken Rechten erneut über die Leinwand. Was Dich erwartet und warum der Film sich stark von den ersten zwei Adaptionen unterscheidet, erfährst Du im Aus- und Rückblick zu Hellboy – Call of Darkness.
In Amerika startet der Film unter dem simpleren Titel Hellboy und macht damit direkt klar, dass es keine Fortsetzung der Filme von Guillermo del Toro ist. Stattdessen bekommst Du mit Hellboy – Call of Darkness einen Neustart serviert, der deutlich düsterer und härter angelegt ist. Vielleicht auch schroffer in seiner Bildsprache.
Call of Darkness: Die neuen Gesichter des Hellboy-Reboots
Call of Darkness basiert lose auf drei Comicstories: Darkness Calls, The Wild Hunt und The Storm and The Fury. Neben zahlreichen anderen Gegnern, rückt in den Comics auch die finstere Zauberin Nimue in den Fokus. Sie will die Erde zerstören. Der titelgebende Held Hellboy, ein starker Halbdämon, will das verhindern. Unterstützung bekommt er dabei vom Team des Bureau for Paranormal Research and Defense (B.R.P.D.).
In Hellboy – Call of Darkness schlüpft erstmals David Harbour (Stranger Things) in die Rolle des Halbdämons. Zuvor füllte Schauspieler Ron Perlman diese Rolle in zwei Filmen zufriedenstellend aus. Ein Neustart der Filmreihe bedeutet allerdings auch einen Wechsel bei Crew und Cast. Die Antagonistin Nimue, genannt Blutkönigin, wird von „Resident Evil“-Star Milla Jovovich gespielt. Eine leichte Neuinterpretation erfährt die Figur des Trevor Bruttenholm, eine Art Mentor und Vaterersatz für Hellboy. In den ersten zwei Filmen wurde dieser als herzerwärmender gebrechlicher alter Mann gezeichnet, dargestellt von Leinwandurgestein John Hurt („Alien“). In Hellboy – Call of Darkness übernimmt Ian McShane diese Rolle. Und zumindest im Trailer macht McShane den Eindruck eines abgebrühten Kerls.
Hellboy: Frisches Blut hinter der Kamera
Vor allem hinter der Kamera kocht frisches Blut. Der britische Regisseur Neil Marshall hat in jüngster Vergangenheit immer wieder auch Episoden für die Serien Game of Thrones, Hannibal und Westworld inszeniert. In der Branche hat er sich aber vor allem mit harten Genrefilmstoffen von sich reden gemacht. Sei es beklemmender Horror mit The Descent (2013) oder Endzeit-Action mit Doomsday (2008). Mit dem Segment Bad Seed des Horror-Comedy-Episodenfilms Tales of Halloween (2015), bei dem es um einen menschenfressenden Kürbis geht, hat Neil Marshall allerdings auch bewiesen, dass er Humor und Horror verbinden kann. Laut Screenrant konzentriert sich der Film mehr auf die Horror- und Monsterelemente der Comicvorlage. Die Hellboy-Filme von Guillermo del Toro zeichnet eher ein gewisser Fantasycharme aus.
Am Skript zu Hellboy – Call of Darkness haben vier Autoren gearbeitet. Mike Mignola, Schöpfer des Hellboy-Kosmos, entwickelte mit Andrew Cosby und Christopher Golden eine erste Version des Drehbuchs. Mit Aron Eli Coleiti schrieb er dann die aktuelle Version. Alle vier Autoren sind für ihre federführende Hand bei Erfolgsfranchises bekannt – von Hellboy bis zur TV-Serie Heroes.
Die rechte Hand des Teufels: Ein Rückblick auf das Hellboy-Filmfranchise
Hellboy (2004): Im zweiten Weltkrieg öffnet eine okkulte Splittergruppe der Nationalsozialisten ein Tor in eine andere Dimension. Infolge findet Professor Trevor Bruttenholm (John Hurt) ein dämonisches Findelkind und zieht es groß. Sechzig Jahre später ist Hellboy (Ron Perlman) ein urbaner Mythos und kämpft an der Seite des B.R.P.D. gegen den Magier Rasputin, der nach seiner Schlappe 1944 die Welt erneut in den Untergang stürzen will.
Hellboy II – Die goldene Armee (2008): Um sich gegen die Menschen zu wehren, ließ ein Elfenkönig einst 70 mal 70 mechanische Krieger schmieden, die Goldene Armee. Diese kann nur mit einer Krone kontrolliert werden, die in drei Teile zerbrochen wurde – das alles erzählt eine Legende. In der Gegenwart jagt der Sohn des Elfenkönigs dieser Krone nach, um die Menschheit auszulöschen.
Hellboy Animated – Sword of Storms (2006): Hellboy Animated gehört nicht offiziell zum Kanon der Realfilme. Trotzdem kehren die meisten der Schauspieler als Sprecher für die Produktionen zurück. In Sword of Storms reist Hellboy plus Anhang nach Japan und muss die Welt vor den Sturmdämonen Donner und Blitz beschützen – Dimensionsreisen, Drachen und Zombies inklusive.
Hellboy Animated – Blood and Iron (2007): Hellboy Animated – Blood and Iron beleuchtet in Rückblenden einen frühen Fall von Professor Bruttenholm, Hellboys Ziehvater. Dieser besiegte einst die Vampirin Erzsebet in Transsylvanien. In der Gegenwart taucht die Gräfin erneut auf und hat bei dieser Gelegenheit auch gleich noch die Hexengöttin Hecate im Schlepptau.
Die Inspiration für die Geschichte gehört übrigens zu den Wurzeln des modernen Vampir-Genres. Gräfin Elisabeth Báthory wurde 1611 als Serienmörderin verurteilt. Ihr Aberglaube um die heilende Wirkung von Jungfrauenblut befeuerte die Legendenbildung um die Blutgräfin Bathory.
Dark Worlds und Silverlance (unproduzierte Fortsetzungen): Nachdem die Einspielergebnisse für Die goldene Armee hinter den Erwartungen blieben – 160 Millionen Einspiel vs. 85 Millionen Budget – blieb es Guillermo del Toro auch verwehrt, seine Ideen für den Abschluss der Reihe umzusetzen. In Hellboy III – Dark Worlds hätte sich der Held als Vater von Zwillingen behaupten müssen. Gleichzeitig sollte er sich zu dem infernalen Wesen weiterentwickeln, das im ersten Film angedeutet wird. Im geplanten Spin-off Hellboy – Silverlance hätte der Fischmensch und Gedankenleser Abe Sapien im Mittelpunkt gestanden und die Geschichte um den Elfenprinz aus Hellboy II erforscht. Fans hätten sicherlich beide Filme gern gesehen.
Hellboy: Die Comicvorlage zum Filmfranchise
Autor und Zeichner Mike Mignola hat bis 1994 als Kolorist für Marvel, danach als Zeichner für DC Comics gearbeitet. Mit seiner Eigenschöpfung Hellboy klopfte er beim Verlag Dark Horse Comics an. Mal in Personalunion, mal mit Fremdautoren und Fremdzeichnern erscheinen seit 1994 Hellboys Abenteuer. Das Hellboy Universe ist Mignolas Äquivalent zu den großen Comicuniversen von Marvel und DC. Es beinhaltet zahlreiche Ablegerserien, die alle in der gleichen Kontinuität spielen. Dazu zählt die Serie Abe Sapien um den gleichnamigen Fischmenschen. Die Serie B.R.P.D. um die gleichnamige Behörde zur Erforschung und Bekämpfung paranormaler Phänomene dient bisweilen als Hauptserie. Daneben gibt es zahlreiche Charaktere die entweder nur in Miniserien oder sogar nur in Einzelausgaben (sog. „One Shots“) auftreten. Dazu gehören unter anderem das Frankensteinmonster, der Hexenjäger Sir Edward Grey oder der mechanische Kampfanzug namens Sledgehammer, der die Kraft Gottes in sich trägt.
Mit der Ansage, dass sich die kommende Filmreihe etwas mehr an der Comicvorlage orientiert, auch visuell, darf ein Fünkchen Hoffnung aufflammen, dass Du im April einen heftigen, düsteren und höllisch guten Film zu sehen bekommst. Wir halten Dich auf dem Laufenden.
Freust Du Dich auf den etwas härteren Neustart der Filmreihe? Und welche Hellboy-Stories sollten noch dringend verfilmt werden? Fandom bitte in die Kommentare.