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[Hands on] Pulse- Lichtsprecher bringen die musikalische Erleuchtung
Glühbirnen gelten gemeinhin nicht unbedingt als Hightech-Innovation. Anders ist es, wenn sie nicht nur leuchten, sondern auch Musik abspielen und sich über Dein Smartphone steuern lassen. Genau das versprechen die Bluetooth-Birnen des Smart-Lighting-Spezialisten Sengled. Ob und wie gut die Lichter musizieren, habe ich ausprobiert.
„Licht an, Party“ verspricht der Hersteller. Ob eine stromsparende LED-Glühbirne tatsächlich mit der Sound-Qualität einer kompakten Hi-Fi-Anlage mithalten kann, werde ich an zwei Leucht-Modellen testen: das Standard-Set Sengled Pulse und die Stereo-Leuchte Pulse Solo. Licht an – los geht´s.
Die erste Erleuchtung
Die Glühbirnen des Pulse-bulb-Sets sind mit 400 Gramm und 9 Zentimeter Durchmesser ziemliche Wuchtbrummer. Das ist jedoch einleuchtend, weil sich hinter dem knackig roten Gehäuse allerhand Technik versteckt: 13-Watt starke JBL-Lautsprecher von Harman. Kennzeichnungen am Rand etikettieren die Birnen als Master- und Satelliten-Leuchte. Die Bedienungsanleitung klärt auf: Der Master verbindet sich via Bluetooth mit dem Smartphone, der Satellit empfängt dessen weitergeleitete Signale. Ich schraube die Master-Birne in die E27-Fassung meines Deckenlichts, platziere den Satelliten etwa fünf Meter entfernt in einer Stehlampe und betätige die Hauptschalter zur Stromversorgung – es ward Licht. So weit, so gewöhnlich.
In Null-Komma-Nix mit der Lampe verbunden
Zum Smart Light werden die Pulse bulbs erst durch mein Smartphone. Ist die Master-Lampe an, wird sie binnen weniger Sekunden als Bluetooth-Gerät erkannt und mit meinem Handy gekoppelt. Gesteuert werden Licht und Musik über die Sengled Pulse App, die für Android- und iOS-User kostenlos zu haben ist. Beim Start erhalte ich eine Auswahl der Sengled-Produkte. Ich wähle die klassische Pulse und lande auf einer angenehm schlichten Benutzeroberfläche mit übersichtlichen Features: Licht, Klang, Hauptmenü.
Light DJ: Intuitive Steuerung per App
Jetzt steht der musikalischen Erleuchtung nichts mehr im Weg. Die App unterstützt DLNA, Airplay und die meist-genutzten Musikstreaming-Dienste. Ich starte Deezer und ehe ich mich versehe, schallt es von der Deckenleuchte. Über die App kann ich nun in Prozent-Schritten die Helligkeit dimmen oder das Licht komplett ausschalten, während die Musik von beiden Lampen weiterläuft. Ebenso stufenlos und simpel lassen sich unter dem Reiter „Klang“ die Lautstärke regulieren und Equalizer-Einstellungen für verschiedene Musikgenres vornehmen. Über das Menü können weitere Satelliten hinzugefügt und vorhandene Lampen betitelt werden. Während die Leuchten musizieren, blende ich die Pulse-App aus und kann mit meinem Smartphone anderen Aktivitäten nachgehen.
Licht- und Soundcheck des Leuchtsprecher-Duos
Die 8-Watt-Birnen leuchten in einem angenehm warmen Weiß mit einer maximalen Helligkeit von 600 Lumen. Im Menü gibt es zudem eine Lesezeichen-Funktion, mit der sich die Lampe die zuletzt festgelegte Helligkeit merkt, wenn der Hauptschalter aus- und wieder eingeschaltet wird.
Der erste Eindruck bei der Hörprobe ist ebenfalls erhellend. Die JBL-Speaker liefern einen ausgewogenen Klangteppich. Richtig „Wums“ ist aber nicht dahinter. Die Bässe sind trotz 1,75 Zoll Hi-Fi-Bandbreite etwas schwach. Die Übertragung der gestreamten Musik läuft allerdings ruckelfrei. Als Nebenbeschallung bei der Hausarbeit oder für das Hörspiel zum Einschlafen sind die Bluetooth-Birnen allemal top geeignet. Wer Musik allerdings tiefgehend genießen möchte, sollte zu „richtigen“ Boxen greifen.
Strahlender Einzelkünstler: die Pulse-Solo
Nun zur Solo-Nummer: Die Pulse Single-Leuchte kommt um einiges schlanker daher, passt ebenfalls in E27-Fassungen und ähnelt einem etwas unförmigen Mikrofon. Das Pairing klappt wieder problemlos. Ich stelle in der App auf Pulse Solo um und erhalte eine Bedienoberfläche, bei der Licht und Lautstärke auf einem Screen gesteuert werden können. Die Klangqualität des 1,07‘‘ Hi-Fi-Stereo-Speakers mit 6 Watt Leistung wirkt etwas dünner als das der großen Brüder. Dafür gibt es bei der Lichtqualität und Dimm-Funktion keinerlei Abstriche.
Satelliten für den Surround Sound
Sowohl die Master-Birne als auch die autarke Solo-Leuchte empfangen mein Handy-Signal bis etwa zehn Meter Entfernung. Bis zu sieben Satelliten können über eine Master-Lampe verbunden, gruppiert und gesteuert werden. Wenn Du die Leuchtsprecher in größeren Räumen oder draußen nutzen willst, sind mehrere Klangquellen für einen passablen Surround-Sound definitiv sinnvoll. Die Satelliten sind natürlich auch einzeln erhältlich.
Die Birnen im Spotlight
Die Idee überzeugt, die Umsetzung auch. Die Sengled-Leuchten punkten mit einer soliden Verarbeitung und hochwertigen JBL-Speakern. Sämtliche Funktionen der App laufen reibungslos. Das Licht ist angenehm warm, in kleinen Räumen sind die Pulse bulbs eine musikalische Bereicherung. Um als Party-Gadget zu überzeugen, wäre allerdings ein Farb-Feature cool – und auch ein etwas kräftigerer Sound.