Für eine Virtual Reality-App hat das Start-up Pointreef einen Lost Place in Düsseldorf digital und dreidimensional zum Leben erweckt
Podolski hält einen Fußball in die Kamera mit Vodafone Logo für die Baller League
Auf dem Bild vom DAZN Unlimited-Artikel sind die Fußballstars Erling Haaland, Harry Kane, Kylian Mbappé und Florian Wirtz abgebildet. Von links nach rechts trägt Haaland das hellblaue Trikot von Manchester City, Kane das rote Trikot des FC Bayern München, Mbappé das weiße Trikot von Real Madrid und Wirtz das rote Trikot von Bayer Leverkusen. Die Spieler sind in dynamischen Posen dargestellt, vor einem hellen, himmlischen Hintergrund mit einem angedeuteten Stadion. Unten im Bild befinden sich die Logos von DAZN und der UEFA Champions League.

Graffiti-Kunst als VR-Erlebnis: Pointreef lässt Dich an vergessene Orte reisen

Fast jede Stadt hat sie: ver­bor­gene Orte und zwielichtige Eck­en, in die Du nie frei­willig einen Fuß set­zen würdest. Das Start-up Pointreef erweckt solche „Lost Places“ mit­tels 3D-Laser­scan­ning dig­i­tal zum Leben. Gemein­sam mit der Vir­tu­al-Real­i­ty-Agen­tur a4vr lässt Dich das Team einen geschicht­strächti­gen Ort in Düs­sel­dorf virtuell entdecken. 

Vom Wohnz­im­mer aus in ferne Län­der reisen, his­torische Ruinen ent­deck­en oder in den Tiefen der Welt­meere tauchen – in der virtuellen Real­ität ist nahezu alles möglich. Auch das Düs­sel­dor­fer Start-up Pointreef möchte außergewöhn­liche VR-Erleb­nisse erschaf­fen und ver­misst dafür span­nende Orte Punkt für Punkt mit 3D-Laser­scan­nern. Beim Pro­jekt Under­ground 1288 VR haben sie sich die geschlossene Unter­führung des Wor­ringer Platzes in Düs­sel­dorf vorgenom­men und dessen Hin­ter­lassen­schaften im Auf­trag der Stadt drei­di­men­sion­al digitalisiert.

Abtauchen in die Vergangenheit: Graffiti-Kunst in historischer Kulisse 

Einst war es das Tor zur Stadt, an dem sich Indus­triear­beit­er zum Feier­abend­bier trafen; heute zählt der Wor­ringer Platz in der Nähe des Haupt­bahn­hofes eher zu den zwielichti­gen Eck­en, den Du allen­falls für einen kurzen Besuch bei einem der vie­len Dön­er-Läden auf­suchst. In den 1960er-Jahren sollte eine Unter­führung Fußgängern die schnelle Über­querung dieses Verkehrsknoten­punk­tes ermöglichen. Nach und nach nah­men aber immer weniger Leute die Abkürzung durch den Unter­grund, denn die Unter­führung galt als Dro­genum­schlag­platz und es trieben sich zwielichtige Gestal­ten herum. Die Stadt zog Kon­se­quenz: 1995 wur­den die Roll­trep­pen abgeris­sen und die Unter­führung am Wor­ringer Platz war Geschichte. Kurz vor der Schließung nutzten jedoch zahlre­iche Graf­fi­ti-Kün­stler ihre Chance und die nack­ten Tun­nel­wände als Lein­wand für kreative Kunst­werke. Diese kon­ntest Du lange Zeit nur auf Fotos bestaunen – bis sich Pointreef die vergessene Unter­führung Anfang let­zten Jahres vornahm.

3D Laserscans und HDR-Fotos für die Underground-VR

Aus­gerüstet mit einem 3D-Laser­scan­ner und mehreren Spiegel­re­flexkam­eras hat sich das Team drei Tage lang in die Tiefe begeben – völ­lig isoliert von der Außen­welt und nur darauf fokussiert, auf den Pfaden der Ver­gan­gen­heit eine ein­ma­lige VR-Expe­ri­ence zu erschaf­fen. 8.500 HDR-Fotos (High-Dynam­ic-Range-Bilder) und 32 Scan­po­si­tio­nen später ließen sie diese Dat­en zu einem drei­di­men­sion­alen Abbild der Real­ität ver­schmelzen und set­zten sie mit Unter­stützung der Agency For Vir­tu­al Real­i­ty (a4vr) zu ein­er Vir­tu­al Real­i­ty-App zusam­men. Stets darauf bedacht, die hohe Auflö­sung der einzel­nen Graf­fi­tis beim 3D-Scan­ning zu erhal­ten. So kannst Du nun auch bei näher­er Betra­ch­tung jedes Detail der virtuellen Werke unter die Lupe nehmen und sog­ar die kleinen Mosaik-Kachelun­gen der Wände unter den Graf­fi­tis erkennen.

Die VR-Agen­tur a4vr hat ihr tech­nis­ches Kön­nen übri­gens bere­its mit der 5G-Hyper-Real­i­ty-Expe­ri­ence bewiesen, bei der Dich Voda­fone auf der CEBIT 2018 unter anderem auf den Mond reisen ließ. Auch Pointreef hat bei seinen Pro­jek­ten viele weit­ere Indus­triebrachen und his­torische Kulis­sen drei­di­men­sion­al neu erschlossen. Bei virtuellen Rundgän­gen im dig­i­tal­en Muse­um kannst Du noch mehr Kul­turschätze der Ver­gan­gen­heit und Gegen­wart entdecken.

Welche vergesse­nen Orte würdest Du gerne mal virtuell erkun­den? Wir freuen uns auf Deinen Kommentar.

Bild und Video: Pointreef

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