Gadgets & Wearables
Google-Armband ermöglicht endlich Krebs-Früherkennung
Auch wenn der Begriff E-Health noch gar nicht so lange existiert, dürfte er spätestens seit iOS 8 den meisten von Euch bekannt sein. Doch das Thema E-Health zieht nicht nur im Apple-Universum immer größere Kreise. Auch Google forscht an elektronischen Geräten zur medizinischen Versorgung. Einem Medienbericht der britischen BBC zufolge arbeitet Google an der Entwicklung eines Armbandes, das Bluttests durchführen und damit bestimmte Erkrankungen erkennen kann.
Das soll das Armband können
Mithilfe von Nanopartikeln, die in den Blutkreislauf eingeführt werden, soll das Device die Blutchemie kontrollieren. Sensoren am Handgelenk können die Blutwerte des Trägers ständig überwachen, indem sie die Bewegung der Partikel auswerten. Somit wäre die Hardware in der Lage, rechtzeitig vor Herzinfarkten oder Schlaganfällen zu warnen.
Bereits vor wenigen Monaten berichteten diverse Medien über Googles Kontaktlinsen, die in der Lage sein sollen, den Blutzuckerspiegel über die Tränenflüssigkeit zu messen.
Andrew Conrad, der Leiter des Google Life Science-Teams, entwickelte zuvor einen HIV-Schnelltest. Die Forschungsarbeiten an Nanopartikeln, so betont er, befinden sich jedoch erst im Anfangsstadium. Bis das Produkt marktreif ist, dürften laut Experten noch fünf bis sieben Jahre vergehen.
Health Tracker als Frühwarnsystem
Während Googles Forschungsarbeiten noch weit vom alltäglichen Einsatz entfernt sind, gibt es schon heute ganz andere Technik-Spielereien, welche der Gesundheit zu Gute kommen sollen. Sogenannte Health-Tracker ernmitteln mehr Details über den körperlichen Zustand als bereits etablierte Fitness Tracker. Während Infrarot-Sensoren den Blutstau messen und daraus das Stressniveau des Trägers ermitteln, hören winzige Mikrofone den Herzschlag ab. Außerdem verfügen die Gadgets über spezielle Sensoren, die - laut Hersteller - Lungenkrankheiten und Diabetes vorhersagen, indem sie die dafür verantwortlichen Chemikalien Aceton oder Stickoxide aufspüren. Noch nicht überzeugt? Weitere Sensoren analysieren Laktat- und Harnstoffwerte im Körperschweiß und erkennen dadurch chronisches Nierenleiden frühzeitig.
Kritiker fürchten Hypochonder
So positiv die Entwicklungen im Bereich E-Health zu sein scheinen, so kritisch werden sie von manchen Experten gesehen. Die größte Sorge: Die vom Gerät bereitgestellten Diagnosen könnten Menschen verunsichern und eventuell zu einem Anstieg unnötiger Behandlungen führen.
Während Hersteller ihre Technik bis in den Himmel loben, zweifeln Mediziner außerdem an der Genauigkeit der mit Technik vollgestopften Überwachungs-Tools. Außerdem warnen kritische Stimmen vor Datenmissbrauch, wenn die persönliche Körperanalyse schließlich irgendwo in der Cloud oder im Social Web verschwindet.
Unterm Strich stellt sich doch sowieso die Frage, ob Du deine Gesundheit wirklich elektronischen Gadgets anvertraust oder vielleicht doch lieber Deinen Hausarzt aufsuchst.
Fazit
Die Vorstellung, Armbänder wären in der Lage, frühzeitig auf einen drohenden Schlaganfall oder aufkeimende Krebszellen hinzuweisen, ist beruhigend und befremdlich zugleich. Eine derartige Innovation würde sicherlich einige Bereiche revolutionieren und das ein oder andere Leben retten. Doch wie immer hat auch diese Medaille zwei Seiten: Diagnostiziert das Armband nicht zuverlässig, steigt sowohl die Anzahl unnötiger Arztbesuche als auch die Anzahl besorgter Nutzer. In jedem Fall dürfte es im Jahr 2019 spannend werden.