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Googeln ohne Google? Diese Suchmaschinen sind gute Alternativen
Wer etwas im Internet sucht, der „googelt“. Das mag seit 2004 sogar im Duden festgehalten sein, ist aber nicht in Stein gemeißelt. Denn bei der Frage nach „alternativen Suchmaschinen“ landest Du im Netz mittlerweile viele Treffer. Wer anonymer, gezielter oder für den guten Zweck surfen will, ist mit diesen Google-Alternativen gut aufgestellt.
Google mag die beliebteste Suchmaschine sein, ist aber nicht unantastbar. Der Web-Gigant eckt bei vielen Nutzern an, die ihre Informationen nicht der „Datenkrake“ überlassen wollen. In Sachen Privatsphäre sind die Konkurrenten Bing und Yahoo aber auch keine Musterschüler. Wer anonymer surfen möchte, landet schnell bei Duckduckgo. Doch auch hier gibt es einen Haken: Alle Server befinden sich in den USA. Wenn Dich das stört, könnte die europäische Suchmaschine von Startpage die bessere Wahl sein.
Startpage: Diskrete Suchmaschine mit Google-Sichtschutz
Startpage hat sich den Schutz Deiner Privatsphäre groß auf die virtuellen Fahnen geschrieben. Ein Pluspunkt dabei ist, dass der niederländische Betreiber europäischem Recht und Datenschutzbestimmungen unterliegt. Noch dazu arbeitet Startpage sehr clever: Die Suchmaschine nutzt zwar die Google-Suche, versperrt aber durch seinen Proxy-Service den Einblick in Dein Nutzungsverhalten und stoppt Tracking-Cookies. Damit Suchanfragen nicht durch Dritte abgefangen werden können, unterstützt Startpage zudem SSL-Verschlüsselungen, so dass eine sichere Verbindung zwischen Deinem Browser und den Startpage-Servern hergestellt wird. Wenn Du ausprobieren möchtest, wie gut das funktioniert, kannst Du Startpage nicht nur als Startseite oder Standardsuchmaschine einrichten, sondern auch als kostenlose iOS- und Android-App auf Deinem Smartphone nutzen.
Qwant: Objektive Suchergebnisse in hipper Umgebung
Die Google-Alternative Qwant entstand bereits vor gut sieben Jahren und ist seit 2013 auch als deutsche Version verfügbar. Die Suchmaschine mit französischen Wurzeln wirbt nicht nur mit strengen Datenschutzbestimmungen, sondern auch mit Neutralität und Unparteilichkeit. Das kann diskutiert werden – immerhin ist seit 2014 der Axel-Springer-Verlag an der Suchmaschine beteiligt. Die Ergebnis-Rankings und Sortierungsalgorithmen sollen aber für jeden Nutzer gleich sein. Statt Google Analytics setzen die Macher auf das Analysewerkzeug Piwik, das von der französischen Datenschutzbehörde zertifiziert ist.
Zunehmender Beliebtheit erfreut sich Qwant auch wegen der Optik: Die Suchmaschine ist bunt, auffällig und trotzdem aufgeräumt. In der „Alle“-Ansicht werden Suchergebnisse nach den Rubriken Internet, News und Social sortiert. So erhältst Du mit einer Suche mehr relevante Informationen auf einer Seite. Dass die Suchmaschine in 26 Sprachen verfügbar ist, könnte ein weiterer Grund dafür sein, dass 2016 bereits mehr als 2,6 Milliarden Suchanfragen bei Qwant eingingen.
Wenn die Web-Suche zum Spendenmarathon wird
Grob geschätzt: Wie viele Suchanfragen kommen bei Dir am Tag zusammen? Wenn Du mit jeder Suche etwas Gutes tun könntest, wäre die Welt bestimmt eine bessere – so die Überlegung hinter der deutschen Suchmaschine Benefind. Die Seite stützt sich auf die Suchergebnisse von Yahoo, nutzt aber etwa 70 Prozent der generierten Werbeeinnahmen für Spenden. Laut der Betreiber geht für jede erfolgreiche Suche ein halber Cent an eine gemeinnützige Organisation. Bei der Anmeldung kannst Du festlegen, welche das sein soll und gerne auch mehrere Kandidaten unterstützen. Von Greenpeace, dem SOS Kinderdorf und der Welthungerhilfe bis zu Kaninchenschutz- oder Blasorchester-Vereinen ist für jede Herzensangelegenheit etwas dabei. Die Web-Suche ist für Dich natürlich trotzdem komplett kostenfrei.
Unbubble: Meta-Suchmaschine piekst die Filter-Blase an
Wie der Name anklingen lässt, möchte die Google-Alternative Unbubble die Filterblase platzen lassen und möglichst neutrale Suchergebnisse liefern. Dafür durchforstet die Meta-Suchmaschine „Made in Germany“ unterschiedliche Quellen und extrahiert unter anderem aus Online-Zeitungen, Ratgeber-Portalen, Bilder-Suchmaschinen und Wikipedia relevante Informationen. So sollst Du besser informiert und vor Manipulation geschützt werden. Wie gut das funktioniert, lässt sich diskutieren. Die Betreiber versichern aber, dass Dir beim Surfen niemand über die Schulter schaut. Das heißt: es gibt keine Nutzerstatistiken, keine Datenspeicherung und keine Analysen Deiner Suchanfragen.
Ecosia: Der nächste Baum ist nur eine Web-Suche entfernt
„Wie viele Bäume gibt es auf der Welt?“ – Ecosia kann Dir darauf zwar keine ganz genaue Antwort liefern, dafür aber das gute Gefühl, dass es gerade ein Baum mehr geworden ist. Mit jeder Anfrage über die grüne Suchmaschine leistest Du nämlich einen winzigen Beitrag zur Rettung unseres blauen Planeten. Denn das Berliner Start-up hinter Ecosia nutzt einen Großteil seiner Werbeeinnahmen für Nachhaltigkeitsprojekte in aller Welt. Über 21 Millionen Bäume sollen inzwischen mit Hilfe von mehr als 7 Millionen aktiven Usern bereits gepflanzt worden sein. Die Suchmaschine kannst Du nicht nur als Browser-Erweiterung nutzen, sondern auch mit der kostenfreien Smartphone-App aus dem Google Play- und Apple App Store.
Fazit: Wer suchet, der findet
Es gibt unzählige weitere Google-Alternativen, die auf bestimmte Interessen und Ergebnis-Wünsche zugeschnitten sind. Bücherwürmer finden zum Beispiel bei Bookfinder neuen Lesestoff. Wer schnell viralen Content sucht, landet mit Buzzsumo passende Treffer. Kids surfen über bunte Suchmaschinen wie FragFINN oder Blinde Kuh kindgerecht und sicher.
Wer etwas im Internet sucht, muss sich also nicht immer mit dem Altbekannten zufriedengeben. Die Suchergebnisse können zwar unterschiedlich ausfallen, weil die Algorithmen anders arbeiten, doch viele Alternativen funktionieren ähnlich gut wie Google. Vielleicht probierst Du einfach mal eine Suchmaschine aus, die bislang ein Nischen-Dasein fristete.
Und mit welcher Suchmaschine stöberst Du ab jetzt durchs World Wide Web? Wir freuen uns auf Deinen Tipp und weitere Google-Alternativen!