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Gegenwind für Selfie-Sticks
Es ist ein bisschen wie bei einer Grippewelle. Keiner weiß, wo es herkommt, irgendwann erfasst es das halbe Land und irgendwie will es am Ende keiner gewesen sein: Der Selfie-Stick ist der Touristentrend des letzten Jahres und er scheint seinen Siegeszug ungehemmt fortzuführen. Nun gibt es allerdings Gegenwind aus verschiedenen Richtungen.
Der Selfie-Stick spaltet die Menschheit in zwei Lager: Die einen finden Selfie-Sticks lächerlich und würden sie am liebsten sofort verschwinden lassen. Die anderen haben einen. Dabei kann man ja von den Remote-”Können Sie mal ein Foto von uns machen?”-Geräten halten, was man will, sie erfüllen einen echten Nutzen: Man kann jederzeit und überall ein schönes Foto von sich selbst machen, ohne dabei von anderen abhängig zu sein.
Doch dass die Sticks auch noch für ganz andere Zwecke praktisch sein können, das haben zuletzt einige Teams der englischen Premiere League aufgezeigt. Sowohl Arsenal London, als auch die Tottenham Hotspurs haben sie nämlich aus ihren Stadien verbannt. Der Grund: Die länglichen Metallteile könnten genauso gut als Schlagstock eingesetzt werden. Und für Waffen ist im emotional aufgeladenen Fußballstadion kein Platz. Wie man auf Twitter verfolgen konnte, scheinen einige Fans darüber nicht unglücklich zu sein.
Victory! pic.twitter.com/6qXPr1WGMe
— Liam (@LiamCSWY) January 7, 2015
Festivals als Selfie-Stick-freie Zone
Der Gegenwind kommt aber derzeit nicht nur aus dem Königreich, sondern auch aus dem Land der Musikfestivals. Der Veranstalter von zwei der weltweit größten Festivals, namentlich Coachella und Lollapalooza, verbietet Selfie-Sticks auf seinen Veranstaltungen. Während Lollapalooza, das übrigens diesen Sommer in Berlin und damit zum ersten Mal in Deutschland stattfinden wird, noch ganz generell über “GoPro attachments, selfie sticks, & monopods” spricht, ist Coachella weniger diplomatisch und grenzt “Selfie sticks / Narsisstics [sic]” ganz gezielt aus.
Eine Begründung dafür wurde bisher nicht geliefert. Sie könnte die gleiche wie in der Premiere League sein. Der Fakt, dass aber nicht nur die Sticks, sondern auch explizit GoPros und anderes Equipment zum Selbstfilmen verboten werden, zeigt eher eine generelle Ablehnung der Veranstalter gegenüber diesem neuen Trend. Auf anderen Festivals ist es natürlich durchaus noch erlaubt. Ob das Beispiel dieser großen Player Nachahmer findet, bleibt abzuwarten.
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