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Podolski hält einen Fußball in die Kamera mit Vodafone Logo für die Baller League
Auf dem Bild vom DAZN Unlimited-Artikel sind die Fußballstars Erling Haaland, Harry Kane, Kylian Mbappé und Florian Wirtz abgebildet. Von links nach rechts trägt Haaland das hellblaue Trikot von Manchester City, Kane das rote Trikot des FC Bayern München, Mbappé das weiße Trikot von Real Madrid und Wirtz das rote Trikot von Bayer Leverkusen. Die Spieler sind in dynamischen Posen dargestellt, vor einem hellen, himmlischen Hintergrund mit einem angedeuteten Stadion. Unten im Bild befinden sich die Logos von DAZN und der UEFA Champions League.

Free-D: 3D-Druck gegen moderne Sklaverei

3D-Druck und Sklaverei? Das klingt nach Begrif­f­en aus zwei völ­lig ver­schiede­nen Wel­ten. Das Start-up Free-D bringt sie zusam­men, um unter­drück­ten Frauen und Opfern von Men­schen­han­del den Weg in ein freies Leben zu ermöglichen. Dafür bietet der F-LANE-Final­ist aus Lon­don 3D-Druck-Kurse in Indi­en an. 

Sklaverei existiert nicht nur in Geschichts­büch­ern, son­dern noch immer in vie­len Län­dern der Welt. Vor allem Frauen und Mäd­chen sind vom mod­er­nen Men­schen­han­del bedro­ht. Ohne schulis­che Bil­dung und beru­fliche Per­spek­tiv­en ger­at­en sie in Abhängigkeit, wer­den Opfer von häus­lich­er Gewalt oder krim­inellen Organ­i­sa­tio­nen. Das Lon­don­er Start-up Free-D kämpft seit 2016 dafür, diesen Frauen ein selb­st­bes­timmtes Leben zu ermöglichen – und zwar mit kreativem Handw­erk und 3D-Druck-Technologie.

Moderne Technik im Kampf gegen Menschenhandel

Dass 3D-Druck bei indus­triellen Fer­ti­gung­sprozessen einge­set­zt wird, leuchtet ein. Weniger selb­sterk­lärend ist die Idee, mit der Tech­nolo­gie ein soziales Prob­lem lösen zu wollen. Doch Free-D (abgeleit­et von „freed“ (befre­it) und „3D“) hat einen außergewöhn­lichen Plan. Das Start-up möchte gefährdete Frauen und Opfer von Men­schen­han­del im Umgang mit dig­i­tal­en Tech­nolo­gien schulen, um sie an einen zukun­ftssicheren, langfristi­gen Arbeit­splatz zu brin­gen. Die Kursteil­nehmerin­nen wer­den zu Schmuck­her­stel­lerin­nen aus­ge­bildet. Ihr wichtig­stes Werkzeug ist der 3D-Drucker.

Start in Indien: 3D-Druck gegen die Unterdrückung von Frauen 

Als Test­feld hat das dreiköp­fige Free-D-Team Indi­en auserko­ren. Allein hier sollen 14 Mil­lio­nen Frauen in Sklaverei leben, von denen 40 Prozent auch nach ein­er Befreiung wieder in Abhängigkeit ger­at­en. Warum? Weil die Reha­bil­i­ta­tion­s­maß­nah­men fehlschla­gen oder es gar keine gibt.  Die handw­erk­liche Aus­bil­dung soll den Frauen helfen, diesen Teufel­skreis zu durchbrechen.

Doch im Gegen­satz zu den bei­den Free-D-Grün­dern Kather­ine Prescott und Siavash Mah­davi, die seit Jahren in der Soft­ware- und 3D-Print­ing-Branche arbeit­en, haben die meis­ten Frauen in Indi­en kein­er­lei Erfahrung mit Smart­phones, Tablets und Co. Der Lehrplan sieht deshalb zunächst ein Grund­la­gen-Train­ing vor, um den „dig­i­tal­en Anal­pha­betismus“ zu bewälti­gen und Unsicher­heit­en mit den High­tech-Geräten auszuräu­men. Erst dann begin­nt die handw­erk­liche Aus­bil­dung zur Schmuck-Designerin.

Mit Technik und lokaler Unterstützung in ein neues Leben 

2017 testete das Free-D-Team sein Pro­gramm bere­its mit ein- bis dre­itägi­gen Work­shops. Mit­tler­weile ist in Mum­bai das erste Langzeit­pro­jekt ges­tartet, an dem zehn Frauen teil­nehmen. Um ihre teils trau­ma­tis­chen Erleb­nisse aufzuar­beit­en, erhal­ten sie bei der Schu­lung auch soziale und psy­chis­che Unter­stützung durch lokale NGOs wie Kshama­ta. Mit dem Her­steller Imag­i­nar­i­um kon­nte das Start-up außer­dem die größte 3D-Druck­erei in Indi­en als Part­ner gewin­nen, bei dem die Frauen ihre neun­monatige Aus­bil­dung mit einem Prak­tikum been­den kön­nen. Im Aus­tausch mit anderen lokalen Pro­duzen­ten ver­sucht Free-D, die Bedürfnisse poten­zieller Arbeit­ge­ber zu ver­ste­hen und ihre Anforderun­gen an das Lehrkonzept anzupassen.

3D-Druck-Skills für einen zukunftssicheren Arbeitsplatz 

Einen Busi­ness­plan haben die Grün­der schon aus­gear­beit­et. Die Kurse sollen kün­ftig von Unternehmen finanziert wer­den, die in die Aus­bil­dung ihrer Mitar­bei­t­erin­nen investieren. Denn mit den Schu­lun­gen löst Free-D auch ein Prob­lem viel­er Her­steller, die kein qual­i­fiziertes Per­son­al für ihre 3D-Druck-Pro­duk­tio­nen find­en. Ob Brück­en, Fahrräder oder Sports­chuhe – die Tech­nolo­gie find­et mit­tler­weile in nahezu jed­er Branche Anwen­dung, wodurch der Bedarf an Mitar­beit­ern mit 3D-Druck-Fähigkeit­en steigt. In Mum­bai seien diese Kom­pe­ten­zen vor allem in der Schmuckin­dus­trie gefragt. Langfristig möchte Free-D aber auch außer­halb von Indi­en aktiv wer­den und hat dafür glob­al agierende 3D-Druck-Unternehmen wie Mate­ri­alise oder Shape­ways als mögliche Part­ner im Visier.

Free-D beim Final-Pitch des Start-up-Accelerators F-LANE 

Die Chan­cen, mit ihrem vielver­sprechen­den Konzept auch inter­na­tion­al durchzus­tarten, kön­nten sich am 2. Mai beim finalen F-LANE-Pitch auf der Repub­li­ca in Berlin erhöhen. Als ein­er von fünf Final­is­ten des Start-up-Accel­er­a­tors F-LANE vom Voda­fone Insti­tut wird Free-D seine Geschäft­sidee vor Entschei­dern und Inve­storen der Dig­i­tal­branche pitchen. Auf dieses Event haben sich die Grün­der in den let­zten Wochen mit den vier anderen F-LANE-Final­is­ten Mam­aBird, Breast­IT, Fin­Marie und Doc­to­ry bei einem inten­siv­en Coach­ing vorbereitet.

Kle­in­ster gemein­samer Nen­ner aller Konzepte: Sie fördern Frauen in tech­nol­o­gis­chen Bere­ichen oder bieten Lösun­gen, um das Leben benachteiligter Frauen durch mod­erne Tech­nik zu verbessern. Wie der Final-Pitch bei der Repub­li­ca-Kon­ferenz am 2. Mai aus­ge­ht, erfährst Du natür­lich bei uns.

Hat Free-D Dich schon überzeugt? Schreib uns, ob und warum Du von der 3D-Druck-Idee beein­druckt bist!

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