Podolski hält einen Fußball in die Kamera mit Vodafone Logo für die Baller League
Auf dem Bild vom DAZN Unlimited-Artikel sind die Fußballstars Erling Haaland, Harry Kane, Kylian Mbappé und Florian Wirtz abgebildet. Von links nach rechts trägt Haaland das hellblaue Trikot von Manchester City, Kane das rote Trikot des FC Bayern München, Mbappé das weiße Trikot von Real Madrid und Wirtz das rote Trikot von Bayer Leverkusen. Die Spieler sind in dynamischen Posen dargestellt, vor einem hellen, himmlischen Hintergrund mit einem angedeuteten Stadion. Unten im Bild befinden sich die Logos von DAZN und der UEFA Champions League.

#FEATURISTA – Smart Clothing auf der Berliner Fashionweek

Berlin im Som­mer. Eine Woche lang gibt sich die Fash­ion-Branche auch in der deutschen Haupt­stadt die Klinke in die Hand, feiert sich, stellt die neuen Kollek­tio­nen vor und zeigt die Rich­tung, in die sich Mode entwick­eln wird. Oder wie Car­rie Brad­shaw aus „Sex And The City“ sagen würde: „Ein­mal im Jahr lassen die Frauen die Ver­gan­gen­heit hin­ter sich und schauen erwartungs­froh in die Zukun­ft. Wir nen­nen das Fash­ion Week.“

Das Stadt­bild ist voller schwarz­er Luxu­s­lim­ou­si­nen, die als Fash­ion Week Shut­tle Mod­els, Design­er und vor allem Deutsch­lands C-Promi­nenz zwis­chen den ver­schiede­nen Mod­en­schau- und Party­lo­ca­tions hin- und her­trans­ferieren. Sie sind aber nicht das einzige tech­nis­che High­light, das die Fash­ion Week bere­ichert. Mode, als eine der ganz weni­gen Katalysatoren, über die wir täglich rund um die Uhr mit unser­er Außen­welt kom­mu­nizieren und unseren Stil und unsere Indi­vid­u­al­ität zu trans­portieren ver­suchen, wird mehr und mehr dig­i­tal. Das nen­nt sich dann Wear­able oder Smart Cloth­ing – ist aber in jedem Fall ein ele­mentar­er Bestandteil der Entwick­lung in der Mode, die sich zweimal im Jahr für jede Sai­son wieder neu erfind­en muss.

„Mode heißt ja, sich permanent mit dem Morgen zu beschäftigen.“

Chris­tiane Arp, Chefredak­teurin der Deutschen „Vogue“ und damit dem Zen­tralor­gan der Fash­ion-Branche, find­et, dass jed­er, der am Geschäft mit der Mode teil­nimmt, sich mit dem The­ma „wie klei­den wir uns mor­gen?“ auseinan­der­set­zen muss. Sie erzählt, dass dazu natür­lich ins­beson­dere neue tech­nis­che Aspek­te und Nach­haltigkeit gehören: „Mode heißt ja, sich per­ma­nent mit dem Mor­gen zu beschäfti­gen, und da kom­men wir alle an diesem The­ma nicht vor­bei und soll­ten auch nicht vor­bei kom­men – deswe­gen muss Mode offen sein für alles.“

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Foto: by Michalsky

Wie tief das The­ma Tech­nik sich bere­its in den All­t­ag eines Design­ers geschoben hat, sieht man sehr gut an Michael Michal­sky. Der Berlin­er Top-Design­er, der während der Fash­ion Week nicht nur seine neue Kollek­tion „Per­spek­tive“ vorstellt, son­dern auch 10 Jahre Ate­lier MICHALSKY feiert, ist in dem The­ma bere­its ein alter Hase. Er erzählt mir, dass Tech­nolo­gien für Smart Cloth­ing das „Next Big Thing“ wer­den – vor allem im 3D-Druck. Tech­nolo­gie hat schon jet­zt großen Ein­fluss auf die Mode, und sog­ar den Haute Cou­ture Bere­ich. Michael Michal­sky sel­ber ist diesem Trend natür­lich bere­its eine Nasen­länge voraus. Im Herb­st let­zten Jahres hat ihn die Fir­ma DOOB, eines der führen­den 3D-Tech­nikun­ternehmen, als Cre­ative Direc­tor gewon­nen, im Jan­u­ar zur Fash­ion Week gab es die erste 3D-Kun­stausstel­lung. Seine Vision der Zukun­ft der Mode sieht so aus: „Ich inter­essiere mich immer für neue Tech­nolo­gien, Darstel­lungs­for­men und Mate­ri­alien und pro­biere gerne neue Dinge aus. Was aktuell noch nach Zukun­ftsmusik klingt, wird ein­mal die Mode, aber auch unser kom­plettes Leben umkrempeln.”

Ready-To-Wear-Mode

Aber was heißt das exakt? 3D-Druck­er, klar. Auf ihre Fähigkeit­en opti­mierte Mode, die man sich zu Hause maßschnei­dern lassen und dann aus­druck­en kann. Da bekommt Ready-To-Wear gle­ich eine ganz neue Bedeu­tung. Solar auflad­bare Fash­ion, die als Akku für Smart­phones fungiert. Aber auch tech­nis­che Inno­va­tio­nen, die man während der Fash­ion Week zum Beispiel auf der #Fash­ion­tech, erleben kann. Die Kon­ferenz über die Zukun­ft der Mode find­et im Kühlhaus Berlin im Rah­men der Pre­mi­um Messe statt. Hier tre­f­fen Tech­nik-Nerds auf Fash­ion-Vic­tims. Und es gibt viel zu entdecken.

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Da wäre zum Beispiel Elek­tro­Cou­ture. Unter dem Slo­gan „Fash­ion­tech goes Prêt-à-Porter“ entste­hen hier Wear­ables wie „Stargaz­er“. Das nach­haltige Pro­jekt der Designer­in Anja Dra­gan wurde bere­its mit Preisen über­häuft. Durch die Möglichkeit­en des Laser­cut­ters kön­nen winzige Details, zum Beispiel hauchzarte Illus­tra­tio­nen divers­er Kün­stler auf Klei­dungsstücke trans­portiert wer­den. Die näch­ste Stufe nach Dig­i­tal- und Sieb­druck ermöglicht Effek­te ein­er Gravur auf Kleidungsstücken.

Oder „Inforce Yoga“, eine Lin­ie der Mod­edesigner­in Lilien Sten­glein. Die mit Hil­fe von Dig­i­tal­cut­tern und 3D-Druck­ern ent­standene Fit­ness-Kollek­tion beste­ht zu 99% aus Sil­ber­stof­fen und sind damit zum einen extrem hautverträglich, zum anderen aber vor allem auch per­fekt für Sport: Sie reflek­tieren die Kör­per­hitze, wirken gle­ichzeit­ig geruch­sneu­tral­isierend und schützen den Kör­p­er vor elek­tro­mag­netis­ch­er Strahlung.

Die Schön­heit der Natur in die Mode zu über­tra­gen ist das Ziel von Designer­in Lina Was­song. In ihren Ambi­ence-Rock sind 24 Lichter inte­gri­ert, die per Zufalls­gen­er­a­tor Licht­spiele insze­nieren, während im Innen­fut­ter ver­bor­gene Laut­sprech­er natür­liche Geräusche wie Tier­laute, Flussrauschen oder das Rascheln von Baumkro­nen abspie­len. Ein Rock wie ein Abend in der Däm­merung auf ein­er Waldlichtung.

Die Kollek­tion „Future Cities“ der Designer­in Manu Varas bringt mit einem Dekor aus LED-Lam­p­en die Klei­dung zum Leben. Über die Leucht­en kön­nen ver­schieden­ste Blu­men in man­nig­falti­gen Far­ben zu jed­er Jahreszeit passend auf das Klei­dungsstück gebracht wer­den. Diese bunt strahlende Mode, die sich an der Schön­heit opu­len­ter englis­ch­er Gärten ori­en­tiert, ist übri­gens das erste Wear­able, das voll­ständig in ein­er herkömm­lichen Waschmas­chine gewaschen wer­den kann.

Das Start­Up WLS (Wear­able Life Sci­ence) evo­lu­tion­iert Sportk­lei­dung als logis­che Ergänzung zur Entwick­lung des men­schlichen Kör­pers und den Extremen der Natur. Ihre Ante­lope Active-Sports­wear basiert auf dem Prinzip der elek­trischen Muskel­stim­u­la­tion und ver­stärkt damit die Effizienz ein­er Train­ing­sein­heit enorm. WLS bringt diese Tech­nolo­gie, die bis­lang auss­chließlich sta­tionär – wie beispiel­sweise in einem Fit­ness-Club – anwend­bar war, in den Lifestyle-All­t­ag und auf die Straße.

Zeig mir Deine Kleidung und ich sag Dir wie Du Dich fühlst

Die aus New York stam­mende Wear­able Tech­nol­o­gy Designer­in Birce Ozkan und die New Media Kün­st­lerin Bet­ty Quinn haben dage­gen eher einen ganzheitlichen Ansatz. Über einen kinetis­chen EEG Sen­sor wird der Med­i­ta­tions- und Entspan­nungslev­el des Trägers ermit­telt und trans­portiert diesen an einen Rock, der die entsprechende Stim­mung optisch adap­tiert. Etwa über die Flügel eines überdi­men­sion­alen Schmetter­lings. Qua­si Eso­terik für den Klei­der­schrank. Ich per­sön­lich fände es ja inter­es­san­ter, meine Gedanken beim Anblick bes­timmter Men­schen auszule­sen und mein Kleid dann Botschaften á la „Geh bess­er weit­er“ oder „Hier gibt es nichts zu holen“ aussenden würde. Gerne auch in Form eines possier­lichen Tieres. Ein Stink­ti­er vielleicht.

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Richtig glänzend wurde es dann aber doch noch mal, und zwar bei minx by Eva Lutz. Auf ihrer Show stolzierten die Mod­els – unter ihnen „Germany´s Next Topmodel“-Finalistin Ele­na Car­riére – in einem weißen Traumk­leid über den Run­way, bei dem der Rock von innen beleuchtet wirk­te. Ein Cin­derel­la-Kleid, das wei­thin strahlend meine Ankun­ft ankündigt, ist auf jeden Fall etwas, das in meinem Klei­der­schrank nicht fehlen darf.

Und so geht sie zu Ende, die Fash­ion Week Spring/Summer 2017. Es ist zu spüren, dass das The­ma Smart Cloth­ing kein Nis­chen­bere­ich mehr ist, der von ein paar Fan­tas­ten mit zu viel Freizeit völ­lig ohne Chance auf Mark­treife mehr so als Hob­by betrieben wird, son­dern dass sie ein ganz zen­traler und rel­e­van­ter Aspekt für die gesamte Zukun­ft des Mark­tes ist. Ich freue mich also bere­its auf die näch­ste Fash­ion Week im Jan­u­ar 2017 – ich bin sich­er, dass die Wear­able-Szene dann einen weit­eren sig­nifikan­ten Schritt gemacht haben wird und wir uns bald schon alle im All­t­ag mit kom­mu­nizieren­der Klei­dung umgeben wie heute mit unseren Smart­phones.

Bis bald, ihr Fashion-Tekkis.

Eure Marie

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