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Faltbare Smartphones und Mixed-Reality-Brille: Das war der Mobile World Congress 2019
Auf dem Mobile World Congress 2019 in Barcelona wurden dieses Jahr die neuen Smartphones für 2019 eingeläutet und spannende Technologien vorgestellt. Von den sehnlichst erwarteten Falt-Smartphones von Huawei und Samsung über ungewöhnliche Smartphone-Konzepte von LG und Energizer bis hin zur Mixed-Reality-Brille von Microsoft haben wir für Dich die Highlights zusammengefasst.
Was es auf dem Mobile World Congress 2019 in Barcelona voraussichtlich zu sehen gibt, haben wir Dir bereits vor Messestart in einem Beitrag zusammengefasst. Nun ist die Messe rund um das Thema Mobile zu Ende gegangen und es stellt sich die Frage, ob die Erwartungen erfüllt wurden. Die schnelle Antwort: ja. Vor allem bei den Smartphones haben die Hersteller interessante Konzepte vorgestellt.
Die faltbaren Smartphones von Huawei und Samsung
Kaum ein Thema beherrschte die mobile Technikwelt in den vergangenen Monaten so sehr wie faltbare Smartphones. Die Gerüchteküche lief heiß und eine Spekulation jagte die nächste. Auf dem diesjährigen MWC haben die beiden Big Player Huawei und Samsung endlich ihre Geräte mit dazugehörigen Falt-Konzepten ganz offiziell vorgestellt.
Samsung präsentierte auf der Messe stolz das Galaxy Fold, welches nach dem Prinzip eines Buches funktioniert: Im zusammengeklappten Zustand kann das Smartphone über ein 4,58-Zoll-Display bedient werden, das sich aufgrund seines extrem schmalen Formats wohl eher zum Ausführen von Grundfunktionen eignet. Klappst Du das Gerät auf, wechselt die Anzeige auf den innenliegenden 7,3-Zoll-Bildschirm. Lediglich die opulente Notch in der rechten oberen Ecke sorgt für Kritik, da sie dem Bildschirm die Symmetrie raubt. Angetrieben wird das Samsung Fold mit einem Snapdragon 855 von Qualcomm, dem High-End-Prozessor 2019.
Heute entfaltet sich die Zukunft. Wir präsentieren: Das Samsung #GalaxyFold. #SamsungEvent Mehr erfahren: https://t.co/zmh55r9k4S pic.twitter.com/VkTWmUJqeh
— Samsung Deutschland (@SamsungDE) February 20, 2019
Während Samsung also mit zwei Bildschirmen arbeitet, setzt Huawei auf ein einzelnes acht Zoll Display, das nach Außen auf- und zugeklappt wird. Damit erinnert das Mate X genannte Mobile Device an ein Tablet, das in der Mitte einfach zusammengefaltet werden kann. So lässt es sich wie ein handelsübliches Smartphone auch zusammengeklappt uneingeschränkt nutzen. In diesem Zustand misst das Display immer noch stolze 6,6 Zoll. Damit das Display schön aufgeräumt aussieht, setzt Huawei die Kamera in eine Art Seitenleiste des Geräts. Bei dem Mate X kommt der hauseigene Prozessor Kirin 980 zum Einsatz.
#DasDisplaywunder. Jetzt mehr Infos unter ?https://t.co/BuvL0ZE5Cp pic.twitter.com/ccjZ9gJiHZ
— HUAWEI Mobile DE (@HuaweiMobileDe) February 24, 2019
Das klingt zwar alles schön und gut, der Preis von rund 2.000 Euro je Gerät weist eventuell aufkommende Euphorie allerdings schnell in die Schranken. Den Massenmarkt werden die Geräte somit in absehbarer Zeit wahrscheinlich nicht für sich erobern können.
LG V50 ThinQ: Top-Smartphone mit optionalem Klappbildschirm
LG versprach bereits im Vorfeld einen großen Auftritt und lieferte tatsächlich mit zwei Power-Smartphones ab. Mit dem V50 Thin Q bringt der Hersteller sein erstes Gerät mit 5G-Funktionalität an den Start und zählt damit neben Samsungs Galaxy S10, Huaweis Mate X und Xiaomis Mi Mix 3 zu den Pionieren der 5G-Smartphones.
Auf der technischen Seite ist das Gerät mit einem großzügigen 6,4-Zoll-OLED-Display ausgestattet, das in QHD+ (3.120 x 1.440 Pixel) auflöst. Die Weitwinkel-Hauptkamera ist mit drei Linsen üppig ausgestattet: Eine 16-Megapixel-Linse (f/1.9 Blende) ermöglicht Weitwinkelaufnahmen, während die 12-Megapixel-Linse (f/1.5 Blende) für eine normale Brennweite zuständig ist und eine weitere 12-Megapixel-Linse (f/2.4 Blende) einen zweifachen optischen Zoom ermöglicht. Die Selfie-Kamera ist mit einer acht-Megapixel- (f/1.9 Blende) und einer fünf-Megapixel-Linse (f/2.2 Blende) ausgestattet.
Das eigentlich interessante Gimmick des V50 ist allerdings die optionale „Falttechnik“. Komplett ist die Euphorie der faltbaren Smartphones nämlich nicht an LG vorbeigegangen, weshalb der Hersteller eine ganz eigene Interpretation der Technik anbietet: Ein zweiter Bildschirm kann mithilfe einer speziellen Hülle an das Gerät angehängt werden und als Second Screen genutzt werden. Beispielsweise dient es bei Spielen als Spielecontroller oder dient als Foto-Vorschau in der Kamera App. Natürlich lassen sich darauf auch einfach Apps parallel zum Hauptbildschirm ausführen. Was nicht ganz so cool ist: Der optionale Bildschirm besitzt keinen eigenen Akku und zieht sich den nötigen Strom aus dem Smartphone.
LG G8: Top-Smartphone mit Gestenerkennung
Das zweite High-End-Smartphone G8 unterscheidet sich rein von der verbauten Hardware kaum vom V50. Die eigentliche Innovation liegt hierbei aber auch auf der Gestensteuerung und neuer Entsperrtechnik. Ein spezieller Sensor in der Frontkamera erkennt Handbewegungen, mit denen Du Grundfunktionen ausführen kannst, wie Apps wechseln, zwischen Musiktiteln navigieren, Screenshots machen und die Lautstärke regeln. Ob es sich dabei um eine Funktion handelt, auf die die Welt gewartet hat sei mal dahingestellt. Etwas praktischer könnte die Entsperrung mit der Handfläche sein: Hierzu hältst Du einfach Deine Handfläche vor die Frontkamera um Zugriff zu erhalten. Vor allem wenn das Smartphone flach auf dem Tisch liegt, könnte diese Entsperrmethode praktischer sein, als ein Finger- oder Gesichtsscanner.
Wow, what an exciting evening! Two ground breaking devices from @LGUSAMobile. Our first 5G handset #V50Thinq and the first phone @sprint with Hand ID and Crystal Sound OLED #G8ThinQ. Stay tuned closer to launch for pricing & availability. #MWC2019 pic.twitter.com/j3oD7E2q8k
— LG (@SellWithLG) February 25, 2019
Laut LG sollen die Geräte noch in der ersten Jahreshälfte auf dem Markt erscheinen. Nähere Infos dazu oder zum Preis gibt es bisher allerdings nicht.
Energizer P18K Pop: Smartphone mit extremen 18.000 Milliamperstunden-Akku
Ein ziemlich kurioses Smartphone-Konzept verfolgt der Batterie-Hersteller Energizer mit dem P18K Pop. Ein 18.000 Milliamperestunden fassender Akku steckt hier unter der Haube und soll für satte 50 Tage Standby-Zeit sorgen. Bei normaler Nutzung hält der Akku immerhin eine ganze Woche durch. Dahinter steckt aber leider keine revolutionäre Technologie, sondern einfach nur ein extrem dicker Akku. Mit einer Höhe von drei Zentimetern und einem Gewicht von 470 Gramm zählt das Gerät damit wohl zu den klobigsten Smartphones aller Zeiten. Immerhin kann es auch als Powerbank für andere Smartphones verwendet werden.
Meet the smartphone with the biggest battery on the market #P18KPop ??
#energizer #longlastingphoneshttps://t.co/tTTQVO1pWX pic.twitter.com/c44K9XHTZZ— Energizer Mobile (@energizermobile) February 14, 2019
Auf technischer Ebene bewegt sich das P18K Pop im soliden Mittelklassebereich: Eine Triple-Kamera ermöglicht Weitwinkel-Aufnahmen und Bokeh-Effekt, während ein Achtkernprozessor von Mediatech für Power sorgt. Sechs Gigabyte Arbeitsspeicher und 128 Gigabyte Speicherplatz runden die Hardware ab.
Das Gerät soll Mitte des Jahres für 600 Euro im Handel erhältlich sein.
Microsoft Hololens 2 mit überzeugender Mixed Reality-Technologie
Für viel Gesprächsstoff auf dem Mobile World Congress sorgte die Hololens 2 von Microsoft. Während das erste Modell auf technischer Ebene mehr enttäuschte als überzeugte und deshalb schnell von der Bildfläche verschwand, macht die zweite Generation einen deutlich besseren Eindruck.
Die Augmented Reality-Brille ermöglicht es, digitale Inhalte in die reale Umgebung einzufügen und damit zu interagieren. Microsoft nennt diese Technik Mixed Reality. Zwei hochauflösende 2K-Displays sorgen dabei für eine scharfe Darstellung der Objekte, bei einem doppelt so großen Sichtfeld als beim Vorgängermodell. Kameras am Headset verfolgen die Bewegungen der Hände des Nutzers, womit Du ganz intuitiv mit digitalen Gegenstände interagieren und diese Beispielsweise greifen, schieben oder halten kannst. Laut heise.de, die das Gerät vor Ort getestet haben, funktioniert diese Interaktion vorbildlich zuverlässig. Gesteuert wird per Sprachassistentin Cortana.
Bei der Hololens 2 handelt es sich übrigens um eine Business-Anwendung, die beispielsweise in den Bereichen Ingenieurswesen oder der Chirurgie eingesetzt werden könnte. Bei einem Preis von rund 3.000 Euro wohl auch nur für die wenigsten Privatanwender interessant.
Falls Du die Hololens 2 jedoch in Deinem Unternehmen einsetzten möchtest, kannst Du sie bereits bei Microsoft offiziell vorbestellen.
Brandneue Laptops von Huawei
Ebenfalls interessant waren die Neuvorstellungen dreier Laptops aus dem Hause Huawei: Das Matebook 13 wurde auf dem MWC erstmals in Europa vorgestellt. Zusammen mit dem Matebook 14 und der zweiten Generation des Matebook X Pro.
Das Matebook 13 wird mit einem i5 oder i7 Prozessor, 8 Gigabyte RAM und einem internen SSD-Speicher von 512 Gigabyte erhältlich sein. Das 2K-Display löst mit 1.440 x 2.160 Pixel auf und soll auch als Touchscreen-Variante erscheinen. Das etwas größere Matebook 14 wird ausschließlich mit einem i7 Prozessor erhältlich sein und ebenfalls ein 2K-Display besitzen.
Das neue HUAWEI Matebook mit atemberaubendem FullView Display, dem bekannt schnellen Quick Charge, HUAWEI Share zum einfachen Austausch von Daten und verbessertem Fingerabdrucksensor für mehr Sicherheit.
EINFACH. MEHR. DISPLAY.
Mehr erfahren ? https://t.co/zjFCXZe3pn#HUAWEI pic.twitter.com/uoIIbeWhlC— HUAWEI Mobile DE (@HuaweiMobileDe) February 25, 2019
Das Spitzenmodell Matebook X Pro wird ebenfalls mit einem i7 Prozessor ausgestattet sein und eine 3K-Bildschirmauflösung von 2.000 x 3.000 Pixeln besitzen. Bei der Grafikunterstützung kommt eine NVIDIA GeForce MX150 zum Einsatz.
Wie viel die Laptops kosten sollen ist zwar noch nicht bekannt, aber unabhängig davon wird sich Huawei damit allerdings endgültig im Markt der Laptops etablieren.
Vodafone kündigt Kooperation für vernetzte Fahrzeuge an
Zu guter Letzt verkündeten die Mobilfunkbetreiber Vodafone und AT&T auf dem MWC eine Zusammenarbeit für die Entwicklung einer Technologie für vernetzte Fahrzeuge in Nordamerika, Europa und Afrika.
Ziel der Kooperation ist es, mithilfe des gigaschnellen 5G Mobilfunknetzes und dem Internet of Things die Sicherheit im Straßenverkehr zu erhöhen, das Unterhaltungsangebot im Auto zu verbessern und autonome Fahrzeug-Technologien voranzutreiben. Mehr zum Thema kannst Du in diesem Beitrag nachlesen.
Hersteller erfüllen Erwartungen und überraschen
Das waren sie – die Highlights des MWC 2019 in Barcelona, die bereits im Vorfeld inoffiziell für Gesprächsstoff sorgten. Vor allem die Umsetzung der ersten gezeigten Smartphones zum Falten zählten zu den absoluten Hinguckern der Messe. LG stellte interessante Konzepte wie Gestensteuerung und Entsperrung per Handfläche vor, deren Nutzen vor allem Geschmackssache sein dürfte. Und auch Microsoft hat mit der zweiten Generation der Hololens gezeigt, welche Möglichkeiten die Zukunft der virtuellen Realität bringt.
Was ist Dein persönliches Highlight des MWC 2019? Lass es uns in den Kommentaren wissen.