Digital Life
Facebook: Recruiting by Zuckerberg
Ähnlich wie einst Apple-Großmeister Steve Jobs verdient Facebook-CEO Mark Zuckerberg auf eigenen Wunsch jährlich nur einen einzigen Dollar. Ob er sich von dieser PR-wirksamen Bescheidenheit einen geschärften Blick fürs Wesentliche erhofft? Im Rahmen des Mobile World Congress’ gab Zuckerberg nun zumindest einen Einblick in die Mitarbeiter-Philosophie seines Unternehmens.
„Ich würde eine Person nur dann einstellen, wenn ich auch selbst für sie arbeiten würde“, so fasst der 30-jährige New Yorker seine Auswahlkriterien zusammen. Dass er sich sein Unternehmen mit diesem strengen Grundsatz zwangsläufig klein hält, ist Zuckerberg natürlich nicht nur bewusst, sondern wird auch von ihm intendiert: „Für mich ist es das Allerwichtigste, ein so kleines Team wie möglich zu haben. Große Unternehmen sind viel zu aufgebläht“, gab er während der Fragerunde an. In der Praxis sieht das dann so aus: Hinter dem von 1,39 Milliarden Menschen genutzten Netzwerk stehen letzten Endes nicht einmal 10.000 Mitarbeiter. Birgt das Probleme?
Zuckerberg gesteht ein, dass das Einstellen neuer Mitarbeiter durchaus eine Herausforderung für den Konzern darstelle, da die Masse an Arbeit die Anzahl an Mitarbeitern gerne mal übersteige. Dies führe wiederum dazu, dass Arbeitskräfte eingestellt würden, die nicht immer die beste Wahl für die zu vergebene Stelle seien. Dennoch verteidigt der Multimilliardär seine zuvor zitierte Personal-Strategie: „Ich denke, diese eine Regel hat mir bisher gute Dienste erwiesen.“
„Man bekommt oft zu hören, dass man zu wenig Erfahrung habe.“
2004 schufen Zuckerberg und einige Harvard-Kommilitonen mit Facebook das seit Jahren populärste soziale Netzwerk. Während des Kongresses betonte er, dass es für junge, innovative Menschen das Wichtigste sei, das Vertrauen in sich selbst zu bewahren. „Man bekommt oft zu hören, dass man zu wenig Erfahrung habe, um große Dinge umzusetzen. […] Als ich Facebook gegründet habe, war ich 19 Jahre alt.“ Und der Rest ist Geschichte.
Weitere Fragen gab es unter anderem zur Zusammenarbeit mit Regierungen im Bezug auf größere Zensureingriffe. Der CEO verteidigte die bisherige kooperative Einstellung seines Unternehmens und gab an, dass man zwar versucht sei, möglichst vielen Menschen eine Stimme zu geben, sich aber dennoch an die jeweiligen Gesetze der entsprechenden Länder halte. Volksverhetzung, Terrorismus und Gewalt habe auf Facebook nach wie vor nichts zu suchen.
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