Eltern-Ratgeber digital
Eltern-Ratgeber digital: Praktische Apps für Kinder im Nahverkehr
Allein unterwegs mit Bus und Bahn. Wenn Dein Kind flügge wird und den öffentlichen Nahverkehr ohne Begleitung nutzt, muss es sich allein zurechtfinden. Genau dabei können praktische Apps helfen, sodass die Kids immer sicher ankommen.
Mit den folgenden Apps und Services weiß Dein Kind jederzeit ganz genau, wo es sich gerade befindet, wie es am besten ans Ziel kommt und kann Dich per Knopfdruck kontaktieren, wenn es Hilfe benötigt.
VBB jump: Speziell für Kinder entwickelt
Der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg macht mit der App VBB jump den Anfang, denn dies ist die erste ÖPNV-App (öffentlicher Personennahverkehr), die speziell für Kinder entwickelt wurde. Damit sollen sich Kinder spielend einfach, aber eben auch sicher im öffentlichen Nahverkehr bewegen können. Gemeinsam mit Deinem Kind kannst Du insgesamt acht Ziele hinterlegen, benennen und bebildern. Das könnten zum Beispiel die Schule, das Zuhause, das Freibad oder die Adresse von Oma und Opa sein. Dank Standortzugriff kann VBB jump automatisch die schnellste Verbindung ermitteln und kindgerecht anzeigen. Bei der Einrichtung fragt VBB jump auch nach mindestens einem Helfer-Kontakt, falls Dein Kind unterwegs Hilfe benötigt. Hier kannst Du Deine eigene und weitere Nummern angeben, damit Dein Kind jederzeit eine Bezugsperson erreichen kann. Per SMS bekommst Du dann automatisch den aktuellen Standort Deines Kindes sowie den Füllstand des Smartphone-Akkus zugeschickt.
Im Alltag funktioniert VBB jump im Prinzip wie eine Navi-App für Erwachsene, nur eben viel einfacher. Die gespeicherten Ziele liegen auf dem Startbildschirm und warten nur darauf, dass Dein Kind eins antippt. Anschließend zeigt die Smartphone-App die schnellste Nahverkehrs-Verbindung an. Und auf Los geht’s los. Der Los-Button startet die Schritt-für-Schritt-Navigation inklusive Dauer der Fahrt.
Auf dem Display erscheint dann zum Beispiel „Laufe zur Station Lindenberger Str. (Berlin). Der Bus 150 fährt: 11:10. Der Weg dauert: 2 Minuten.“ Als nächstes „Bus 150 – Steige in Bus 150 Richtung U Osloer Str. Bus 150 kommt: 11:10+3.“ Dank Echtzeit-Informationen weiß Dein Kind sofort, dass der Bus drei Minuten Verspätung hat. Im Bus angekommen, fasst VBB jump alle wichtigen Fahrt-Infos zusammen: „Bus 150 – Steige aus an Station S Schönholz (Berlin). Kommt nach Station Frühlingstr. (Berlin). 9 Stationen (12 Minuten) + 3 Minuten Verspätung.“ So kann sich Dein Kind ganz entspannt ans Ziel chauffieren lassen.
Für Kinder, die sich im Nahverkehrs-Netz des Verkehrsverbunds Berlin-Brandenburg bewegen, ist VBB jump eine sinnvolle App. Bislang ist sie nur für Android erhältlich, soll aber bis Ende des Jahres auch für iOS-Geräte verfügbar sein.
Deutschlandweite Alternative: Google Maps Shortcuts
Für alle, die nicht im VBB-Gebiet leben, gibt es mit Google Maps für Android und iOS eine hilfreiche Alternative. So kannst Du auf dem Smartphone Deines Kindes zum Beispiel sogenannte Shortcuts hinterlegen. Dann befinden sich wichtige Ziele bereits auf dem Startbildschirm. Dein Kind braucht dann zum Beispiel nur auf das Maps-Icon mit dem Namen „Zuhause“ zu drücken und schon startet die Navigation mit dem vorher ausgewählten Verkehrsmittel.
Solche Shortcuts lassen sich unter Android ganz einfach als Widget einrichten. Dazu einfach einen leeren Bereich des Startbildschirms gedrückt halten und das Symbol Widgets auswählen. Anschließend wählst Du Maps aus und dann Routenplaner. Dort kannst Du sowohl das Reiseziel als auch das bevorzugte Verkehrsmittel auswählen und den Shortcut benennen. Das fertige Symbol liegt nach dem Speichern auf dem Startbildschirm. Dein Kind braucht es bloß anzutippen und bekommt die schnellste Route per Google Maps angezeigt.
Bei einem iPhone lassen sich die Shortcuts ebenfalls einrichten. Dazu wischst Du auf dem Sperrbildschirm von links nach rechts bis eine Auflistung von Widgets erscheint. Dort scrollst Du ganz nach unten auf Bearbeiten und tippst dann auf Hinzufügen. Wähle anschließend Google: Fahrzeiten aus und schließe mit Fertig. Du kannst Adressen für Zuhause und Arbeit hinterlegen und auch noch drei zusätzliche Ziele individuell festlegen.
Praktisch ist bei Google Maps auch die neue Funktion zum Teilen des Standorts. So kann Dein Kind Dir seinen Standort live während der Fahrt freigeben und Du weißt, dass alles in Ordnung ist.
Ist es sinnvoll, den Standort des Kindes zu überwachen?
Mit einem Smartphone hast Du viele Möglichkeiten, um jederzeit zu sehen, wo sich Dein Kind gerade befindet. Bedenke jedoch, dass Deinem persönlichen Sicherheitsgefühl auch die Privatsphäre Deines Kindes gegenüberstehen kann. Gerade im Teenager-Alter können Ortungs-Apps schnell das Gefühl vermitteln, auf Schritt und Tritt überwacht zu werden. Wichtig ist, dass Ihr Euch wohlfühlt und das Thema offen besprecht. So kommt Ihr zur für Euch besten Lösung, die sowohl Deine Interessen als auch die Deines Kindes berücksichtigt.
Wie gehst Du vor, damit sich Dein Kind im Nahverkehr gut zurechtfindet? Schreib uns Euren Fahrplan in die Kommentare.