Eltern-Ratgeber digital
Eltern-Ratgeber digital: Apps & Kinder- und Jugendschutz
Genauso wie in anderen Medien, finden sich auch bei Apps Inhalte, die für Kinder und Jugendliche nicht geeignet sind. Die Rede ist von gewalthaltigen oder pornografischen Darstellungen innerhalb von Apps. Die Nutzungsbedingungen sowohl des Apple App-Stores als auch von Google Play stellen klar heraus, dass diese Inhalte von ihnen nicht geduldet werden. An die App-Entwickler stellen sie die Anforderung, ihre Apps nach bestimmten Kriterien (die allerdings nicht öffentlich einsehbar sind) für verschiedene Altersgruppen zu empfehlen. Im Apple App-Store zum Beispiel wird die Altersempfehlung neben der App angezeigt.
Der Ansatz ist gut, aber derzeit wird nicht kontrolliert, wie alt der User ist, der auf eine 17+-App zugreifen möchte. Bei Windows verfügen die Apps zwar über eine Altersfreigabe, diese ist jedoch nicht öffentlich einsehbar. Der Google Play Store schreibt keine konkreten Altersempfehlungen aus. Jedoch sind hier die Apps nach verschiedenen inhaltlichen Kriterien gefiltert und durch verschiedenen Stufen (Bsp.: „niedrige Stufe“, „mittlere Stufe“, etc.) ausgewiesen.
Kinder vor problematischen Inhalten schützen
Apps melden
Da die Thematik aus der Sicht des Jugendschutzes immer noch sehr neu ist, hat sich in Deutschland unter den offiziellen Aufsichtsbehörden noch keine Zuständigkeit etabliert, die sich um eine Altersempfehlung für Apps kümmert. Ansprechpartner bei problematischen App-Inhalten sind die Anbieter der Plattformen selbst. Man kann z.B. innerhalb des App-Stores Anwendungen als unangemessen melden.
ESRB - Entertainment Software Rating Board
Das amerikanische Entertainment Software Rating Board (kurz: ESRB) bewertet eigentlich Computerspiele nach deren Eignung für Kinder und Jugendliche. Da die meisten Apps aus den USA stammen, nimmt sich das ESRB seit kurzem auch Apps an. So haben zumindest die amerikanischen Apps, wie z.B. Angry Birds oder Temple Run eine offiziell geprüfte Altersbeschränkung. Diese kann man auf www.esrb.org oder mit Hilfe der ESRB-App für jede einzelne Anwendung erfragen. Nachteil: die Website ist auf Englisch und man muss sich erst mit dem Ratingsystem vertraut machen.
Kindersicherung einrichten
Um Kindern vor Inhalten zu schützen, die sie verstören könnten (und davor zu bewahren in Kostenfallen zu tappen etc.), gibt es für die unterschiedlichen Betriebssysteme verschiedene Möglichkeiten – hier werden nur die drei gängigsten Betriebssysteme berücksichtigt. Die aufgeführten Möglichkeiten richten sich an Kinder von max. 12 Jahren. Ältere Kinder fühlen sich durch die kindliche aufbereiteten Apps und Nutzungseingrenzungen wohl eher nicht mehr angesprochen.
iOS Einstellungen
Bei iOS ist eine Kindersicherung in den Einstellungen des Smartphones selbst möglich. Über den Menüpunkt „Einschränkungen“ lassen sich einige Änderungen vornehmen, wie z.B. die Einschränkung für die Nutzung bestimmter Apps, die das Kind nicht nutzen darf. Hierzu tippt man auf „Einschränkungen aktivieren” und gibt im Anschluss einen vierstelligen Code ein, mit welchem man die Einschränkungen aktivieren sowie deaktivieren kann. Über den Schiebeschalter kann man festlegen, für welche Apps man den Zugriff erlaubt. Außerdem ist es möglich Apps, Filme, Musik, etc. mit einer bestimmten Alterbeschränkung zu versehen. Dazu wählt man z.B. „Apps” aus und entfernt, je nach Alter des Kindes, die Häkchen bei „Alle Apps zulassen”, „17+”, „12+”, etc.
Windows
Auch für Smartphones und Tablet-PCs, die mit dem Betriebssystem Windows laufen, lassen sich am Smartphone selbst Kinderschutzeinstellungen aktivieren. Mithilfe dieser Schutzeinstellungen, können Eltern dort die Anwendungen freigeben, auf die ihr Kind Zugriff haben darf. Es ist dann z.B. nicht mehr möglich, Spiele zu installieren. Der Bereich für Kinder, der auf diese Weise eingerichtet wird, nennt sich Kinderecke. Wie diese eingerichtet werden kann, findet man hier.
Tipp für Windows Phone 8: Unter „Meine Familie“ kann man die Einstellungen zum Herunterladen von Anwendungen und Spielen, wie die Altersfreigabe für Spiele, auf der Seite verwalten. Wie das funktioniert, kann man hier nachlesen.
Android
Android setzt an Stelle von Sicherheitseinstellungen am Gerät, eher auf entsprechende Software. Es gibt verschiedene Apps, die darauf abzielen, eine für Kinder sichere Umgebung zu schaffen. Allerdings gibt es derzeit kein von der KJM anerkanntes Programm. Weitere Informationen finden sich im Themenbereich Jugendschutzfilter.
Inhaltsfilter
Tipp: Im Google Play Store kann man unter „Einstellungen“ – „Nutzersteuerung“ und „Filter für Inhalte“ über eine Inhaltsfilterung den Zugriff auf herunterzuladende Apps mit Hilfe eines PIN einschränken. Hierbei gibt es verschiedene Stufen, welche die Inhalte von Apps entsprechend bewerten. Apps der „Niedrigen Stufe“ bspw. können leichte Gewalt in Cartoons bzw. Fantasiegewalttätigkeit oder andere, möglicherweise anstößige Inhalte enthalten.
Bitte beachten Sie, dass die gemachten Angaben von dem jeweiligen mobilen Endgerät und der Softwareversion abhängig sind. Aus diesem Grund kann es vorkommen, dass die dargestellten Beschreibungen und Pfade nicht auf Ihr Gerät übertragen werden können!