Jesse Pinkman steht in "El Camino: Der Breaking Bad Film" in einer Küche und blickt überrascht. Foto: Netflix
Podolski hält einen Fußball in die Kamera mit Vodafone Logo für die Baller League
Auf dem Bild vom DAZN Unlimited-Artikel sind die Fußballstars Erling Haaland, Harry Kane, Kylian Mbappé und Florian Wirtz abgebildet. Von links nach rechts trägt Haaland das hellblaue Trikot von Manchester City, Kane das rote Trikot des FC Bayern München, Mbappé das weiße Trikot von Real Madrid und Wirtz das rote Trikot von Bayer Leverkusen. Die Spieler sind in dynamischen Posen dargestellt, vor einem hellen, himmlischen Hintergrund mit einem angedeuteten Stadion. Unten im Bild befinden sich die Logos von DAZN und der UEFA Champions League.

“El Camino: Ein ‚Breaking Bad’-Film“ in der featured-Filmkritik

Knapp sechs Jahre nach dem Ende von Break­ing Bad wird Jesse Pinkman zum Pro­tag­o­nis­ten seines eige­nen Spin-Offs. Und dieses set­zt unmit­tel­bar nach dem Serien­fi­nale an. Ob und wie der Solo-Film funk­tion­iert, erfährst Du in der fea­tured-Filmkri­tik zu El Camino: Ein „Break­ing Bad“-Film.

Bish­er bei Break­ing Bad: Um seine Fam­i­lie finanziell abzu­sich­ern, begin­nt der Chemielehrer Wal­ter White unter der Tarniden­tität Heisen­berg damit, Dro­gen herzustellen und zu verkaufen. Sein hitzköp­figer Ex-Schüler Jesse Pinkman hil­ft ihm dabei. Nach dem Auf­bau und Fall des gemein­samen Crys­tal-Meth-Imperi­ums, lan­det Jesse in Gefan­gen­schaft. Wal­ter White kann ihn befreien, bleibt selb­st dabei jedoch auf der Strecke. Jet­zt ist Jesse auf der Flucht… Wir ver­rat­en Dir, was Du von El Camino: Ein „Break­ing Bad”-Film erwarten kannst.

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El Camino: Ein „Breaking Bad“-Film: Das ist die Story

Jesse Pinkman (Aaron Paul) flieht im El Camino, dem Wagen des psy­chopathis­chen Antag­o­nis­ten Todd Alquist (Jesse Ple­mons), vom Gelände der Arischen Brud­er­schaft. Ab jet­zt ste­ht er auf der Fah­n­dungsliste ganz oben und selb­st seine Eltern empfehlen ihm sich zu stellen. Sein Ziel ist es, ein­fach neu anz­u­fan­gen. Ein Neustart kostet allerd­ings Geld. Viel Geld. Und während sein­er Suche holen ihn die Dämo­nen sein­er Ver­gan­gen­heit wieder ein.

In Flash­backs kehrt El Camino: Ein „Break­ing Bad“-Film zu ver­schiede­nen Momenten der Serie zurück und inter­pretiert einige Schlüs­sel­szenen neu. Zum Beispiel die Frage, woher Jesse in Staffel 5 die Idee hat­te, im Zweifels­fall nach Alas­ka auszuwandern.

Serien-Spin-Offs, oder: Was nach der Geschichte kommt

Die Entschei­dung für einen Spielfilm nach der Serie ist beileibe nicht ungewöhn­lich: Aktuell sind laut Quoten­meter Spin-Off-Filme zu Erfol­gsse­rien wie The Walk­ing Dead und Game of Thrones geplant.

Die Gründe für das Spin-Off von „Break­ing Bad“ sind rel­a­tiv sim­pel: Dem Branchen­magazin Hol­ly­wood Reporter erzählte „Break­ing Bad“-Schöpfer Vince Gilli­gan, dass er seit den Drehar­beit­en zur let­zten Staffel Break­ing Bad darüber nach­dachte, wie es wohl mit Jesse weit­ergin­ge.

Als find­i­ger Fernse­hfuchs kön­nte man jet­zt antworten, dass Vince Gilli­gan Break­ing Bad sein­erzeit ja selb­st­ständig been­dete, um zu ver­hin­dern, „dass das Pub­likum begin­nt, sich zu lang­weilen“ - zumin­d­est verkün­dete er es so über Branchen­por­tale wie Dig­i­tal Spy. Und fernab der Frage, wann Gilli­gan nun was warum erzählt hat, fra­gen wir uns, ob es aus kün­st­lerisch­er Sicht wirk­lich nötig ist, Fra­gen zu beant­worten, die vielle­icht gar keine waren. Schon bei Solo: A Star Wars Sto­ry wurde sich an Selb­stver­ständlichkeit­en abgear­beit­et, die uns dann die Erk­lärung bescherten, dass Han Solo „Solo“ heißt, weil er allein reist. Toll. Bei El Camino bekom­men wir dafür gle­ich zu Beginn erk­lärt, warum Jesse während der fün­ften Staffel Alas­ka als Ort für einen Neuan­fang im Kopf hat. Das ist hüb­sch gefilmt und ist für Fans zweifels­frei ein net­ter Aha-Moment, aber eben auch ein kon­stru­iert­er. Flick­w­erk für Stoff, der nicht kaputt war.

Neo-Noir-Western mit Aaron Paul in Höchstform

Zwei Män­ner ste­hen sich gegenüber. Detailauf­nahme: Augen. Bei­de haben die Fin­ger an der Pis­tole. SCHUSS. SCHUSS. Ja, schon Break­ing Bad mit seinen end­los lan­gen Sequen­zen in der Wüsten­land­schaft New Mex­i­cos und der testos­terongeschwängerten Atmo­sphäre zwis­chen Dro­gen, Schnaps und Waf­fenge­walt, war über weite Streck­en ein Neo-West­ern. El Camino fügt sich dies­bezüglich gut ein.

Vom quirli­gen Jesse Pinkman, der jede Aus­sage mit einem „Bitch!“ unter­stre­icht, um sein Straßen­gang­ster-Image aufzupolieren, ist nichts mehr geblieben. Und so belan­g­los die Geschichte im Gesamtkon­text von Break­ing Bad auch sein mag, so unfass­bar gut und inten­siv spielt Aaron Paul seinen Jesse Pinkman. Jedes Zusam­men­zuck­en lässt Dich mitzuck­en und jed­er Blick verkauft glaub­würdig, dass eine geschun­dene Seele nach Erlö­sung und Ruhe sucht. Da ist es fast schon schade, dass diese Per­for­mance nicht im Rah­men ein­er Sto­ry ver­wen­det wurde, die mehr tut als jene Löch­er zu stopfen, die sie selb­st über­haupt erst aufreißt.

Nettes Serienplus mit erzwungenem Mehrwert

El Camino: Ein „Break­ing Bad“-Film ist ein span­nend insze­niertes Krim­idra­ma mit der Attitüde ver­schieden­er Gen­res; beispiel­sweise Neo-West­ern oder auch Neo-Noir. Dass die Geschichte dabei durch Flash­backs andauernd um den heißen Brei kreiselt, macht sie für Nichtken­ner der Serie zu einem wenig unter­halt­samen Film – oder sagen wir weniger unter­halt­sam. Denn die gut aufgelegten Haupt- und Neben­darsteller lohnen alle­mal. Am Ende wäre El Camino vielle­icht als Zweit­eil­er oder Mini-Staffel sechs bess­er aufge­hoben gewesen.

Ein fea­tured-Filmtipp – für Ken­ner und Lieb­haber von Break­ing Bad.

 

El Camino: Ein „Break­ing Bad“-Film

OT: El Camino: A Break­ing Bad Movie

Genre:                      Kri­mi / Drama

Bun­desstart:           11.10.2019 // Netflix

Laufzeit:                  122 Minuten

FSK:                         Ab 16 Jahren

Regie:                      Vince Gilligan

Drehbuch:               Vince Gilligan

Welch­er Charak­ter aus Break­ing Bad hätte ein eigenes Spin-Off ver­di­ent? Wir freuen uns auf Deine Ideen und Anre­gun­gen in den Kommentaren.

Titel­bild: Netflix

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