Gadgets & Wearables
Ein echtes Erlebnis: virtuelle Welten
Facebook hat eins, Sony hat eins und HTC hat es nun auch. Die Rede ist vom eigenen Virtual-Reality-Headset. Am Rande des Mobile World Congress enthüllte der taiwanesische Elektronikriese seinen Plan, nun ebenfalls in das zukunftsträchtige Geschäft um die virtuellen Computerwelten einzusteigen. Die Chancen stehen ziemlich gut, auch Dank der Zusammenarbeit mit einem prestigeträchtigen Partner.
Die Grafik von Videospielen hat in den letzten 20 Jahren regelrechte Quantensprünge hingelegt und nähert sich langsam, aber sicher, einem Qualitätslevel, bei dem wir durchaus von Fotorealismus sprechen können. Da macht es Sinn, nach neuen Wegen und Möglichkeiten zu suchen, um in virtuelle Welten einzutauchen. Als Kinder wollten wir doch alle mal mit einem Raumschiff durch das Weltall rasen oder der Star unseres ganz eigenen Actionfilms sein. In den letzten Jahren gab es erste Möglichkeiten, immer mehr mit dem Abenteuer auf dem Bildschirm zu verschmelzen. Nintendo machte es vor und die anderen machten es nach: die Bewegungssteuerung. Doch jetzt kommt etwas viel Größeres, Unbeschreibliches auf uns zu.
Von der Nische zum Mainstream
Am 1. September 2012 nimmt das Unternehmen Oculus mit Hilfe der Crowdfunding-Plattform Kickstarter knapp 2,5 Millionen US-Dollar ein, um an ihrem Traum von einem Virtual-Reality-Headset zu arbeiten. Im März 2014 stellt Sony sein „Project Morpheus“ vor, ein VR-Headset, das für Sonys hauseigene Spielekonsole Playstation 4 entwickelt wird. Kaum eine Woche später kauft Mark Zuckerberg die Firma Oculus für nicht weniger als 2 Milliarden US-Dollar. Quasi über Nacht ist das Thema Virtual Reality im Mainstream angekommen. Nun gesellen sich auch andere namenhafte Hersteller zu Sony und Facebook. So stellte jüngst Samsung sein eigenes VR-Headset vor, das jedoch lediglich mit einer kleinen Auswahl von Samsung-Smartphones funktioniert. Viel interessanter ist da die Ankündigung von HTC. Das Unternehmen arbeitet eng mit dem Spieleentwickler und Betreiber der größten digitalen Vertriebsplattform für Videogames zusammen: Valve.
Technische Speerspitze
Aktuell ist das Headset mit dem Namen HTC Re Vive vom technischen Standpunkt aus gesehen am besten ausgestattet. Neben der größeren Auflösung und der schnelleren Bildwiederholrate sind auch ein Paar spezielle Gamecontroller angekündigt. Diese sollen genauestens im virtuellen Raum erfasst werden können und somit bisher ungeahnte Interaktion ermöglichen. Bis zur Veröffentlichung Ende des Jahres könnten die Konkurrenzprodukte von Sony und Facebook natürlich noch aufholen. Viel wichtiger ist hier die Partnerschaft mit Valve. Die Zusammenarbeit ist hardware- wie auch softwareseitig Gold wert. Die Spielefirma unterhält nicht nur eine eigene Forschungsabteilung, die sich mit Virtual Reality befasst. Sie ist auch noch im Besitz von Steam, der größten und umfangreichsten Vertriebsplattform von Spielen. Gleichzeitig ist Steam auch ein soziales Netzwerk für Gamer und somit ein super Weg, das angepeilte Publikum zu erreichen. Wir dürfen gespannt sein, wohin die Reise geht.
Headerbild: © HTC