Podolski hält einen Fußball in die Kamera mit Vodafone Logo für die Baller League
Auf dem Bild vom DAZN Unlimited-Artikel sind die Fußballstars Erling Haaland, Harry Kane, Kylian Mbappé und Florian Wirtz abgebildet. Von links nach rechts trägt Haaland das hellblaue Trikot von Manchester City, Kane das rote Trikot des FC Bayern München, Mbappé das weiße Trikot von Real Madrid und Wirtz das rote Trikot von Bayer Leverkusen. Die Spieler sind in dynamischen Posen dargestellt, vor einem hellen, himmlischen Hintergrund mit einem angedeuteten Stadion. Unten im Bild befinden sich die Logos von DAZN und der UEFA Champions League.

Digitalisierung macht Schule: Sebastian Gallander zum IT-Gipfel-Thema „Digitale Bildung“

Handy statt Büch­er? Pro­gram­mieren statt Pauken? – Das The­ma „Dig­i­tale Bil­dung“ ste­ht am 16. und 17. Novem­ber im Fokus des 10. Nationalen IT-Gipfels in Saar­brück­en. Unter dem Mot­to „Ler­nen und Han­deln in der dig­i­tal­en Welt“ wer­den Ideen, Chan­cen und Her­aus­forderun­gen der Zukun­ft des dig­i­tal­en Bil­dungssys­tems disku­tiert. Darüber haben wir vor­ab mit Sebas­t­ian Gal­lan­der von der Voda­fone Stiftung Deutsch­land gesprochen. 

Von der Schule über die beru­fliche Aus­bil­dung oder Hochschule bis zur Fort- und Weit­er­bil­dung im Beruf­sleben bet­rifft die Dig­i­tal­isierung die gesamte Bil­dungs­kette. Eben­so umfassend soll das The­ma beim 10. Nationalen IT-Gipfel in Saar­brück­en abge­bildet wer­den, wenn Spitzenvertreter*innen aus Poli­tik, Wirtschaft und Gesellschaft Fra­gen des dig­i­tal­en Wan­dels in Deutsch­land disku­tieren. Es gilt, weg­weisende Impulse für die Dig­i­tale Bil­dung zu set­zen und Strate­gien für deren prak­tis­che Umset­zung zu entwick­eln. Warum das so wichtig ist, weiß Sebas­t­ian Gal­lan­der, Pro­gramm­leit­er der Denk­fab­rik bei der Voda­fone Stiftung Deutsch­land.

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Herr Gal­lan­der, beim diesjähri­gen IT-Gipfel ste­ht das The­ma „Dig­i­tale Bil­dung“ im Fokus. Warum wird es höch­ste Zeit, dass die Dig­i­tal­isierung Schule macht? 

Die Dig­i­tal­isierung verän­dert die Wirtschaft wahrschein­lich so sehr, wie der Kli­mawan­del die Natur verän­dert. Dies hat sich­er große Auswirkun­gen auf die Jobs von mor­gen. Deshalb muss die Bil­dung die jun­gen Men­schen von heute schon darauf vorbereiten.

Oft heißt es, Deutsch­land hinke bei der Dig­i­tal­isierung im Bil­dungssys­tem anderen Län­dern hin­ter­her. Wie ist der tat­säch­liche Stand der Dinge?

Wir neigen dazu, uns selb­st schlechter zu reden als wir sind. Natür­lich brauchen wir bei der Dig­i­tal­isierung im Bil­dungs­bere­ich jet­zt mehr Tem­po. Aber wir brauchen hier vor allem auch mehr Opti­mis­mus und Offen­heit für Neues.

In Einzelfällen scheint das schon zu funk­tion­ieren. Die ersten Smart Schools Deutsch­lands stellen sich beim IT-Gipfel vor. Hat das klas­sis­che Unter­richtsmod­ell dann aus­ge­di­ent? Wer­den Schüler also kün­ftig nur noch mit Smart­phone und Tablet im Unter­richt sitzen?

Sich­er wird der Unter­richt in Zukun­ft stärk­er durch dig­i­tale Tech­nolo­gien geprägt sein und die Schüler müssen ler­nen, die dahin­ter­liegen­den Prozesse zu ver­ste­hen. Ger­ade weil die Welt sich aber immer schneller verän­dert, wird aber auch die Fähigkeit zur geisti­gen Ori­en­tierung immer wichtiger. Vere­in­facht aus­ge­drückt, muss den Schülern also bei­des ver­mit­telt wer­den: Pro­gram­mieren und kri­tis­ches Hin­ter­fra­gen – Algo­rith­men und Aristoteles.

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Bun­des­bil­dungsmin­is­terin Prof. Dr. Johan­na Wan­ka kündigte bere­its einen Dig­i­tal­pakt von fünf Mil­liar­den Euro an. Wie sollte dieses Geld ide­al­er­weise einge­set­zt werden? 

Natür­lich ist die Ausstat­tung mit der neuesten Hard­ware sehr wichtig für die Schulen. Sie brauchen aber unter anderem auch schnelle Net­ze und gute Lehrer, die dafür aus­ge­bildet sind, die Schüler auf die dig­i­tale Zukun­ft vorzubereiten.

 

Der diesjährige IT-Gipfel zeigt, dass die Poli­tik das Poten­tial der Dig­i­tal­isierung in der Bil­dung erkan­nt hat. Auf welche Ergeb­nisse hof­fen Sie? 

Mit der Dig­i­tal­isierung ist es wie mit der Energiewende: sie bet­rifft die gesamte Gesellschaft und kann nur dann gelin­gen, wenn alle an einem Strang ziehen – Poli­tik, Wirtschaft und Bürg­er. Der IT-Gipfel schafft hier­für sich­er eine gute Grund­lage, auf der aufge­baut wer­den kann.

In einem Artikel für die ZEIT gehen sie darauf ein, dass es um die Chan­cen­gle­ich­heit auf dem Bil­dungs- und Beruf­sweg in Deutsch­land noch ziem­lich schlecht gestellt sei. Wie lassen sich diese Defizite durch dig­i­tale Tech­nolo­gien lösen? 

Dig­i­tale Tech­nolo­gien brin­gen viele Fortschritte. Sie erle­ichtern beispiel­sweise vie­len Men­schen den Zugang zu Wis­sen, den sie son­st nur schw­er gehabt hät­ten. Dies ist jedoch kein Selb­stläufer. Vielmehr gilt es darauf zu acht­en, dass aus der sozialen Spal­tung jet­zt keine dig­i­tale Spal­tung wird – zwis­chen denen, die mit den neuen Möglichkeit­en gut umge­hen kön­nen, und denen, die dies nie gel­ernt haben.

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Denken wir zehn Jahre weit­er: Haben es Schüler ein­er Smart School bess­er oder leichter, als Schüler auf der „Penne“ vor 20 Jahren?                                                     

Wahrschein­lich wer­den sie sich – wie jede Gen­er­a­tion – sagen „Wir haben es heute viel schw­er­er, als ihr damals“.

Vie­len Dank für das Gespräch, Herr Gallander.

  

Zur Per­son: Sebas­t­ian Gal­lan­der ist Leit­er im Pro­gramm­bere­ich Think­tank der Voda­fone Stiftung Deutsch­land. Als dieser ver­ant­wortet er alle Aktiv­itäten, mit denen die Stiftung als Denk­fab­rik zur Verbesserung der Bil­dungschan­cen von sozial benachteiligten Kindern und Jugendlichen beitra­gen will.

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