Innovation & Technologie
The Future is Exciting: Dieses bionische Auge soll Blinden die Sehkraft zurückgeben
Forschern von der University of Minnesota in den USA ist es erstmals gelungen, ein bionisches Auge mit einem 3D-Drucker herzustellen. In unserer Reihe #TheFutureIsExciting erfährst Du heute, wie das bionische Auge Blinden das Augenlicht wiedergeben und bei Sehenden die Sehkraft deutlich verbessern soll. Ready?
Wie damals in der 80er-Jahre-Serie „Der Sechs-Millionen-Dollar-Mann“ könnten Augen bald bionisch nachgebaut und transplantiert werden. Wir verraten Dir, welcher Durchbruch dem US-Forscherteam gelungen ist und welche Herausforderungen es noch zu meistern gilt. Also Augen auf und los.
Sehkraft aus dem 3D-Drucker
Nach geschmolzenem Plastik dürfte es bei der Herstellung des bionischen Auges nicht gerochen haben. Denn der hochspezialisierte 3D-Drucker verwendet feinste Silber-Partikel, die auf einen halbkugelförmigen Glaskörper aufgetragen werden. Das funktionierte auf Anhieb. Die Silber-Partikel blieben nach dem Druck an Ort und Stelle, ohne zu verschmieren oder zu verlaufen.
Für die zweite Schicht wählten die Forscher halbleitende Polymere aus, um Fotodioden drucken zu können. Diese verwandeln Licht in elektrische Signale. Das klingt deutlich komplizierter als es tatsächlich ist. Stell Dir einfach Deinen Fernseher vor. So wie er die Infrarot-Signale Deiner Fernbedienung registriert und dann in elektrische Signale umwandelt („Umschalten, lauter, leiser“ und so weiter) funktioniert auch das bionische Auge. Mit dem Unterschied, dass das bionische Auge natürlich nicht auf Infrarotlicht spezialisiert ist, sondern die Fähigkeiten des menschlichen Auges imitiert.
Bionische Augen werden schärfer als Menschen sehen
Das Ergebnis kann sich sehen lassen, denn das bionische Auge aus dem 3D-Drucker erreicht auf Anhieb 25 Prozent Seh-Effizienz. Es wandelt also schon mal ein Viertel des empfangenen Lichts in elektrische Signale um. Das ist zwar deutlich weniger als das menschliche Auge, doch die Forscher arbeiten bereits daran, diesen Wert zu steigern. Irgendwann sollen bionische Augen dann sogar besser sehen können als wir Menschen. Damit wären wir dann wieder bei der 80er-Jahre TV-Serie, Superhelden und womöglich auch einer gepimpten Version von „Ich sehe was, was Du nicht siehst.“
Warum bionische Augen noch Zeit brauchen
Ein Röntgenblick wie bei Superman war allerdings überhaupt nicht der Antrieb der Forscher. Vielmehr geht es darum, Blinde wieder sehen zu lassen. Bis dieses Ziel erreicht ist, steht noch einige Forschungsarbeit an. Denn das menschliche Gehirn hat ja nicht einfach einen USB-Steckplatz, an den ein bionisches Auge in bester Plug-&-Play-Manier angestöpselt werden könnte. Stattdessen suchen die Wissenschaftler jetzt nach Möglichkeiten, die elektrischen Signale des bionischen Auges für das Gehirn verständlich zu machen und korrekt an die richtige Stelle übertragen zu können. Wir sind gespannt, wann es diesen Durchbruch zu vermelden gibt.
Noch mehr spannende Innovationen rund um Deine aufregende Zukunft findest Du hier auf featured und auf Youtube in unserer Playlist „The Future Is Exciting“.
Freust Du Dich schon auf das erste bionische Auge, das blinden Menschen die Sehkraft zurückgibt? Hinterlasse uns einen Kommentar.