Digital Life
Die Zukunft des Fußballs? Fifa testet Künstliche Intelligenz für den Video-Assistenten
Entscheidungen, die im Fußball durch den Video-Assistenten getroffen werden, können unter Fans für ordentliche Furore sorgen. Damit der Video-Assistent künftig zuverlässiger zum Einsatz kommt, testet die Fédération Internationale de Football Association (Fifa) aktuell eine Künstliche Intelligenz.
Fehlentscheidungen verhindern: So lautet die Aufgabe des Video Assistent Referee (VAR), der im deutschen Sprachraum schlichtweg als Video-Assistent bekannt ist. Doch seit der Einführung musste sich die digitale Ermittlungsmethode immer wieder harter Kritik unterziehen. Spielunterbrechungen können aufgrund lang andauernder Ermittlungen in die Länge gezogen werden und den Spielfluss somit beinträchtigen. Denn bisher ist nicht festgelegt, wie lange es dauern darf, bis eine Spielsituation geklärt wird.
Künstliche Intelligenz ergänzt den Video-Assistenten
Wenn in einer Spielsituation unklar ist, ob es sich um ein Abseits handelt, kommt der Video-Assistent ins Spiel. Dieser ermittelt dann anhand verschiedener Kamerabilder die Position des Spielers zum Zeitpunkt der Ballannahme und legt die Abseitslinie fest. Der Prozess kann dabei jedoch einige Zeit in Anspruch nehmen und somit die mögliche Abseitsentscheidung hinauszögern. Mittels einer Künstlichen Intelligenz (KI) möchte die Fifa dieses Prozedere nun beschleunigen.
Johannes Holzmüller, Leiter der Fifa-Abteilung für Fußballtechnologie und -innovation, verriet im Gespräch mit Forbes, dass die Technologie eine zukünftig präzisere und vor allem schnellere Ermittlung von Abseitsentscheidungen gewährleisten soll. Anstatt die Position des Spielers durch Kamerabilder zu bestimmen, sollen in Zukunft Entscheidungen anhand eines halbautomatischen Tracking-Systems gefällt werden. Dabei wird die Position der Spieler mittels 15 bis 20 Messpunkten getrackt. Die KI kann anschließend anhand dieser Punkte entscheiden, welcher Körperteil der Torlinie am nächsten ist und wo die Abseitslinie verläuft. Bisher fällt diese Aufgabe den (menschlichen) Video-Assistenten zu. Durch das halbautomatische Tracking-System soll der gesamte Prozess schneller erfolgen.
Offizieller Spiel-Einsatz noch ungewiss
Zwar kam der Video-Assistent bereits bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2018 zum Einsatz, doch wann die KI das System bei offiziellen Spielen unterstützen wird, steht noch aus. Bislang wurden lediglich Tests mit dem neuen System durchgeführt. Holzmüller hat allerdings verkündet, dass im Laufe der nächsten sechs Monate weitere Unternehmen zur Weiterentwicklung der KI hinzugezogen und der Tracking-Algorithmus verfeinert werden soll. Eine derartige Vorgehensweise hatte die Fifa bereits im Bereich der Torlinientechnik umsetzen können.
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Was hältst Du von der geplanten Optimierung des Video-Assistenten? Wir freuen uns auf Deine Meinung in den Kommentaren.