Digital Life
Die Welt in 360 Grad: Ricoh Theta S und Panono Cam
Es ist wieder mal eine dieser Gelegenheiten: Du stehst mit Deiner Kamera da und willst den Moment festhalten, aber es passiert einfach zu viel. Du willst nicht irgendein Detail, Du willst die gesamte Situation – alles, was gerade um Dich herum passiert. Wie schaffst Du das? Zum Beispiel mit einer 360-Grad-Kamera wie der Ricoh Theta S oder der Panono Cam.
Es ist ein Versprechen, das jede Kamera gibt, aber bislang keine erfüllt: den Augenblick einzufangen, genauso, wie er gerade ist. Auch 360-Grad-Fotografie kann das nicht leisten, aber wir bewegen uns mit immer größeren Schritten auf dieses Ziel zu.
Die Kunst sphärische Bilder zu erstellen ist erst einmal nichts Neues. Viele Smartphones können inzwischen bereits Einzelaufnahmen zu einer Kugel zusammenbasteln, die den gesamten Rundumblick abbildet. Das Problem: Die Bilder müssen nacheinander geschossen werden und stellen somit eine Abfolge dar, nicht aber den Moment. Personen tauchen mehrfach auf, weil sie sich inzwischen bewegt haben und im Moment der ersten Aufnahme erkennbare Zusammenhänge verlieren ihre Bedeutung.
Rundum simultan
Genau da setzt das Konzept der Ricoh Theta an. An einem einfachen Plastikgehäuse sind zwei halbkugelförmige 180-Grad-Objektive angebracht. Die beiden gleichzeitig fotografierten Aufnahmen werden automatisch zusammengesetzt und bilden ein 360-Grad-Panorama. Durch diese Gleichzeitigkeit gelingt es, tatsächlich alles so abzubilden, wie es im Moment der Aufnahme aussah. Das ultimative Selfie, denn neben der kompletten Umgebung ist auch der Fotograf immer mit im Bild. Das Nachfolgermodell Ricoh Theta S bietet nun vor allem technische Verbesserungen. Die Auflösung von 14MP ist laut Hersteller deutlich höher und aufgenommene Videos können nun bis zu 25 Minuten dauern statt der lediglich fünf Minuten des Vorgängers.
Foto: Panono / Press
Die Konkurrenz: Panono
Einen ganz anderen Weg geht die Panono Camera. Dieses kleine Wunderwerk eines deutschen Startups sieht schon von außen ungewöhnlich aus. Die 36 Kameraobjektive sind an einer kugelförmigen Außenhülle mit 11 Zentimetern Durchmesser befestigt – im Prinzip also ein Kameraball. Auch hier lösen alle Kameras gleichzeitig aus, die Bilder werden über eine App auf dem Handy in die Panono Cloud hochgeladen und dort zusammengefügt. Anschließend kannst Du sie, wo immer Du willst, herunterladen oder sofort mit anderen teilen. Ein besonderer Clou: Die Kameras lassen sich nicht nur manuell oder per App auslösen, sie reagieren auch darauf, wenn Du den Ball hochwirfst, erkennen den höchsten Punkt der Flugbahn und schießen dort ein Foto.
Die Preisfrage
Die Panono Cam ist schon seit einigen Jahren in der Entwicklung. Finanziert wurde sie über ein Crowdfunding, das rund 1,2 Millionen Dollar einbrachte. Dafür wurde eine Kamera entwickelt, die Aufnahmen mit über 100MP liefert, Stürze aus bis zu 5 Metern Höhe verträgt und bereits von verschiedenen professionellen Anwendern genutzt wird, so zum Beispiel von der Tagesschau. Entsprechend stolz ist aber auch der Preis. Knapp 600 Euro soll die Kamera kosten, im Moment ist sogar nur die Explorer Edition für etwa 1500 Euro zu haben. Die Ricoh Theta S ist da etwas günstiger. Sie schlägt mit etwa 400 Euro zu Buche.
Ricoh Theta S und Panono Cam im Test
Und was haben die beiden 360-Grad-Kameras jetzt wirklich drauf? Ein klarer Fall für unsere Gadget Inspectors Etienne Gardé und Simon Krätschmer. Sie testen die Wurfkamera von Panono und die Videokamera Ricoh Theta S mit Schwerpunkt auf Panorama-Fotos, Sport- und Alltagsaufnahmen. Dazu sind sie in der Hamburger City unterwegs, von der Speicherstadt bis zum Wilhemsburger Inselpark. Viel Spaß bei einer neuen Folge mit den Gadget Inspectors:
360-Grad-Fotos ohne Verzögerung – wäre das etwas für Dich? Und für welches Modell würdest Du Dich entscheiden? Schreib es uns in die Kommentare.