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Die Superbahn Hyperloop – Wir testen im Westen
Der Hochgeschwindigkeitszug Hyperloop wäre mit 1200 Stundenkilometern die schnellste Bahn der Welt. Ratz fatz in 35 Minuten von San Francisco nach Los Angeles: Damit würde ein weiterer Traum des visionären Unternehmers Elon Musk Wirklichkeit. Mittlerweile arbeiten zwei Unternehmen an der Realisierung des Hyperloop. Jetzt gab es einen ersten Test in der Wüste von Nevada.
Elon Musk hat einen Lauf. Geschäftlich zumindest. Der 44-jährige Unternehmer und Multimilliardär, der mit dem Bezahlsystem PayPal, dem E-Auto Tesla und dem Raumfahrtunternehmen SpaceX in die Top 100 der reichsten Menschen der Welt aufstieg, treibt die Entwicklung des Hochgeschwindigkeitszugs Hyperloop zügig voran. Während er sich zum dritten Mal von der Schauspielerin Talulah Riley („Inception“) scheiden lässt, also privat ebenfalls einen Loop erlebt, kümmern sich gleich zwei Unternehmen um den Hyperloop. Wie dieser durch eine Röhre schießende Hochgeschwindigkeitszug technisch funktionieren soll, hat Featured-Autor Alex Klug bereits in einem Artikel aus dem letzten Sommer ausführlich und klug erklärt.
Wenn zwei sich streiten
Die unter der Leitung des Deutsch-Amerikaners Dirk Ahlborn operierende Firma Hyperloop Transportation Technologies baut derzeit mit Unterstützung von SpaceX eine erste Teststrecke. In Hawthorne, Kalifornien, soll bald der erste Hyperloop, allerdings ein auf knapp eineinhalb Meter Durchmesser verkleinertes Modell, durch eine 1,6 km lange Röhre gejagt werden. Schon bald soll es soweit sein. Derweil ist die Konkurrenzfirma Hyperloop One vorangeprescht und hat mit ihrem Modell in Nevada einen ersten öffentlichen Testlauf präsentiert.
Quelle: Youtube/ Hyperloop One
In den Sand gesetzt?
Was man da in der Wüste von Nevada sieht, wirkt nicht gerade wie die Zukunft der Transportmittel. Ein karges Stahlgefährt wird hier über eine Trasse katapultiert, die an Goldgräber denken lässt. Für die 800 Meter lange Strecke braucht das Modell gerade mal zwei Sekunden und rast dann ungebremst in einen Haufen Sand. Test erfolgreich bestanden – und keineswegs in den Sand gesetzt. Denn der Clou ist, dass hier lediglich der Antrieb getestet wurde, der ähnlich wie der Transrapid elektromagnetisch funktioniert. Man darf gespannt sein, welches Unternehmen am Ende als Erster aus der Röhre guckt und eine echte Hyperloop an den Start bekommt.
Sicher ist, dass nichts sicher ist
Die Vorstellung, mit 1200 km/h durch eine Turbine zu reisen, löst nicht bei jedem Menschen helle Freude aus. Tatsächlich haben bereits einige Wissenschaftler Sicherheitsbedenken geäußert. Abgesehen davon, dass Kalifornien latent erdbebengefährdet ist, stellt sich grundsätzlich die Frage, wie Menschen im Notfall aus dieser Röhre gerettet würden. Bei einem geschätzten Bremsweg von zwei Kilometern sind solche Einwände nachvollziehbar. Noch haben wir reichlich Zeit, uns zu überlegen, ob wir in einen Hyperloop einsteigen würden. Ab 2019 sollen zunächst einmal Güter transportiert werden. So der Plan. Gleichwohl hat auch die slowakische Regierung bereits einen Hyperloop zwischen Bratislava und Wien im Visier. Da heißt es dann wohl: Augen zu und durch. Sicher unterwegs bist Du schon heute mit der Highspeed-Verbindung über 4G|LTE Max.
Würdest Du in einen Hyperloop einsteigen?