Digital Life
Die besten Foodsharing-Apps für Lebensmittel-Retter:innen
Jährlich landen in Deutschland, laut Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, rund 11 Millionen Tonnen Lebensmittelabfälle im Müll. Du findest auch, dass das deutlich zu viel ist? Deswegen haben wir Dir Foodsharing-Apps und -Alternativen rausgesucht, mit denen das Lebensmittelretten nicht nur einfacher wird, sondern auch ziemlich viel Spaß macht. Ein echter Gaumenschmaus in unserer Reihe #Connecting4Good.
Was ist für Dich Foodsharing? Fritten teilen bei einem Date? Dem Kumpel ein Schluck Deines Getränks anbieten? Ist zwar alles ganz nett, aber Foodsharing kann mehr – sozial und ökologisch. Jede verkaufte Erdbeere wurde angepflanzt, jede Kartoffel geerntet, jedes vegane Nugget transportiert und dieser Prozess begleitet im Prinzip die Mehrheit aller Lebensmittel. Im Umkehrschluss leiden weltweit über 800 Millionen Menschen an Hunger. Lebensmittelverschwendung kostet Geld, Ressourcen und Nerven. In unserer Liste findest Du praktische Möglichkeiten, um Lebensmittel zu retten und trägst somit Deinen Teil zum Umweltschutz bei!
1) Zu gut für die Tonne: Die offizielle App des Bundesministeriums
Zu gut für die Tonne! packt die Wurzel der Lebensverschwendung an, welche bei uns Menschen beginnt. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft startete die Initiative 2012 und entwickelt sie seitdem kontinuierlich weiter. Neben dem gleichnamigen Preis gehört auch die entsprechende App ins Portfolio.
Die App ist eine umfangreiche Rezept-Datenbank. Im Suchfeld kannst Du bis zu drei Lebensmittel eingeben. Die Anwendung sucht Dir anschließend möglichst passende Rezepte dazu raus. Im Menü gibt es außerdem Tipps zur Haltbarkeit vieler Lebensmittel. Vorlieben, wie zum Beispiel eine vegane Ernährung, kannst Du somit auch berücksichtigen lassen. Die Foodsharing-App Zu gut für die Tonne gibt es für Android und Apple iOS oder direkt im Browser. Wenn Du das nächste Mal in der Bahn zum Supermarkt sitzt, weil Du denkst, Dein Kühlschrank gäbe nichts mehr her, scroll doch einfach mal durch die App und schau nach, ob sich der Inhalt nicht doch noch in ein schmackhaftes Gericht verwandeln lässt.
2) Too Good To Go: Die Foodsharing-App für Lecker-Schmecker
Too Good To Go hat sich von einer einfachen Foodsharing-App, zu einer globalen Bewegung gegen Lebensmittelverschwendung weiterentwickelt. Das Konzept der App ist jedoch gleichgeblieben: Lebensmittelretten trifft Schnäppchenjagd. Restaurants bieten überschüssiges Essen nach Ladenschluss zum Symbolpreis an. So springt für Dich günstiges Sushi, belegte Brötchen und anderes Essen zum günstigen Preis raus. Auf der anderen Seite muss die Gastronomie nicht so viel Lebensmittel verbrauchen. Dazu prüfst Du in der App einfach, welche Restaurants in Deiner Stadt gerade daran teilnehmen. Wenn Du eine Foodbox reservierst, bekommst Du in deiner mobilen Anwendung ein Zeitfenster angezeigt, in dem Du das Essen abholen kannst. Das ist meistens kurz vor Ladenschluss aber in manchen Fällen sogar in der Mittagspause.
Na, hast Du Hunger bekommen? Dann einfach die App kostenlos downloaden, für Android oder Apple iOS.
3) Olio: Die Foodsharing-App für die Nachbarschaft
Glaubt man der sanften Erzählstimme und den kulleräugigen Cartoonfiguren im folgenden Video, richtet sich die Foodsharing-App Olio vor allem an Leute, die Menschen und Shops in ihrer Nachbarschaft unterstützen wollen. Du hast zu viel gebacken? Dein Garten wirft mehr Obst ab, als Du alleine über den Gartenzaun werfen kannst? Du hast wieder einmal zu viel gekocht? Dann ist Olio eine elegante Variante, um Speis und Trank zu retten.
Du machst einfach ein Foto, etwa von Deinen Cupcakes, gibst dann beispielsweise die Zutaten und Kalorienanzahl an und stellst es in der Foodsharing-App ein. Wenn jemand aus Deiner Nachbarschaft aufmerksam darauf wird, kann er oder sie Dich über die App kontaktieren und einen Abholtermin vereinbaren. Snap, click, eat. So einfach kann Foodsharing sein.
Hier findest Du die App für Android, iOS, den Webbrower und eine Übersicht, mit deutschen Städten, in den Olio genutzt wird.
4) Lokale Foodsharing-Apps
Viele Städte, unabhängig von der Größe, haben mittlerweile eigene Foodsharing-Netzwerke. Ein Beispiel aus der Praxis: Lebensmittel retten Magdeburg betreibt derzeit bereits über zehn Fairteiler. Das sind Kühlschränke und Stationen, in die Du Deinen Überschuss reinlegen kannst, aber auch etwas entnehmen kannst – je nach Bedarf.
Die Freiwilligen fahren mit dem Lastenrad die eingetragenen Einzelhändler ab und verteilen die „Beute“ sinnvoll auf die einzelnen Stationen. Dazu gibt es regelmäßig Aktionen, bei denen gemeinsam gekocht wird.
5) Foodsharing.de: Essenskörbe und Fairtailer in Deutschland, Österreich und der Schweiz
Einer der ersten Anlaufpunkte für Foodsharing ist die Seite Foodsharing.de. Die Website versteht sich als Community. Auch Österreich und die Schweiz sind im Netzwerk vertreten. Das ganze Modell basiert auf Ehrenämtern und freiwilligen Helfern. Als zentrale Plattform leistet Foodsharing.de mittlerweile auch auf Festivals und anderen Veranstaltungen Aufklärungsarbeit und konnte seit der Gründung 2012 schon über 78 Tonnen Lebensmittel vor der Verschwendung retten. Auf der Website gibt es die Möglichkeit, sich zu informieren, Essenskörbe anzubieten oder zu erhalten und auf der Karte nachzuschauen, wo Deine nächste Foodsharing-Möglichkeit auf Dich wartet.
Hast Du schon Erfahrungen mit Foodsharing gemacht? Kennst du noch andere Apps oder willst Deine Erfahrung mit uns teilen? Dann hinterlasse uns Deinen Kommentar.