Der Brustgurt ist out - Unser Puls schlägt LED

Der Brustgurt ist out - Unser Puls schlägt LED

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Samsung Galaxy Buds Plus
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Der Brustgurt ist out - Unser Puls schlägt LED

GPS, Puls, Kalo­rien - unser Train­ing wird ver­messen und genauestens getrackt. Speziell Fit­ness­gad­gets mit Pulsmessern sind schon oft ständi­ger Begleit­er beim Sport. Und jet­zt geht das sog­ar ganz ohne ein­schnürende Gurte. 

Fit­ness ist ger­ade wahnsin­nig im Trend, genau­so wie alle Apps, Watch­es und Gad­gets, die uns auf dem Weg zum gestählten Selb­st helfen.

Dabei sind die Gründe, die Tech­nik zu nutzen, fast so umfan­gre­ich wie die Pro­duk­te, die auf dem Markt sind. Während die einen nur Schritte zählen wollen, lassen sich andere speziell von der Zahl der gekill­ten Kalo­rien zur Bewe­gung anstacheln. Unab­hängig davon, was die Moti­va­tion ist, die Mes­sung und Kon­trolle der Herzfre­quenz ist ein grundle­gen­der Bestandteil aller Fit­nesstrack­er. Denn diese Zahl schützt nicht nur vor Über­las­tung oder weist uns darauf hin, dass wir doch noch ein wenig mehr pow­ern soll­ten, um das Work­out effek­tiv zu gestal­ten. Sie gibt uns Auf­schluss über unseren gesund­heitlichen Zus­tand. Aber dafür braucht man natür­lich einen Sen­sor, der das Ganze misst und dann an unsere Uhr oder das Smart­phone sendet.

Cross country runner looking at sport watch

Foto: iStock Pho­to

Von der Technik umarmt

Die gängig­ste und lange Zeit auch die sta­bil­ste Meth­ode zur per­ma­nen­ten Herzfre­quenzmes­sung ist der Brust­gurt. Ein­mal um den Kör­p­er geschnallt, arbeit­et der Gurt mit dem jew­eili­gen Gad­get zusam­men und liefert uns so EKG-genaue Dat­en. Durch das Messver­fahren direkt am Herzen ist es dann vor allem auch möglich, die Herzfre­quen­z­vari­abil­ität, also die Abstände zwis­chen Herz­schlä­gen, zu ermit­teln und so den Nutzern Empfehlun­gen zur Inten­sität des Train­ings zu geben. Ganz klar, für ern­sthafte Sportler eine super Sache. Lei­der bringt so ein Brust­gurt auch Prob­leme mit sich. Ange­fan­gen damit, dass es ein extra Teil ist und damit lästig, sitzt er nicht per­fekt, hängt er einem schnell mal auf der Hüfte oder fängt an zu scheuern. Ist er zu eng, fühlt man sich eher san­ft gewürgt als in sein­er Fit­ness unter­stützt. Außer­dem beste­ht bei mehreren Sportlern mit gle­ich­er Sender-Empfänger-Ein­heit die Gefahr, dass die Sig­nale sich über­schnei­den und dann ver­fälschte Dat­en angezeigt wer­den. Wobei, wenn Usain Bolt auf der Jog­gin­grunde zufäl­lig in der Nähe ist, kann das beim Über­prüfen der Dat­en auf jeden Fall zu einem eupho­rischen Anfall führen.

Ära Photoplethysmography

Photo…-was? Nen­nen wir es „gurt­lose-Tech­nik“. Bei diesem Sys­tem überwacht ein Leucht­sen­sor an der Unter­seite des Fit­nesstrack­ers den Blutvol­u­men­fluss unter der Haut und errech­net so anhand des Pulssig­nals die tat­säch­liche Herzfre­quenz.

Die Watch­es kom­men also ganz ohne den Brust­gurt aus und schick­en stattdessen die Dat­en direkt per Blue­tooth Smart 4.0 an unser Smart­phone und an die darauf instal­lierten Sport-Apps.  Den großen Vorteil der reduzierten Ver­schnürung haben mit­tler­weile natür­lich auch immer mehr Her­steller für sich ent­deckt. Den Anfang hat vor einiger Zeit, eige­nen Angaben zufolge, die Mio Alpha von Medis­ana gemacht. Mit­tler­weile ist die Tech­nik aber auch bei Geräten von Apple, Tom­Tom, Epson, Sam­sung, Sony und Adi­das zu find­en - um nur ein paar zu nen­nen.

Wer jet­zt denkt, so ein Läm­pchen am Handge­lenk kann ja nicht genau sei, dem sei gesagt, dass im direk­ten Ver­gle­ich zu Werten, die mit Brust­gurten erhoben wur­den, qua­si keine Unter­schiede aufge­fall­en sind.

Kleine Abstriche macht die Tech­nik lediglich beim Tragekom­fort. Statt die Watch­es wie nor­male Uhren lock­er am Handge­lenk zu tra­gen, müssen sie meist etwas weit­er oben am Arm und recht fest sitzen, damit sie kor­rek­te Mess­dat­en liefern. Das ist zwar auch nicht super bequem, aber immer­hin ist hier nur der Arm involviert und nicht der ganze Rumpf.

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Foto: TOMTOM

TOMTOM

Die Tom­Tom Run­ner Car­dio und Mul­ti­sport Car­dio verzicht­en längst auf das Brust­band und messen den Puls stattdessen am Handge­lenk. Die Run­ner-Ver­sion ist, wie der Name sagt, speziell für Läufer konzip­iert und macht neben­bei alles, was eine GPS-Uhr so kön­nen sollte. Puls messen, Strecke aufze­ich­nen, Geschwindigkeit, Kalo­rien­ver­brauch und Zeit track­en. Der Puls lässt sich dabei in fünf Bere­iche, von Ruhe bis Sprint, ein­teilen, sodass die Uhr beim Train­ing piept oder vib­ri­ert, wenn der User vorgegebene Bere­iche über- oder unter­schre­it­et. Beein­druck­end ist bei der Tom­Tom Uhr, wie schnell die GPS-Verbindung ste­ht. Dank GPS Fix sparen wir uns also vor dem Loslaufen endlich nervige Wartezeit­en.

Hat man mit der Tom­Tom Watch ein­mal sein Pro­gramm durchge­zo­gen, lassen sich alle Dat­en entwed­er per USB und Com­put­er hochladen oder mit Hil­fe ver­schieden­er Plat­tfor­men automa­tisch syn­chro­nisieren und schön über­sichtlich darstellen. Die Mul­ti­sport Car­dio Ver­sion funk­tion­iert im Grunde gle­ich, lässt sich aber zusät­zlich mit Fahrrad-Sen­soren kop­peln und hat beson­dere Funk­tio­nen für Schwim­mer.

LONDON, UK - APRIL 10, 2015: Apple Watches with windows decorati

Foto: iStock Pho­to

Apple Watch

Natür­lich hat auch Apple seine Fin­ger mit im Spiel, wenn es um neue Tech­nik geht. Auch die Apple Watch checkt dank Leucht­sen­soren unseren Puls. Für alle Wiss­be­gieri­gen hat Apple den ganz genauen Vor­gang zum The­ma Herzfre­quenz in seinem Hil­fe-Doku­ment aus­führlich beschrieben. Dabei ist der Insid­er-Guide natür­lich nicht nur für Apple-User son­dern auch für alle Gurt-losen inter­es­sant.

In dem Doku­ment kommt aber auch raus, dass Apple nicht nur auf die Leucht-Tech­nolo­gie set­zt. Ihre Watch lässt sich zudem auch noch mit Blue­tooth-Brust­gurten kop­peln. Das soll kein Rückschritt sein oder man­gel­ndes Ver­trauen in die neue Tech­nik, son­dern die User ansprechen, die aus ver­schieden­sten Grün­den keine ver­lässlichen Ergeb­nisse beim Tra­gen der Watch ermit­teln kön­nen. Zum Beispiel wenn es ein­fach zu kalt für nor­malen Blut­fluss ist. Anson­sten misst die Uhr den Puls nicht nur auf Befehl beim Sport, son­dern beim kon­tinuier­lichen Tra­gen alle zehn Minuten. Die Infos gehen dann sofort in die Health App, wo sie weit­er aus­gew­ertet wer­den. Was die Apple Watch nicht kann? Mit Drit­ther­steller-Apps zusam­me­nar­beit­en. Die haben zwar Zugriff auf die meis­ten Dat­en, aber nicht auf den Puls, da ihnen der Zugang zu den HealthK­it-Dat­en ver­weigert wird.

fitbit

Foto: Fit­bit

Fitbit Charge HR

Noch ein Tool für Brust­gurthas­s­er, aber noch ein wenig mehr als der reg­uläre Fit­ness-Track­er. Das feine Arm­band misst nicht ein­fach nur den Puls per Licht­sen­soren, son­dern tut das gewis­senhaft 24 Stun­den am Tag. Wie schon bei der Funk­tion der Apple Watch steckt dahin­ter die Inten­tion, bess­er messen zu kön­nen, wie viele Kalo­rien ins­ge­samt im Laufe des Tages und natür­lich auch beim Sport ver­bran­nt wer­den. Zusät­zlich kann der Nutzer beim Sport schnell die Herzfre­quenz prüfen und so seine Inten­sität anpassen. Zusät­zlich zeich­net das Fit­bit Charge HR auch noch unser Schlafver­hal­ten auf. So bleibt nichts mehr ungemessen. Gekop­pelt wird das Arm­band mit der Fit­bit-App, die auch als Sam­mel­stelle für alle Dat­en dient und für Apple- und Android-User gle­icher­maßen ver­füg­bar ist.

Wir ver­messen ja mit­tler­weile sowieso so ziem­lich alles in unserem Leben und deswe­gen freuen wir uns beson­ders, wenn wir das mit so wenig Kram und extra Gad­gets wie möglich kön­nen. Egal also ob Sport­f­reaks oder Gele­gen­heit­släufer: Pulsmes­sung mit optoelek­trischen Sen­soren ist defin­i­tiv ein­er der Zukun­ft­strends für den fit­ten Men­schen.

Foto: iStock Pho­to

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