Bioprinting: Die Zukunft der Medizin kommt aus dem 3D-Drucker
Podolski hält einen Fußball in die Kamera mit Vodafone Logo für die Baller League
Auf dem Bild vom DAZN Unlimited-Artikel sind die Fußballstars Erling Haaland, Harry Kane, Kylian Mbappé und Florian Wirtz abgebildet. Von links nach rechts trägt Haaland das hellblaue Trikot von Manchester City, Kane das rote Trikot des FC Bayern München, Mbappé das weiße Trikot von Real Madrid und Wirtz das rote Trikot von Bayer Leverkusen. Die Spieler sind in dynamischen Posen dargestellt, vor einem hellen, himmlischen Hintergrund mit einem angedeuteten Stadion. Unten im Bild befinden sich die Logos von DAZN und der UEFA Champions League.

Connecting4Good: Wie 3D-Druck die Medizin bereichert

Bio­print­ing, also der 3D-Druck organ­is­ch­er Mate­ri­alien, ist eine der bahn­brechend­sten Inno­va­tio­nen für die Zukun­ft der Medi­zin. Wir zeigen Dir in #Connecting4Good, woran die Forsch­er ger­ade arbeiten.

Gewe­beteile, innere Organe und Prothe­sen aus kör­pereige­nen Mate­ri­alien her­stellen: Was nach fern­er Zukun­ft klingt, ist schon heute möglich. Der Schlüs­sel liegt in der 3D-Druck­er-Tech­nolo­gie, mit der sich prinzip­iell jedes Objekt nach einem einges­can­nten oder vorg­eren­derten Mod­ell nach­bilden lässt. Für viele Patien­ten kön­nte dies bald schnelle Hil­fe und zuver­läs­sigere Heilung bedeuten, zum Beispiel für Men­schen mit Organ­ver­sagen oder Knochenkrankheit­en. Erst im ver­gan­genen Monat ist es israelis­chen Forsch­ern gelun­gen, ein erstes Herz aus men­schlichem Gewebe auszu­druck­en. Aber das ist nicht alles, was das Bio­print­ing der Medi­zin stiftet.

Komplexe Blutgefäße aus dem 3D-Drucker

Eine der größten Her­aus­forderun­gen beim Bio­print­ing liegt darin, kom­plexe Blut­ge­fäße des men­schlichen Kör­pers nachzuah­men. Mil­lio­nen feinst verzweigter Kap­il­larsys­teme ver­sor­gen unsere Organe und Gewebe jede Sekunde mit Sauer­stoff und lebenswichti­gen Nährstof­fen. Die Schwierigkeit bei einem kün­stlichen Kap­il­larsys­tem ist es, dieses dauer­haft am Leben und funk­tions­fähig zu halten.

Jet­zt ist es ein­er Kol­lab­o­ra­tion aus US-Forsch­ern erst­mals gelun­gen, solch ein leben­des vaskuläres Net­zw­erk mit Hil­fe von Bio­print­ing herzustellen. Erster sicht­bar­er Beweis für den Fortschritt ist ein aus Hydro­gel und leben­den Zellen gedruck­tes fil­igranes Kun­st­ge­fäß, welch­es in der Lage ist, mit Hil­fe von Luft­druck Sauer­stoff zu trans­portieren. In einen men­schlichen Kör­p­er trans­plantiert, kön­nten solche Gewebe ein­mal natür­liche Blut­ge­fäße und beschädigte Organ­teile, beispiel­sweise in der Lunge, ersetzen.

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Künstliche Spender-Organe auf eigener Zellbasis

Solch ein Fortschritt kön­nte beson­ders für schw­erkranke Men­schen, die bish­er auf Organspender angewiesen waren, zum Segen wer­den. Denn selb­st wenn jemand das Glück hat, nach ein­er lan­gen Zeit auf ein­er Warteliste ein Spenderor­gan zu erhal­ten, kommt dieses immer noch aus einem frem­den Organ­is­mus. Der Träger muss damit rech­nen, sein Leben lang Immun­sup­pres­si­va einzunehmen, um zu ver­hin­dern, dass sein Organ­is­mus das neue Organ abstößt. Beim Bio­print­ing wer­den kün­stliche Organe hinge­gen auf Basis der eige­nen Zellen hergestellt, welche der Kör­p­er prob­lem­los annehmen sollte.

Neue Materialien fürs Bioprinting: Knorpel- und Knochentinte

Eine weit­ere Schwierigkeit beim fort­geschrit­te­nen Bio­print­ing ist die Her­stel­lung geeigneter Grund­ma­te­ri­alien, auch Biot­in­ten genan­nt, aus denen die 3D-Druck­er dann Organe und Gewe­beteile für den men­schlichen Kör­p­er her­stellen. Am Fraun­hofer-Insti­tut für Gren­zflächen- und Biover­fahren­stech­nik (IGB) arbeit­en Forsch­er seit Jahren an diesen Biot­in­ten, die aus Mate­ri­alien wie Gela­tine, Hyaluron­säure und Zell­stof­fen zusam­menge­set­zt sind. Damit ein 3D-Druck­er die Biot­inte ver­ar­beit­et und das Ergeb­nis ein funk­tionaler und sta­bil­er Teil des Kör­pers wird, muss es spezielle chemis­che Eigen­schaften vor­weisen. Die Forsch­er mod­i­fizieren die Moleküle so, dass sie beim Druck­prozess die notwendi­ge Viskosität (Zäh­flüs­sigkeit oder Zähigkeit von Flüs­sigkeit­en und Gasen) aufweisen und als fer­tiges Gewebe fest und elastisch sind.

Darüber hin­aus ist es denen Forsch­ern jet­zt gelun­gen, ein Bio­ma­te­r­i­al herzustellen, mit dem sich im Kör­p­er sog­ar Knochengewebe regener­ieren lassen soll. Diese Knochentinte beste­ht aus dem Knochen­min­er­al Hydrox­y­la­p­atit und speziellen Bio­molekülen. Richtig einge­set­zt kön­nen mit diesem Mate­r­i­al ein­mal beschädigte Knochen und Knochenkrankheit­en behan­delt werden.

Ein weit­eres neuar­tiges Mate­r­i­al ist die soge­nan­nte Vasku­lar­isierungstinte. In diesem weichen Gel kön­nen sich dank spezieller Zellen Kap­il­larstruk­turen bilden. Kün­stliche Gewebe­struk­turen verbinden sich so leichter mit den kör­pereige­nen Blut­ge­fäßen. Forsch­er arbeit­en derzeit an ein­er entsprechen­den Tinte für Knorpelersatz.

Die Wirbelsäule der Zukunft

Die Wirbel­säule ist der wichtig­ste Teil unseres Knochengerüstes. Schädi­gun­gen kön­nen zu unerträglichen Schmerzen und Bewe­gung­sun­fähigkeit bis hin zu voll­ständi­gen Läh­mungen führen. Wenn Wirbel ver­rutschen oder brechen, sind Oper­a­tio­nen erforder­lich, die die Chirur­gen mit äußer­ster Präzi­sion durch­führen müssen. Schon heute kom­men viele Wirbel-Implan­tate aus dem 3D-Druck­er. Diese sind beson­ders präzise. Beson­ders Men­schen mit außergewöhn­lichen und sel­te­nen Wirbel­säulen-Erkrankun­gen prof­i­tieren von den Bio­print­ing-Implan­tat­en. Diese sind derzeit noch teuer und ihre Pro­duk­tion dauert lange. Da sie aber so exakt sind, ist die Wahrschein­lichkeit ein­er zweit­en, kost­spieli­gen Folge-OP für Patien­ten sehr viel geringer als bei handge­fer­tigten Implantaten.

Bish­er wer­den die meis­ten Implan­tate aus dem 3D-Druck­er noch nach fes­ten Größen hergestellt. In Zukun­ft sollen diese allerd­ings immer öfter per­son­al­isiert wer­den, also nach indi­vidu­ellen Scans des Patien­ten ver­messen und angepasst wer­den. Zudem sollen sie mit fortschre­i­t­en­der Tech­nik kostengün­stiger und schneller hergestellt werden.

Für die meis­ten Experten ist das Bio­print­ing defin­i­tiv die Zukun­ft der Wirbel­säulen-Implan­tate, weswe­gen auch die EU das Pro­jekt „Wirbel­säule der Zukun­ft“ mit über drei Mil­lio­nen Euro fördert.

Bist Du fasziniert von 3D-Druck und Bio­print­ing? Diese tech­nol­o­gis­chen Neuerun­gen sind echte Zukun­ftschan­cen – auch beruflich.

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Hier find­est Du übri­gens weit­ere span­nende fea­tured-Artikel zum The­ma #Connecting4Good.

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Titelbild: Jeff Fitlow /Rice University

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