Podolski hält einen Fußball in die Kamera mit Vodafone Logo für die Baller League
Auf dem Bild vom DAZN Unlimited-Artikel sind die Fußballstars Erling Haaland, Harry Kane, Kylian Mbappé und Florian Wirtz abgebildet. Von links nach rechts trägt Haaland das hellblaue Trikot von Manchester City, Kane das rote Trikot des FC Bayern München, Mbappé das weiße Trikot von Real Madrid und Wirtz das rote Trikot von Bayer Leverkusen. Die Spieler sind in dynamischen Posen dargestellt, vor einem hellen, himmlischen Hintergrund mit einem angedeuteten Stadion. Unten im Bild befinden sich die Logos von DAZN und der UEFA Champions League.

Aus der Nische zum Trendmedium: Das Podcast-Phänomen

Stell Dir vor, Du kön­ntest Deine Lieblings-Satirik­er schon mor­gens beim ungezwun­genen Tre­sen-Talk belauschen, im Super­markt in Reporta­gen versinken oder beim Ein­schlafen eine Fremd­sprache ler­nen – alles kein Prob­lem, denn das ver­meintliche Sparten­for­mat „Pod­cast“ ent­fal­tet mit­tler­weile auch hierzu­lande sein vielfältiges Poten­tial. Wir haben uns umge­hört, was hin­ter dem Pod­cast-Trend steckt. 

Seit über einem Jahr kla­mauken sich Olli Schulz und Jan Böh­mer­mann mit „Fest & Flauschig“ in die Lausch­er hun­dert­tausender Pod­casat-Hör­er. Dass sich die ein­stige RadioEins-Sendung „San­ft & Sorgfältig“ als erfol­gre­ich­er Audioblog on demand fort­set­zt, ist aber wed­er die Wurzel noch der Gipfel eines unüberse­hbaren Trends: Immer mehr Men­schen hören Pod­casts. 13 Prozent aller deutschen Onlin­er ab 14 Jahren waren es 2016 laut ARD-ZDF-Onlines­tudie – ein Anstieg von 37 Prozent seit 2012. Dass vor allem Dig­i­tal Natives zwis­chen 14 und 29 Jahren auf das Inter­net-Medi­um abfahren, liegt wohl in der Natur der Sache.

Ein Allrounder-Medium: Maximale Flexibilität bei minimalen Kosten 

Ob auf dem Fahrrad, in der U-Bahn, beim Joggen, Bügeln oder zum Ein­schlafen – Der offen­sichtlich­ste Vorteil von Pod­casts ist, dass Du sie in jed­er Lebenslage Deines mobilen All­t­ags hören kannst. Während Print­me­di­en und YouTube-Videos („Vid­casts“) Deine volle Aufmerk­samkeit beanspruchen, kannst Du einem Audio-Pod­cast jed­erzeit neben­bei lauschen – unab­hängig von Sendezeit­en und noch dazu völ­lig kosten­frei. Alles was Du brauchst, ist ein Pod­catch­er, also ein Pro­gramm, mit dem Du Pod­casts abon­nieren kannst. Hier scrollst Du durch die Ange­bote oder stellst Dir über die Such­funk­tion und RSS-Feeds gezielt Dein Wun­sch-Pro­gramm zusam­men. Am PC bieten sich dafür Onlinepor­tale wie Podcast.de, Pod­ster oder der Cloud-Play­er Short­Or­ange an. Unter­wegs kannst Du Pod­casts natür­lich am besten mit ein­er Mobile-App man­a­gen, von denen viele eben­falls kosten­frei sind.

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Podcatcher aus den App-Stores

Über Pod­cast-Apps kannst Du Audiobeiträge entwed­er direkt via Smart­phone oder Tablet strea­men oder sie als Datei herun­ter­laden. So kannst Du sie Dir später auch offline anhören und schon­st bei einem Down­load via WLAN Dein mobiles Daten­vol­u­men. Die meis­ten Pod­catch­er hal­ten Dich auch über neue Fol­gen Dein­er abon­nierten Episo­den auf dem Laufend­en, sodass Du garantiert nichts ver­passt. Vor allem im Google Play Store tum­meln sich jede Menge Apps wie Pod­Katch­er oder der kostenpflichtige Pod­cast Addict, die ein enormes Reper­toire an MP3-Dateien, aber auch Radiosendun­gen und Videos bere­i­thal­ten. Wenn Du als iPhone-User nicht unbe­d­ingt Geld für Apps wie iCatch­er aus­geben möcht­est, kannst Du Dich an der hau­seige­nen, bere­its vorin­stal­lierten App Pod­casts bedi­enen. Generell ist Apple am Durch­bruch des neuen Trendmedi­ums übri­gens nicht ganz unschuldig…

Vom Wort des Jahres zur Geheimwaffe der Öffentlich-rechtlichen

2005 machte der Konz­ern das neue Medi­um mit iTunes erst­mals ein­er bre­it­en Hör­erschaft zugänglich und half dem dama­li­gen „Audioblog“ auch namentlich auf die Sprünge: Der „Pod­cast“, ein Neol­o­gis­mus aus iPod und broad­cast, ist den meis­ten spätestens seit sein­er Wahl zum amerikanis­chen Wort des Jahres 2005 ein Begriff. 2006 wurde er auch in den Duden aufgenommen.

Sei­ther hat die Idee, die im Jahr 2000 als Spiel­erei unter anderem des ehe­ma­li­gen MTV-Mod­er­a­tors Adam Cur­ry begann, die geord­nete Medi­en- und Wer­be­welt ziem­lich durcheinan­dergewirbelt – vor allem in den USA, zunehmend aber auch in Deutsch­land.  Als vor über zehn Jahren die ersten wer­be­fi­nanzierten For­mate die Runde macht­en, ver­bucht­en vor allem die öffentlich-rechtlichen Sendeanstal­ten einen regel­recht­en Run auf ihre (wer­be­freien) Pod­casts. Denn mit den Ange­boten auf Abruf kon­nten sie eine Ziel­gruppe erre­ichen, die mit dem lin­earen Fernseh- und Radio­pro­gramm nichts anfan­gen konnte.

 

Von Meditation bis Tatort: Jedem sein Podcast 

Sei­ther hat sich in der deutschen Szene viel getan. Der mod­erne Pod­cast fol­gt nicht unbe­d­ingt einem Skript, nimmt sich alle Zeit und Frei­heit­en – und bietet längst mehr als satirischen Smalltalk oder Fach­sim­pelei über Videospiele. The­ma­tisch tobt sich die Pod­cast-Welt eben­so aus wie bei den Qual­ität­sansprüchen: von Lifestyle-, Fit­ness- und Med­i­ta­tions-Coach­ing über Hör­spiele, Tatortkrim­is oder gezielte Ein­schlafhil­fen bis hin zu Fremd­sprachen-Kurse, Busi­ness-Rat­ge­ber und Info­for­mat­en. Wer von alle dem nicht genug bekommt und glaubt, dass noch nicht alles gesagt wurde, find­et auch Pod­casts übers Pod­cas­ten und kann sich selb­st aus­pro­bieren. Plat­tfor­men gibt es mit­tler­weile genug, noch dazu ist die Pro­duk­tion nicht beson­ders aufwändig und ver­gle­ich­sweise kostengünstig.

Music is Med­i­ta­tion. #curseal­bumkommt / ? @ingmarbn / @beatgees Studio

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Die Podcast-Szene startet durch 

Nicht mehr nur die Sendeanstal­ten, iTunes und klas­sis­che Pod­catch­er tra­gen zur Ver­bre­itung bei, son­dern auch Stream­ing-Dien­ste wie Deez­er. Das trifft sich gut, denn sie ver­buchen laut der Onlines­tudie von ARD und ZDF eben­falls einen Nutzerzuwachs. Dien­ste wie radio.de oder Stitch­er, mit denen jed­er seine Beiträge unkom­pliziert veröf­fentlichen kann, kurbeln den Pod­cast-Boom weit­er an. Für reich­lich Nach­schub an Audiostof­fen sor­gen Wet­tbe­werbe wie Call for Pod­cast, den der Bayrische Rund­funk (BR) Ende 2016 aus­rief, oder auch neue Plat­tfor­men wie das Berlin­er Label Vier­tausend­hertz.

So mis­chen sich unter die pro­fes­sionellen Radiomach­er und promi­nen­ten Mod­er­a­toren auch exper­i­men­tier­freudi­ge Audio-Neulinge, die das Hör­erleb­nis auf Abruf weit­er aus seinem Nis­chen-Dasein drän­gen. Immer mehr Mach­er kön­nen sich über ein treues Pub­likum freuen, die über Crowd­fund­ing-Por­tale wie Patre­on frei­willig einen Betrag zahlen. Frei von Wer­bung und Gebührenein­nah­men entste­hen so unab­hängige, immer öfter auch jour­nal­is­tis­che und qual­i­ta­tiv hochw­er­tige Beiträge.

Es lohnt sich also, den Pod­cast-Trend weit­er im Blick und vor allem in den Ohren zu behalten.

Welche Pod­casts haben es Dir beson­ders ange­tan? Oder hast Du schon selb­st Deine Qual­itäten als Pod­cast­er ent­deckt? Wir freuen uns auf Deinen Kommentar!

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