Podolski hält einen Fußball in die Kamera mit Vodafone Logo für die Baller League
Auf dem Bild vom DAZN Unlimited-Artikel sind die Fußballstars Erling Haaland, Harry Kane, Kylian Mbappé und Florian Wirtz abgebildet. Von links nach rechts trägt Haaland das hellblaue Trikot von Manchester City, Kane das rote Trikot des FC Bayern München, Mbappé das weiße Trikot von Real Madrid und Wirtz das rote Trikot von Bayer Leverkusen. Die Spieler sind in dynamischen Posen dargestellt, vor einem hellen, himmlischen Hintergrund mit einem angedeuteten Stadion. Unten im Bild befinden sich die Logos von DAZN und der UEFA Champions League.

Augmented Geschmack – wie eine elektronische Gabel die Esskultur revolutionieren könnte

Dol­by Sur­round, 3D-Tech­nik, Google Card­board, Ocu­lus Rift. Mit der ein­set­zen­den Aug­ment­ed-Real­i­ty-Rev­o­lu­tion dürften Auge und Ohr endgültig ihre dig­i­tale Über­sät­ti­gung erleben. Für eine japanis­che Entwick­lerin Grund genug, sich schon ein­mal dem näch­sten Sin­nesor­gan zu wid­men: Der men­schlichen Zunge. Eine elek­tro­n­is­che Gabel kön­nte den Vor­marsch der Esskul­tur 2.0 einleiten.

Hiro­mi Naka­mu­ra isst bere­its seit drei Jahren elek­trisch. „Gefahren gibt es soweit keine. Jeden­falls lebe ich ja immer noch“, lacht die japanis­che Entwick­lerin. Ein Videoin­t­er­view mit dem Food-Chan­nel Munchies zeigt sie beim Essen mit ein­er selb­st gebaut­en elek­tro­n­is­chen Gabel. Damit reg­uliert sie den Salzgeschmack ihres gebrate­nen Hüh­nchens. Oder genauer gesagt: Sie erhöht die Stromzu­fuhr, welche die Gabel auf das Fleisch abgibt. Mit richti­gen Aromen wird dabei also nicht gear­beit­et. Vielmehr regt der Strom die Geschmack­sknospen auf Dein­er Zunge an, „täuscht“ sie gewis­ser­maßen. Aug­ment­ed Geschmack eben.

Stromkreis durch deinen Körper

Die gängi­gen fünf Geschmäck­er sind süß, sauer, salzig, bit­ter und uma­mi (jap., her­vorgerufen durch Glu­t­a­min­säure, die vor allem in der asi­atis­chen Küche vorkommt). Die durch die Gabel abgegebene Elek­triz­ität bezweckt also, dass die jew­eili­gen dafür sen­si­bil­isierten Bere­iche Dein­er Zunge stim­uliert wer­den. „Wir wis­sen bloß noch nicht so richtig, wie genau das geschieht“, gibt Naka­mu­ra zu. Fakt ist: In der „Elec­tric Fork“ sind zwei Elek­tro­den ver­baut, die zwis­chen Dein­er Hand und der Gabel­spitze einen Stromkreis erzeu­gen. Führst Du das Besteck­teil nun in den Mund, wird der Kreis geschlossen – der Strom durch­fließt Dich.

„Im Grunde wird schon seit über 250 Jahren elek­trisch geschmeckt“, behauptet die Entwick­lerin. Damit spielt sie auf die Ursprünge der Elek­triz­ität­slehre, ins­beson­dere auf die Erfind­ung der Bat­terie an. Und mal ehrlich: Kennst Du nicht auch jeman­den, der schon ein­mal an einem 9-Volt-Block geleckt hat, um den Füll­stand zu testen?

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Nie wieder verwürztes Essen

All­t­agsszenar­ien für den Ein­satz der neuar­ti­gen Gabel ken­nt Naka­mu­ra viele: „Wir Japan­er essen ohne­hin viel zu viel Salz, beispiel­sweise in Form von Soja­soße.“ Kein unbekan­ntes Prob­lem für Fre­unde der asi­atis­chen Küche: Ein paar Tropfen zu viel vom schwarzen Würzwun­der und die Mahlzeit ist unge­nießbar. Nicht so mit der Elec­tric Fork. Ein­fach den Regler am unteren Teil des Geräts zurück­drehen und den per­fek­ten Salzge­halt einstellen.
Klingt abge­fahren, macht aber auch durstig. Doch kein Prob­lem, auf das Hiro­mi Naka­mu­ra keine Antwort wüsste: Ein weit­er­er Bestandteil ihres abge­fahre­nen Küchen­in­ven­tars ist der elek­trische Stro­hhalm. Keine Sorge, eine salzige Note wird Dein Orangen­saft dadurch kün­ftig natür­lich nicht erhal­ten. Vielmehr ver­lei­ht die Elek­triz­ität dem jew­eili­gen Getränk einen kohlen­säurear­ti­gen Effekt. Und so schnell wird Dein frisch gepresster O-Saft dann zur Limonade.

Screen2b

Tauschen wir bald Geschmäcker übers Internet?

An eine wirtschaftliche Umset­zung ihrer Ideen denkt Hiro­mi Naka­mu­ra derzeit übri­gens noch gar nicht. Erst ein­mal möchte sie abwarten, ob sich ihre Ideen über­haupt durch­set­zen kön­nen. Auf die japanis­che Kreativ­ität kön­nen wir aber weit­er­hin zählen: In Gedanken arbeit­et die Entwick­lerin bere­its an ein­er Art „Taste­cloud“, mit der Du Geschmäck­er direkt übers Inter­net aus­tauschen kannst. Bon Appétit!

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